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Tommy

Kurz nachdem das Geräusch des Stuhls die Stille durchdrang, hörte ich Finn in unsere Richtung tapsen. Schnell zog ich meine Finger aus Katherines Slip und leckte sie genüsslich ab. Sie war feucht geworden. Es schmeckte köstlich. Ich stellte fest, dass sie mich beobachtete und es sie ziemlich anmachte, mich dabei zu beobachten, wie ich meine Finger ableckte. Ich lächelte verschmitzt. Später würde ich das hier fortsetzen. Wir waren totenstill. Vielleicht würde das Finn davon abhalten, die Küche zu betreten. Er gehörte nicht in diese Situation. „Ich sehe nach ihm.", sagte Katherine und stand auf. Ich stand ebenfalls auf, um mir die Hände zu waschen. Ungefähr eine halbe Stunde später kamen Polly und Ada vom Markt zurück und begannen, sich um das Essen zu kümmern, zusammen mit Katherine. Währenddessen ging ich ins Wettbüro, einige geschäftliche Dinge regeln, damit wir morgen in Ruhe den Tag auf den Jahrmarkt genießen konnten. Bevor ich ging, gab ich Isaiah genaue Anweisungen und erklärte ihn vor den anderen zum stellvertretenden Boss. Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg nach Hause. Irgendwann bog ich in eine Gasse ein, da sie als Abkürzung diente und plötzlich bekam ich eine Faust ins Gesicht. Ich hörte meine Nase knacken. Hoffentlich war es nur der Knorpel. Als nächstes wurde mir ein Sack über den Kopf gestülpt und gleich darauf spürte ich den Lauf einer Waffe im Rücken. Was ging hier vor sich? Ich wurde nach einigen Schritten in ein Auto gestoßen und wir fuhren ungefähr zehn Minuten. Irgendwann kamen wir zum stehen und ich wurde unsanft aus dem Auto gezerrt. Der Lauf eines Gewehres wurde mir erneut in den Rücken gedrückt und ich wurde in eine Richtung gedrängt. Nach einem kurzen Fußmarsch wurde ich auf einen Stuhl gedrückt und mir wurde endlich der Sack vom Kopf gezogen. „Ich bin Inspector Campbell. Und ich suche etwas, was der Polizei gehört, da es verloren gegangen ist. Haben Sie eine Idee, wo es sein könnte, Mister Shelby?" Seine Stimme war ruhig, aber drohend. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen." Für diesen Satz bezahlte ich damit, dass mir eine Klinge über die Wange gezogen wurde, von dem Polizisten, der neben mir stand und mich nach unten drückte. Campbell riss plötzlich meinen Kopf zurück und spuckte mir ins Gesicht. Wären meine Hände nicht hinter meinem Rücken gefesselt worden, hätte ich ihn am Kopf gepackt und ihn abgerissen. Wichser. „Lügen Sie mich nicht an! Wo sind die Waffen?" Ich sagte nichts mehr. Das gefiel Campbell noch weniger. Er verpasste mir noch einige Schläge in die Magengrube. „Ist mir scheißegal wie, aber treiben Sie sie verdammt nochmal auf. Denn noch eine Chance gibts nicht für sie." Meine Fesseln wurden gelöst und die Polizisten drehten sich um und verschwanden. Ich sackte auf dem Stuhl zusammen. Mir tat alles weh und ich wusste nicht, wo ich war. Ich verlor das Bewusstsein.

„Wo bleibt Tommy nur?", fragte John. Ich wunderte mich darüber schon einige Minuten. „Ihm ist was zugestoßen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.", meinte Arthur. „Worauf warten wir noch? Wir müssen ihn suchen!", sagte ich. „Du, liebe Evelynn bleibst hier, mit Ada und Finn.", hielt Arthur mich auf. Ich hatte mir bereits mein Holster umgelegt und den Mantel angezogen. „Das werde ich nicht." Ich starrte Arthur in die Augen. „Ich kann schießen." „Es ist zu gefährlich. Tommy bringt uns um, wenn dir etwas passiert." „Das lasse ich nicht zu. Und jetzt geh mir aus dem Weg, Arthur.", sagte ich sanft aber mein Blick verriet, dass ich keine weiteren Diskussionen duldete. Er seufzte. „Na gut." Begeistert war er nicht. Aber das war mir egal. Zuerst gingen wir ins Wettbüro und erfuhren von Isaiah, dass Tommy bereits vor drei Stunden gegangen war. Alle im Wettbüro ließen ihre Arbeit liegen und waren mitsamt ihrer Waffen an unserer Seite. „Wir teilen uns auf." Arthur und John wiesen die anderen an, wo sie hingehen sollten. Ich ging mit ihnen. Irgendwann bogen wir in eine Gasse ein und da lag sie auf dem Boden. Seine Taschenuhr, die sich golden vom Schlamm abhob. Ich rannte zu der Uhr und hob sie auf. „Verdammt. Er würde sie niemals einfach so liegen lassen." „Vielleicht ist es ein Hinweis." Wir klopften an die umliegenden Türen, um herauszufinden ob jemand etwas gesehen hatte. Und tatsächlich, wir erfuhren dass er von der Polizei entführt wurde. „Verdammte Polypen!", brüllte Arthur und schlug mit der Faust gegen die Hauswand. Meine Sorge wurde immer größer. Wieso machten sie sich solche Sorgen, wenn es doch nur die Polizei war? Sie würden ihn ja schließlich nicht umbringen. „Hoffentlich lebt er noch." „Was hat das zu bedeuten, John? Das ist die Polizei. Sie werden ihm doch nichts antun..." „Die verdammten Wichser sind durch und durch korrupt. Es interessiert sie nicht, ob sie jemanden töten müssen, um zu bekommen was sie wollen." „Mein Gott..." Plötzlich hörte ich ein Husten um die Ecke. „Tommy! Wo bist du?" John und Arthur waren schneller um die Ecke, als man gucken konnte. Ich lief ihnen in meiner Geschwindigkeit hinterher und stoppte abrupt, als ich Tommy sah. Er war schrecklich zugerichtet worden und lehnte an der Hauswand, im Dreck sitzend. Ich konnte nicht erkennen, was von den Flecken auf seiner Kleidung Blut war oder Dreck. Ich überbrückte die letzten Meter bis zu ihm in Windeseile und ließ mich neben ihm auf die Knie fallen. „Nicht so schlimm wie es aussieht." sagte er knapp. Es war schlimm genug, um ihn von den Beinen zu reißen. Manchmal vergaß ich, wie zerbrechlich Menschen waren, selbst Tommy. John und Arthur hoben Tommy an und stützten ihn. Er konnte kaum noch laufen. Ich wollte ihm mein Blut geben, jedoch konnte ich das in Anwesenheit von John und Arthur nicht tun. Manipulieren würde ich sie nicht.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt