Kapitel 43

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Der Raum füllte sich rapide schnell mit allerlei Kuttenträgern, die sich auf den Boden warfen, als sie Sukuna sahen. Schnell war der Boden voll mit knienden Sukuna-Anhängern, die ihren Augen nicht glauben konnten, endlich ihren König vor sich stehen zu haben. Zero dagegen blieb ganz ruhig, als sich Sukuna aus meinem Sichtfeld entfernte und sich auf den Thron setzte, der sich hinter mir aus dem Podest schraubte. Das alles kam mir so irreal vor, dass ich nicht anders konnte, als laut zu lachen. „Ihr seid doch alle total krank. Total krank!" ein weiteres Lachen entfuhr mir, als ich das zornige Gesicht des Zeremonienmeisters sah. Ich zeigte ihm den Vogel, was ihn vor Wut tomatenrot anlaufen ließ.

„Ihr wollt mich hier von Sukuna vor all den Anwesenden hinrichten lassen, um den Kreis zu schließen, richtig? Mit mir stirbt auch die Möglichkeit, das Arschloch austreiben zu können!" meine Stimme war von amüsiert zu brüllend vor Wut gewechselt. Zero deutete auf mich und nickte. „Ich sage ja, du bist schlau." Seufzend wand er sich wieder dem kleinen Tisch zu. „Das alles hätte schon viel früher passieren sollen. Aber dein Vater ist seiner Pflicht dem Kult gegenüber nicht ordnungsgemäß nachgegangen. Er hat gegen Ende etwas geschludert, wenn es darum ging, dich im Auge zu behalten." Seine Augen blitzten, als er mich über die Schulter ansah. „Ein entlaufenes Lamm wieder einzufangen, dass war doch komplizierter als gedacht." Er schüttelte missmutig den Kopf. „Ich dachte ja zuerst, dass du freiwillig wieder zurückkommen würdest, wenn du merkst, dass man es allein in Tokyo reichlich schwer hat." Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Aber da hat es Gojo mir nicht leicht gemacht. Dieses Arschloch mit dem selbstgefälligen Grinsen." Zero drehte sich mir wieder zu. „Du bist ihm Hals über Kopf verfallen, nicht wahr?" der dumpfe Schmerz in meiner Brust schwoll an, als er Satoru erwähnte.

„Naja. Und so hat es doch etwas gedauert, bis du wieder bei mir warst, in der Nähe des Kultes. Mit der Hochzeit haben dein Vater und ich lediglich sicherstellen wollen, dass du nicht wieder davonkommst." Lächelnd drehte er sich um. „Also ich würde so weit gehen und behaupten, dass sich das Problem auf eine großartige Art und Weise gelöst hat." Er drehte sich wieder dem Tisch zu. „Oder, Herr Akuma?" ich hatte das Lied meines Vaters schon lange gehört, hatte gewusst, dass er unter den Anwesenden war. Und was sollte ich sagen? Geschockt war ich nicht. Oder womöglich war es mir auch einfach nur egal. Mein Vater und ich, wir hatten uns nie nah gestanden. Er hätte tot umfallen können, ohne dass es mich interessiert hätte. Mein Vater sah auf mich herab. „Du wirst es wiedergut machen, Kirama. Für Hana. Sie ist deinetwegen tot." Ich lachte hohl. „Ist das deine Motivation hierfür? Du opferst deine jüngere Tochter für deine Ältere? Das macht Hana auch nicht wieder lebendig, alter Mann." Doch er schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist für den König."

Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der Menge, die sich nun langsam erhob und einen seltsamen Singsang anstimmte. Auch Zero und der Zeremonienmeister zogen sich zurück, doch Zero blieb vor mir noch einmal stehen. „Ich liebe dich wirklich, Kira. Das habe ich immer. Und ich bereue die Zeit nicht, die wir zusammen verbracht haben." Er straffte die Schultern. „Aber früher oder später kommt die Zeit, in der man sich entscheiden muss. Und ich habe mich entschieden." Ich fletsche die Zähne, legte all meine Wut in meinen Blick. „Fahr zur Hölle!" Zero verschwand in der Menge, der nervöse Ball in meinem Bauch wurde immer größer. Der Zeremonienmeister hatte recht gehabt. Ich konnte die Ketten mit meinem Faden nicht zerstören, dafür war ich noch zu schwach. Wer weiß schon, was Zero mir da in den Drink gemischt hatte.

„Liebe Gemeinschaft." Begann der Zeremonienmeister, der eine Stufe unter mir stand. „Heute ist der große Tag, auf den wir alle so lange gewartet haben. Heute beginnt die Zukunft, die wahre Zukunft und uns allen kommt die Ehre zu, ein Teil von ihr zu werden, ihrer Geburtsstunde beiwohnen zu dürfen." Applaus ertönte, der Zeremonienmeister deutete zu mir. „Der Tod dieser jungen Frau wird uns alle befreien, uns alle mit Schwung in die glorreiche Zukunft katapultieren. Eine Zukunft, die der Heian-Era in nichts nachstehen wird." Er reckte die Faust in den Himmel, der Rest des Kultes tat es ihm gleich.

„Heute holen wir uns das goldene Zeitalter des Jujutsu wieder zurück!"

Ohrenbetäubendes Gejubel ertönte, übertönte sogar die Stimmen in meinem Kopf, die nicht glauben wollten, was hier passierte. Ich spürte Sukuna hinter mir näherkommen, näher, näher. Verzweifelt ruckelte ich an den Ketten, doch nichts rührte sich. Doch mit einem Mal überkam mich eine ungewohnte Ruhe, ich ließ das Ruckeln bleiben. Wenn ich hier starb, dann wäre der dumpfe Schmerz in meiner Brust endlich weg. Ich ... ich wäre vielleicht sogar wieder bei Satoru. Nichts hatte ich mir die vergangenen Wochen mehr gewünscht als ihn wiederzusehen. Ich straffte die Schultern und ließ die Tränen einfach laufen.

Ich spürte keine Angst mehr.

Wenn, dann Erleichterung.

Grob packte mich Sukuna an den Haaren, ich schloss die Augen. „Sieh mich an." Befahl er leise und tatsächlich, ich kam der Bitte nach. Nicht, weil er es verlangte. Sondern weil sich seine Stimmfarbe drastisch geändert hatte. Ich blickte nicht länger in rote Augen. Kurz hatte ich die Hoffnung, dass Yuji wieder zurück war. Doch die Augen, in die ich blickte, waren auch nicht braun. Sie waren blaugrün. Sukuna grinste, langsam verblassten die Zeichen auf seiner Haut, auch seine Gesichtszüge veränderten sich.

„Halt dich fest, Kira. Hier geht nämlich gleich die Post ab."

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Uuuund noch ein Kapitel für euch!

Bis Kapitel 45 schaff ich es heute sicher :D

Eure Erin xx

Strings of Fate (Satoru Gojo X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt