Die Haustür öffnete sich und Gelächter erfüllte sogleich das Haus. Ich erkannte die Stimmen von Arthur und John. Als sie jedoch die Küche betraten und mich dort am Tisch sitzen sahen, legte sich Stille über den Raum. „Hallo...", kam es überrascht von Arthur. John sagte erstmal gar nichts. Er nickte mir nur grüßend zu. Ich nickte zurück. „Sie wohnt jetzt bei uns. Sie ist unsere 'Schwester'." Tommy hob die Finger, um Anführungszeichen anzudeuten bei dem Wort Schwester. Arthur begann zu strahlen und John lächelte ebenfalls. „Die Details erkläre ich euch später." Tommy drückte seine Zigarette aus und erhob sich. „Ich werde dann mal die Liege für mich holen." „Brauchst du Hilfe?", fragten John und Arthur gleichzeitig. „Das wäre nicht schlecht." „Moment. Wieso deine Liege? Darauf schlafe doch ich..." „Niemals lässt er eine Prinzessin wie dich auf dem unbequemen Ding schlafen.", meinte John. „Aber ich kann doch nicht einfach sein Bett beschlagnahmen. Das geht schon für eine Nacht." „Genau, das geht für mich für eine Nacht. Ich habe schon im Dreck geschlafen. Du etwa? Schlimmer kann es also nicht werden.", antwortete Tommy. Damit hatte er mir den Wind aus den Segeln genommen. Ich gab mich also wortlos geschlagen. Die drei verschwanden aus der Küche. Ich nahm die dampfende Tasse mit dem Tee in meine Hände und genoss die wohltuende Wärme. „Ich hoffe er schmeckt dir. Wenn nicht, es gibt Honig, um es erträglicher zu machen." Ich nippte am Tee, um zu probieren. „Er schmeckt wunderbar." Polly lächelte zufrieden. „Also Evelynn, wo kommst du her? Und wie ist so ein schönes Junges Mädchen in einer Stadt wie Birmingham gelandet?" „Oh das... ist unwichtig." „Du hast wohl eine Menge Geheimnisse hm?" Sie lächelte verständnisvoll. „Schon gut, du kennst uns ja nicht. Alles was du weißt, ist dass wir die Peaky Blinders sind. Eine gefährliche und skrupellose Gang die andauernd mindestens knietief in der Scheiße steckt. Ich möchte gar nicht wissen was du über uns denkst." „Ich bilde mir kein Urteil von Hörensagen. Ich habe bisher jeden den ich aus der Familie getroffen habe, auf angenehme Art und Weise in Erinnerung." „Bis auf Tommy." Ich sah sie an. „Er ist schwierig geworden. Nicht mehr derselbe nach Frankreich." „Oh... wie war er davor?" Meine Frage blieb unbeantwortet, denn die jungen Männer kamen mit Gepolter die Treppe zu Tommys Zimmer herauf. John stolperte beinahe und ich musste ein wenig lachen. „Hey, Schadenfreude ist die schönste Freude, nicht wahr?", sagte er mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln im Gesicht zu mir. „Allerdings!", antwortete ich, mittlerweile lauthals lachend.
Tommy
Der Klang ihres Lachens sorgte beinahe dafür, dass ich die Liege losließ, so lieblich war er. Selbst ihr Lachen brachte mich aus der Fassung.
Arthur
Ich bemerkte, wie Tommy innehielt. Ich sah zu ihm herüber und stellte fest, dass sein Blick auf die lachende Schönheit am Tisch fixiert war. Ich dachte ich spinne, aber es lag so etwas wie Magie in der Luft, als sie ihn ebenfalls ansah. Als würde die Welt für die beiden stillstehen. Und zwar nur für sie. So etwas hatte ich noch nie gesehen, geschweige denn erlebt. Ich wusste nur, dass sie das Licht am Ende seines Tunnels war. Denn das sah man ihm an, wenn man ihn kannte. Auf andere wirkte er kalt und berechnend. Aber wenn er sie ansah, leuchteten seine Augen ein kleines bisschen mehr. Ich lächelte jetzt ebenfalls, denn es war wundervoll, dies beobachten zu dürfen. Vielleicht trat jetzt wieder etwas mehr Freude in unser aller Leben. Denn wir hatten einen Engel in unserer Mitte.
Tommys und mein Blick lagen einen Moment ineinander und die Welt stand still. Wie sollte das nur gutgehen?, dachte ich. Es war ausgeschlossen, dass wir uns ineinander verlieben konnten, ohne Konsequenzen. Ich durfte nicht in seine Dunkelheit gezogen werden, denn das versuchte er mit aller Macht zu verhindern. Und er durfte niemals erfahren, was sich hinter meiner Schönheit verbarg. Niemand hier durfte es jemals erfahren. Sie würden mich für eine Hexe halten und ebenfalls jagen. Doch alles, was ich wollte war Frieden. Zumindest für eine Weile.
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Me and the devil
FanfictionERWACHSENENINHALT! (Irgendwie macht es mir den Regler immer wieder raus, deshalb vorsichtshalber hier nochmal.) Even the stars fell for her, how could I not? Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Macht und Schmerz. Ich hab Peaky Blinders geguc...