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Als wir völlig außer Atem nackt nebeneinander lagen, biss ich in meinen Finger und gab Tommy mein Blut damit seine Wunden heilten. Einige der Kratzer die ich auf seinem Körper hinterlassen hatte, bluteten ein wenig. Er saugte genüsslich daran und verführte mich beinahe erneut, als er meinen Finger lasziv aus seinem Mund nahm und stöhnte. Ich küsste ihn. Nach einer Weile trennten sich unsere Lippen wieder und wir lächelten uns einfach nur an. „Ich liebe dich, Katherine." „Ich dich auch, Tommy. Mehr als du ahnst...", meine Stimme verlor sich. Er ließ seine Finger sanft über meinen nackten Körper wandern und lächelte in sich hinein. Ich schloss die Augen und genoss es einfach. Irgendwann kam er näher und küsste mich erneut, sanft und liebevoll. Ich legte meine Hand an seine Wange und streichelte sanft mit meinem Daumen darüber. Plötzlich klopfte es. "Tommy! Wir brauchen dich!", kam es aufgeregt von Arthur vor der Tür. „Moment.", sagte Tommy nur. Wir stiegen aus dem Bett und zogen uns schnell an. Ich öffnete die Tür und stellte fest, dass Arthur weinte. Ich nahm seine Hand in meine Hände und fragte: „Was ist passiert, Arthur?" „Sie haben Ada..." „Wer?", fragte Tommy der mittlerweile direkt hinter mir stand. „Changretta und seine Leute." „Wer ist Changretta?", fragte ich, böses ahnend. „Ein Gangster, den wir unterschätzt haben. Er hat mit dem Alkoholgeschäft in New York zu tun. Wir haben seinen Vater erschossen. Und jetzt will er sich rächen.", erklärte Tommy. „Verdammt, Arthur. Ich habe dir und John gesagt dass das passieren würde, wenn ihr Audrey Changretta leben lasst! Wenn Ada etwas zustößt, ist es eure verdammte Schuld!", sagte er wütend an Arthur gewandt. „Ihr wird nichts zustoßen. Hört auf den Teufel an die Wand zu malen, bitte.", warf ich ein. „Changretta hat geschworen, unsere gesamte Familie zu töten, Evelynn.", erklärte Arthur mir. „Oh Gott... wir müssen Ada da raus holen.", flüsterte ich, offensichtlich geschockt. „Das werden wir. Wir bringen sie nach Hause. Du bleibst jedoch besser hier, nichts für ungut.", meinte Arthur. „Unterschätz sie nicht, Arthur. Sie ist eine verdammt gute Schützin. Sie könnte uns wirklich von Gebrauch sein." „Tommy... wir beide wissen wie gefährlich diese Typen sind. Ich halte das wirklich für keine gute Idee." „Es ist mir scheissegal was du davon hältst, Arthur. Du hast auch nicht auf mich gehört als ich dir und John gesagt habe, ihr sollt Miss Changretta ebenfalls erschießen." Daraufhin sagte Arthur nichts mehr und wir gingen nach unten, wo uns die gesamte Gang bereits erwartete. Wir arbeiteten gemeinsam einen todsicheren Plan aus und bereiteten uns für seine Ausführung vor. Tommy berührte meine Hand zärtlich, unbemerkt vom Rest der Gang. Ich lächelte kaum merklich. Wir machten uns auf den Weg zu dem Haus, in dem wir Ada vermuteten.

Tommy

Als wir das Haus betraten, schlug uns der metallische Geruch von Blut entgegen. Und es brachte mich beinahe um den Verstand da ich sofort daran dachte, dass es Ada's Blut sein könnte weil Changretta und seine Leute weiß Gott was mit ihr gemacht hatten. Und dann dachte ich an Katherine neben mir. Wie musste das für sie sein? Wenn selbst mein gewöhnlicher Geruchssinn den metallischen Geruch wahrnahm... Ein Schrei riss mich aus diesen Gedanken. Ada. Man hörte Todesangst in ihrer Stimme. Katherine zog scharf die Luft ein. Arthur zog sofort seine Waffe und ich und John taten es ihm gleich. Langsam gingen wir weiter, auf alles gefasst. Und trotz der Tatsache dass die Frau, in die ich mich verliebt hatte, ein unsterblicher Vampir war, war ich mehr um ihre als um meine eigene Sicherheit besorgt. Und trotz der schrecklichen und gefährlichen Situation in der wir uns befanden und der furchtbaren Angst, die ich um meine Schwester hatte, musste ich lächeln. Manche Dinge änderten sich wohl nie. Männer beschützten seit jeher die Frauen die sie liebten. Und auch ich würde jederzeit eine Kugel für Katherine einfangen. Der Gedanke, dass sie verletzt werden könnte, nahm mir beinahe den Atem. „Bleib hinter mir.", flüsterte ich ihr zu.

Wir näherten uns Ada. Ich konnte ihren Atem hören. Er ging schnell und ihr Puls raste. Ich konnte ihre Angst riechen, genauso wie ihr Blut. Dann das leise Geräusch von einem Messer das über Haut glitt. Ada wimmerte. Diese Bastarde. Dafür würden sie mit ihrem Leben bezahlen. Ich dachte darüber nach, meine Vampirgeschwindigkeit zu nutzen und kurzen Prozess zu machen. Doch dann fiel mir ein dass Tommy der einzige war, der wusste was ich war, also hielt ich mich zurück. Irgendwann standen wir vor einer Tür, die einen Spalt weit offen stand. Gedämpftes Licht drang hindurch. Da drin mussten sie sein und Ada foltern. Ich sah zu Tommy. Sein Gesicht war wutverzerrt und angespannt. Seine schönen, vollen Lippen waren nur noch ein dünner Strich und sein Kiefermuskel trat deutlich hervor. Ich konnte beinahe hören, wie seine Zähne unter dem Druck ächzten. Ich berührte sanft seinen Arm. Denn genauso wie ich dazu in der Lage war, Ada's Angst zu riechen, konnte ich auch seine riechen. Sie lag schwer in der Luft. Er fürchtete sich davor, was wir vorfinden würden, wenn wir diese Tür öffneten. Tommy sah mich an und ich konnte hören, wie sich sein Herzschlag ein wenig normalisierte.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt