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Tommy

Ich erschrak beinahe zu Tode, als ich spürte, wie ihre Zähne wie Klingen durch meine Haut drangen. Und sie ließ nicht ab, als das passierte, nein sie saugte an den kleinen Wunden. Ich hatte schon von meiner Familie mütterlicherseits gehört, dass es Vampire gab. Jedoch hielt ich das bisher immer für frei erfundene Geschichten. Aber das hier war real. Und es erklärte auch ihr Erscheinungsbild. Die Roma in meiner Familie hatten mir immer erzählt, dass Vampire die schönsten Wesen seien, die auf der Erde wandelten, um ihre Opfer anzulocken. Nach einer Weile ließ sie von mir ab. „Warum hörst du auf?" „Ich will dich nicht umbringen." „Es fühlt sich aber gut an." „Das ist es aber nicht, Tommy." Sie biss in Ihr Handgelenk und hielt es mir vor den Mund. „Hier, trink. Es wird dich heilen." Ich trank ein klein wenig ihres Blutes. Es schmeckte tausendmal besser als das eines Menschen, wie ich feststellte. Sie ließ ihren Arm wieder sinken. „Hast du denn gar keine Angst?", fragte sie. „Nein. Ich kenne Geschichten über Wesen wie dich." Ich erinnerte mich an eine Geschichte, die mir meine Großmutter vor langer Zeit einmal erzählt hatte. Sie handelte von einem wunderschönen, unschuldigen Mädchen, welches braunes, langes Haar hatte und bereits als Mensch schon von einer Schönheit war, die sich niemand erklären konnte. Sie lebte in Bulgarien und ihre gesamte Familie wurde grausam ermordet, als sie vor einem uralten Vampir flüchtete, der sie in einem Ritual opfern wollte. Sie entschied sich, ein Vampir zu werden, um ihrem Tod zu entkommen. Aus Rache ermordete der uralte Vampir ihre gesamte Familie. Und ihr Name war Katerina Petrova. „Katerina Petrova.", murmelte ich und Katherine sah mich erschrocken an. „Was hast du gesagt?" „Katerina Petrova." „Wie kommst du darauf?" Diesmal war sie etwas gefasster. „Es ist der Name einer jungen Frau mit einem grausamen Schicksal in einer Geschichte, die mir meine Großmutter vor Ewigkeiten erzählt hat." „Es ist mein Name." Das war unmöglich. Meine Großmutter erklärte mir damals, dass es eine jahrhundertealte überlieferte Legende sei. „Wie faszinierend. Ich habe mir noch Jahre danach ausgemalt, wie sie wohl aussehen mochte und nun steht sie vor mir und sie ist schöner als in meinen kühnsten Träumen." Ich lächelte sie an. Nun kannte ich also ihre dunkelste Seite. Sie sah mich an und ich küsste sie erneut. Meine Großmutter hatte sie genau so beschrieben, wie ich sie kannte. Sanftmütig, anmutig, rein, absolut lieblich. Und dennoch gefährlich. Als wir uns voneinander lösten, sah sie zu mir auf und ich wusste, dass ich bereits unsterblich in sie verliebt war. Sie lächelte mich an. „Wir sollten vielleicht zurück ins Garrison gehen.", sagte ich. „Nein. Lass uns zur Lichtung gehen, Tommy." „Es ist dunkel..." „Der Mond wird uns genug Licht schenken. Komm." Und damit lief sie los, meine Hand in ihrer. Von hier war es Gott sei Dank nicht ganz so weit. Bald waren wir am Wald angekommen. Ich war noch nie bei Nacht hier. Nach einigen weiteren Minuten waren wir auf der Lichtung angekommen und der Mond tauchte die Lichtung und somit auch uns in kaltes, aber wunderschönes Licht. Es hatte etwas magisches an sich. Ich wollte mit ihr tanzen. Also nahm ich eine entsprechende Haltung ein und sie verstand, auch ohne Worte. Ich hielt sie in meinen Armen und tanzte langsam mit ihr durch die Blumen. Dieser Moment war so wunderschön, dass ich es nicht mit Worten beschreiben hätte können.

Er geleitete mich sanft mit ihm im Takt und hielt mich in seinen starken Armen. „Oh Tommy...", seufzte ich. Wie konnte ein Mensch nur so wundervoll sein? Das hier war so unglaublich romantisch, dass so manchem der Kopf geplatzt wäre vor lauter Romantik. Und irgendwann während dieses Tanzes stellte ich fest, dass ich dabei war, mich Hals über Kopf in diesen Mann zu verlieben...

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt