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Am nächsten Morgen wachte ich auf und die Sonne fiel bereits durch die Fenster. Meinen Tageslichtring hatte Tommy auf den Nachttisch gelegt, also strich ich ihn mir in Windeseile über den Finger. Ich drehte mich als Nächstes zu Tommy und küsste ihn wach. Er nahm mich in die Arme, sobald er die Augen aufschlug. „Wird es für immer so sein?" „Was meinst du?", fragte ich. "Du und ich." Ich wusste darauf keine Antwort. "Ich weiß es nicht, Tommy." „Warum nicht?" „Es... du bist ein Mensch. Ich werde keinen Tag altern, während ich dir dabei zusehen muss, wie du alt wirst und stirbst. Es wird irgendwann vorbei sein." „Dann mach mich unsterblich." „Nein, Tommy. Du weißt nicht, was das bedeutet und wie einsam es sein kann." „Schlimmer als bis zu dem Tag, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe, kann es nicht werden." „Gut. Dann zeige ich dir jetzt, was es bedeutet wie ich zu sein." Ich legte meine Hände an seine Schläfen und zeigte ihm, was in meinen Erinnerungen war. All den Schmerz und Tod. Alles, was ich geopfert hatte auf der Flucht vor Klaus. Danach nahm ich meine Hände wieder weg und sagte: „Das ist mein Leben. Und es wird auch deines sein, wenn du an meiner Seite bleibst, bis Klaus mich findet und uns tötet." Tommy lief eine Träne die Wange hinunter. „Ich bin lieber tausend Jahre mit dir auf der Flucht als auch nur eine Sekunde ohne dich. Verstehst du das?" Ich senkte den Kopf. Irgendwann würde ich ihn manipulieren müssen. „Du, Katherine bist alles was ich sehe. Alles was ich will. Bis zu meinem letzten Atemzug." „Das sollte nicht so sein." „Dafür ist es für uns beide zu spät und das weißt du genauso gut wie ich." Verdammt. Er hatte Recht und zwar unbestreitbar. „Okay. Ich werde jetzt etwas sagen, was noch niemand zu hören gekriegt hat, wie du nun weißt." Ich atmete aus und sah Tommy in die Augen. „Ich liebe dich." Er begann, über das ganze Gesicht zu strahlen. „Es macht mir Angst. Mein ganzes Leben lang bin ich nur weggelaufen. Vor allem vor Gefühlen." Er hob mein Kinn an und küsste mich. „Du brauchst keine Angst haben, jetzt nicht mehr."

Tommy

Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, als ich diesen Satz sagte. Sie begann zu strahlen. Nun kannte ich ihre dunkelsten Seiten und liebte sie dennoch mehr als alles andere. „Du auch nicht, Tommy." Ich erstarrte, als wäre ich vom Blitz getroffen worden. Ich hatte immer noch regelmäßig mit Albträumen zu kämpfen und jede Nacht war sie an meiner Seite und holte mich zurück. „Ich kann Gedanken manipulieren und auch Erinnerungen löschen, Tommy." „Hast du mich bereits manipuliert?" „Nein. Niemanden von euch." Ich nickte. „Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist. Es gehört zu mir. So schmerzhaft es auch sein mag." „Okay. Das Angebot steht jedenfalls." Ich lächelte. „Danke." „Kannst du meine Erinnerungen auch sehen, wenn du diese Sache machst?" „Welche? Das manipulieren? Nein." „Die mit deinen Erinnerungen." „Ja, ich kann deine Erinnerungen sehen, wenn du es zulässt." „Jederzeit?" „Ja, aber keine Sorge, das habe ich nicht getan. Ich finde diese Fähigkeit ein wenig beängstigend." „Das ist sie wirklich." Katherine lachte ein wenig. „Lass uns aufstehen, Tommy." „Jetzt schon? Ich möchte dich aber lieber für mich ganz allein haben." Sie lachte erneut. „Du bist wirklich besessen von mir, oder?" „Du hast ja keine Ahnung." „Du musst mir von Mosley erzählen. Damit ich vorbereitet bin. Lass uns doch ausreiten. Es ist so ein schöner Tag dafür." Ich wollte meine Zeit nicht damit verschwenden, über diesen Mistkerl zu reden. Aber sie hatte Recht. „Du hast Recht." Wir zogen uns an, was eine Weile dauerte, da wir nicht die Finger voneinander lassen konnten.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt