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Das Essen schmeckte wunderbar. „Entschuldige uns, Evelynn, wir müssen ins Wettbüro, den Familienrat abhalten.", sagte Tommy, nachdem wir fertig waren. „Sie gehört doch zur Familie. Wir sollten sie mitnehmen. Ihr cleveres Köpfchen könnte uns in einigen Angelegenheiten weiterhelfen.", meinte Arthur. „Nein. Ich werde sie da nicht mit reinziehen.", antwortete Tommy in unmissverständlichem Ton. „Sie steckt doch schon lange mittendrin, allein aufgrund dessen, das sie Teil dieser Familie ist.", versuchte John Arthur den Rücken zu stärken, wie so oft. Tommy schlug daraufhin mit der flachen Hand auf den Tisch. „Ich sagte nein." Weder Arthur noch John brachten jetzt noch den Mut auf, auch nur ein weiteres Wort zu sagen. Ich legte meine Hand auf Tommys Hand, die immer noch auf dem Tisch ruhte. Und zu Arthur und John sagte ich: „Ist schon gut. Ich muss nicht dabei sein. Aber wenn ihr einen Rat braucht, dann bin ich gern für euch da, jederzeit." „Du bist wirklich ein Goldstück.", erklärte John lächelnd. „In der Tat.", stimmten ihm Arthur und Polly zu. „Na los, macht euch auf den Weg. Ich kümmere mich um die Küche, während ihr weg seid." „Du bist doch kein Dienstmädchen. Wir machen das.", warf Tommy ein. „Ihr solltet aber nicht zu spät zu eurem eigenen Familienrat kommen. Es ist in Ordnung, ich schaffe das schon." Tommy gab nach und erhob sich. „Also dann. Lasst uns gehen." Sie verließen die Küche, schnappten sich ihre Mützen und Mäntel und verließen gleich darauf das Haus. Tommy drehte sich noch einmal um und winkte zum Abschied. Ich lächelte ihn liebevoll an. „Jetzt sind es nur noch du und ich, Finn. Hilfst du mir?" Ich wuschelte ihm in einer liebevollen Geste durch die Haare. „Ja, Schwester!" Und lachend schritt er sogleich zur Tat. Als wir fertig waren, spielten wir noch ein wenig und irgendwann setzten wir uns auf die Couch und ich las ihm eine Geschichte vor.

Tommy

Als wir wieder zuhause ankamen, war es still im Haus, als die Tür aufging. Warum? Sollten die beiden nicht spielend und lachend durch das Haus rennen? „Evelynn?", fragte ich in die Stille. Keine Antwort. Ich zog meine Waffe und Arthur und John taten es mir gleich. Arthur ging nach oben, John war in Richtung Küche unterwegs. Ich begab mich ins Wohnzimmer und sah die beiden zusammengekuschelt auf der Couch liegen, Katherine mit dem offenen Buch noch in der zarten Hand. Ich nahm meine Waffe runter und entlud sie. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich das Bild so betrachtete. John und Arthur gesellten sich ebenfalls ins Wohnzimmer und ich hob meinen Zeigefinger an die Lippen und flüsterte: „Alles in Ordnung. Die beiden schlafen nur." Meine beiden Brüder nickten und zogen sich in ihre Zimmer zurück, nachdem sie sich ein Glas Whiskey aus der Küche geholt hatten. Polly und Ada kamen jetzt ebenfalls in das Wohnzimmer und lächelten, als sie das niedliche Bild von Katherine mit Finn im Arm sahen. Es war ein weiterer Moment des Friedens in all dem Krieg, den wir zwangsweise führten. Zu dritt gingen wir in die Küche, wo Polly einen Tee für uns kochte.

Ich schlug die Augen auf und sah auf Finn hinunter. Er schlief immer noch tief und fest. Ich erhob mich vorsichtig und leise, legte dem kleinen ein Kissen unter den Kopf und deckte ihn zu. Das Buch legte ich  auf den kleinen Tisch, der neben der Couch stand. Leise schlich ich mich davon, in die Küche nebenan. Dort war nur Tommy. „Wo sind die anderen?" „Auf dem Markt, für das Abendessen einkaufen. Hast du gut geschlafen?" „Ja. Finn schläft immer noch." Tommy lächelte. „Ja so aufgeweckt er ist, so tief kann er schlafen." „Er ist zauberhaft." „In der Tat. Hast du Lust, morgen mit uns zum Jahrmarkt zu fahren? Finn weiß noch nichts davon, ich will ihn überraschen." Ich lächelte nun ebenfalls. „Aber natürlich. Das wird wundervoll." Tommy war die Freude über meine Zusage anzusehen. „Nun komm endlich zu mir...", bat er. Ich setzte mich neben ihn und er legte eine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich nahm sein Glas in meine Hand und nippte daran. Langsam gewöhnte ich mich an den Geschmack des starken Whiskeys. Tommy sah mir aufmerksam zu und leckte sich über seine Lippen. Ich stellte das Glas wieder ab und seine Hand auf meinem Oberschenkel wanderte gefährlich weit nach oben. Noch immer sahen wir uns an. Mittlerweile waren seine Finger an meinem Slip angelangt. Heute trug ich Rock und Bluse. Seine Finger schoben sich in einer schnellen Bewegung unter den Stoff. Einen Moment später spielten sie geschickt mit meiner Körpermitte. Mir entfuhr ein leises Stöhnen und ich bäumte mich auf. Der Stuhl, auf dem ich saß knarrte daraufhin laut.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt