Kapitel 51

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Totenstille füllte das Auto, als ich immer schneller auf Tokyo zuraste. Kyans Wagen hatte ordentlich Wumms unter der Haube und so dauerte es nicht allzu lange, bis ich in der Nähe der Anstalt ankam. Oder eher in der Nähe ihrer Überreste. Wie auch im Auto war es außerhalb des Autos nicht lauter. Weder rauschte der Wind in den Bäumen, noch konnte man sonst etwas hören. Es war, als hätte jemand die Welt auf stumm geschalten. Den ganzen Weg über war ich schrecklich nervös gewesen, doch als ich aus dem Wagen stieg, war die Nervosität wie weggeblasen. Stattdessen machte sich eine seltsame aber gleichzeitig angenehme Ruhe in mir breit, als ich entschlossenen Schrittes auf die Ruinen zulief. Ich hatte in der Zeitung gelesen, dass die Anstalt wohl wieder aufgebaut werden sollte. Dafür sprach zumindest das Absperrband, dass lose um das Gelände herum aufgespannt war. Ungeachtet des Warnschildes schlüpfte ich unter dem Band hindurch und sah mich um. Dass die Überreste der Gebäude einsturzgefährdet waren, wie auf dem Warnschild beschrieben zweifelte ich nicht an. Wenn man die kaputten Wände sah, bekam man schon Angst, dass ein einfacher Luftstoß reichen würde, um das Gelände endgültig dem Erdboden gleichzumachen.

Auch Kaya und die anderen beiden kamen aus dem Auto und liefen an mir vorbei, auf die Ruinen zu. Mit jedem Schritt wurden sie blasser, bis Yukiri und Kiko vollständig verschwunden waren. Auch Kaya war kaum noch zu sehen, ein Schritt trennte ihn noch vom Verschwinden. Doch er drehte sich um und hob lächelnd die Hand. Ich wusste, was er mir sagen wollte. Ein Abschied war es nicht.

„Bis gleich."

Langsam nickte ich ihm zu und er mir, bevor er sich wieder umdrehte und Yukiri und Kiko folgte. Nun war ich allein, der Wind frischte auf. Sukunas Präsenz hatte ich bereits gespürt, als ich noch im Auto gesessen hatte. Der Rubikon war überschritten. Seufzend drehte ich mich um, dem Fluchkönig zu. Ein Zurück gab es nicht mehr. Und vermutlich hatte es das nie gegeben. Jeder meiner Wege hätte mich am Ende hierher geführt. In diesem Moment.

Der Wind zauste das helle Haar auf Sukunas Kopf, dass eigentlich zu Yuji gehörte. Ich aktivierte die Seelenlieder, doch alles, was ich hören konnte, war Sukunas Lied. Zugegeben, ich hatte eine hässliche Melodie erwartet, so wie es das Lied bei Flüchen nun Mal war. Hässlich, haarsträubend. Abstoßend. Doch das war bei Sukuna nicht der Fall. Bisher hatte ich sein Lied nie klar hören können, immer war es mit dem vom Yuji verwoben gewesen. Doch sein Lied klang wie das eines Menschen. Seit ich zum ersten Mal die Lieder von Satoru und mir vereint gehört hatte, hatte ich eine Theorie. Die mochte etwas kitschig sein, aber in meiner Welt mit den Seelenliedern ergab sie Sinn. Das immer zwei Lieder als eines komponiert wurden, nur um im Anschluss brutal zerrissen zu werden, in der Hoffnung, sich vielleicht eines Tages wiederzufinden.

So wie Satoru und ich.

Der Fluchkönig hob den Kopf und blickte in den dunkler werdenden Abendhimmel. Vereinzelt blinkten schon Sterne am Himmel, zumindest die, die am hellsten waren und sich gegen das schwächer werdende Sonnenlicht behaupten konnten. „Ich kann nicht sagen das ich mich an alle vor dir erinnere." Er legte den Kopf schief und sah mich an. „Kaum eigentlich." Ein lapidares Schulterzucken folgte, die Male auf seiner Haut schimmerten, als er die Hand hob und auf mich zeigte. „Aber an dich, ja an dich werde ich mich erinnern." Mir fiel es schwer zu glauben, dass ihn das alles so kalt ließ. „Du hast Kinder getötet!" meine ganze Wut entlud sich in diesem einen Satz, als sich mein Faden aus mir herausschälte und sich in mehrere Stränge aufteilte. Sukuna zuckte nicht mal mit der Wimper. „Und jetzt nimmst du mir noch einen der Welpen!" der Fluchkönig schmunzelte belustigt. „Ich hab getan, was nötig war. Und das womöglich mit einem gewissen Grad an persönlicher Genugtuung." Er kam einen Schritt auf mich zu, automatisch wich ich zurück.

„Was den Bengel angeht ..." Sukuna klopfte sich auf die Brust. „Der ist zäh, dass lass ich dem Rotzlöffel. Ganz tot ist er noch nicht." Die Erleichterung, die mich durchströmte, war so stark, dass ich alle Mühe hatte, nicht unter ihr auf die Knie zu sinken. Yuji war noch da! Also hatte ich noch eine Chance, ihn zu retten! Und ich würde alles daransetzen. Sukuna schmunzelte. „Wie schön, dass dich das so motiviert." Er streckte sich, ich hörte die Knochen in seinem Körper knacken. „Ich werde dir eine realistische Chance geben, wie wäre das?" sein darauffolgendes Grinsen war rasiermesserscharf, der dünne Schnitt, den er auf meiner Wange hinterließ, begann zu brennen. Mein Faden schlug immer wieder aus, bedrohlich summend wurden seine Enden immer dicker.

Sukuna stand nach wie vor grinsend vor mir, als ich losrannte, die Hände in den Hosentaschen.

„Ich hoffe, ich enttäusche dich nicht allzu sehr wenn ich sage, dass eine realistische Chance einer Niederlage gleich ist."

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Der Auftakt zum Finale hat offiziell begonnen!

Ich bin so gespannt, wie es ausgeht und was unsere Freunde noch alles erwartet!

Eure Erin xx

Strings of Fate (Satoru Gojo X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt