Birmingham, 1919
Das Schiff auf dem ich mich befand, erreichte endlich sein Ziel. In diesem Drecksloch sollte ich vor Klaus sicher sein. Nicht mal er würde sich in diesen abscheulichen Teil der Welt verirren. Ein etwas seltsam anmutender Mann mittleren Alters half mir mit meinem Gepäck und reichte mir die Hand um vom Schiff zu kommen. Ich nahm sie dankend an. Es war trotz des Schlammes der sich überall befand, ein gutes Gefühl nach Tagen wieder festen Boden unter den Füßen zu wissen. „Wo finde ich hier ein angemessenes Hotel?" „In der Garrison Lane. Ich werde meinen Neffen beauftragen, Sie dorthin zu bringen." „Dankeschön!", sagte ich lächelnd. „Da ist er ja schon. Welch ein Zufall! Arthur! Komm mal hier rüber!" „Was ist denn, Charlie? Ich hab was zu erledigen." „Ist es denn wichtiger, als eine bezaubernde junge Dame zu Ihrem Schlafplatz zu geleiten?" „Vermutlich nicht. Verzeih mir." „Schon gut." „Hallo, Miss, ich bin Arthur Shelby. Lassen Sie mich Ihre Koffer tragen." „Sollten wir nicht eine Kutsche besorgen?" „Es ist nicht weit." „Na dann." Wir liefen einige Minuten triste, dunkle und trostlose Gassen entlang, bis wir auf eine Art Hauptstraße kamen, am Ende eine hell erleuchtete Kneipe. „Also da wäre das Garrison. Ein guter Ort um einzukehren, was zu trinken und nette Gesellschaft zu finden. Und hier ist ein kleines aber sehr feines Hotel." „Was halten Sie davon, wenn ich mein Zimmer beziehe und ich Sie dann auf einen Drink einlade, als Dankeschön?" „Liebend gern, nur hab ich es etwas eilig." „Oh das habe ich ganz vergessen... dann verschieben wir das?" „Gute Idee. Sie finden mich und meine Brüder jeden Abend da drin." „Na dann! Freut mich Sie kennengelernt zu haben. Bis bald!" Er zog seinen Hut zum Abschied und machte kehrt. Er war zwar etwas wortkarg aber ein sehr netter Kerl. Ich ging ins Hotel und buchte ein kleines Zimmer mit Bad. Ich machte mich dort etwas frisch und wählte ein angemessenes Outfit zum Ausgehen. Das Garrison wirkte von außen sehr glamourös, wie ein Lichtblick in dieser Stadt. Ich musste es einfach von innen sehen. Eine Viertelstunde später stand ich vor der Tür des Garrison und stieß diese auf. Sofort krachte mir der Geruch von Whiskey und Zigarettenqualm entgegen. Und mit ihnen Stille. Doch nicht schon wieder wegen mir, sogar in einer Stadt wo mich niemand kannte. Aber nach einem kurzen Blick fiel mir auf, dass sie nicht mich anstarrten sondern etwas hinter mir. Jemand räusperte sich hinter mir. „Umdrehen." Seine Stimme war kalt, berechnend und bestimmend. Ich wollte ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen zu wem sie gehörte, da sich mir die Nackenhaare aufstellten. Was lächerlich war, warum sollte ich mich vor einem Mann fürchten? Ich leistete seinem Befehl Folge und drehte mich herum. Ich sah sofort, wem die Stimme gehören musste. Seine Ausstrahlung sagte mir, dass er der Chef hier war. Und dass es hier drin totenstill war, nachdem es vor einer Minute noch voller Gelächter war, zeigte mir, dass sich niemand auch nur traute, in seiner Gegenwart falsch zu atmen. Er hatte feine Gesichtszüge und wunderschöne blaue Augen, in denen dennoch nichts als Dunkelheit lauerte.
Tommy
Sie drehte sich um und John neben mir zog scharf die Luft ein. Polly und Ada taten es ihm gleich. Sie war von einer Schönheit, die man in dieser Stadt noch nicht gesehen hatte. Wie eine Prinzessin sah sie aus. Als wäre Birmingham der letzte Ort, an dem sie sein sollte. Selbst ich brauchte eine Sekunde um ihren Anblick zu verarbeiten. „Wie ist dein Name?", fragte ich. „Das geht Sie nichts an.", antwortete sie frech. Jeder im Garrison hatte einen erschrockenen Ausdruck auf dem Gesicht nach diesem Satz. Nur ich nicht. Ich lächelte. „Nun, Das geht Sie nichts an., Ich heiße dich herzlich willkommen hier. Hab Spaß, aber pass auf dich auf." „Danke, das werde ich." Und damit drehte sie sich um und ließ uns einfach stehen. Sie war die erste, die sich uns jemals widersetzt hatte. Deshalb musste ich sie unbedingt kennenlernen. "Willst du nichts unternehmen?", fragte Polly. „Nein."
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Me and the devil
FanfictionEven the stars fell for her, how could I not? Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Macht und Schmerz. Ich hab Peaky Blinders geguckt, fand die Serie unfassbar geil und mir kam die Idee wie es wohl wäre wenn mein Lieblingscharakter auf die Gan...