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Am nächsten Tag wachte ich auf und sah als erstes auf meine Taschenuhr. Es war 12 Uhr. Gott sei dank hatte ich gestern bereits gebadet. Ich rappelte mich aus meinem Bett auf, ging ins Bad und putzte mir die Zähne. Danach nahm ich eine Handvoll Wasser und verteilte diese in meinem Gesicht um wach zu werden. Als ich mich abtrocknete und den Kopf hob, konnte ich meine unerschütterliche Schönheit im Spiegel erkennen. Der Vorteil am unsterblich sein. Ich war für immer und ewig absolut makellos. Ich bürstete mein Haar und schminkte mich ein wenig. Danach trug ich mein Lieblingsparfum auf, wovon ich wusste dass es Tommy gefiel. Er tat gerne einen tiefen Atemzug wenn ich ihm nah genug war, also wusste ich dass er es ebenso liebte wie ich. Danach wählte ich ein schönes, elegantes aber dennoch schlichtes Kleid aus. Es war schwarz, knöchellang und hatte Ärmel aus Spitze, die bis zur Mitte des Unterarmes gingen. Der Rückenausschnitt war jedoch raffinierter. Er ging weit nach unten, aber nicht so weit dass es unanständig gewesen wäre. Dazu wählte ich schwarze Schuhe mit mittlerem Absatz. Als Schmuck steckte ich mir schwarze Ohrstecker an und legte eine Kette mit einem Smaragd an. Ich nahm meine kleine smaragdgrüne Tasche und verstaute das nötigste darin. Danach entschied ich, meine Haare ein wenig hochzustecken. Halb zwei war ich fertig und ging nach unten, es war noch genug Zeit um einen Kaffee zu trinken und vielleicht einen Happen zu essen. Es duftete nämlich himmlisch nach Kaffee und Croissants. Ich grüßte die Dame an der Rezeption freundlich und ging zum Speiseraum. Dort nahm ich mir ein Croissant mit etwas Butter und einen Kaffee und nahm an einem der Tische Platz. Einige Minuten später war ich bereits fertig mit essen. Ich sah auf meine Taschenuhr. Fünf vor zwei. Gleich würde Tommy hier sein. Ich stand auf und ging in das kleine Foyer des Hotels. „Gehen Sie zum Pferderennen?", fragte die junge Frau an der Rezeption neugierig. „In der Tat." „Mit wem?" „Mit Tommy." „Sh- Shelby?" „Ich weiß nicht ob er so mit Nachnamen heißt, um ehrlich zu sein." „Stechend blaue Augen, so schön dass es wehtut, schwarzes Haar und die Gesichtszüge eines Gottes." „Ach ja, dann ist das der Junge Herr mit dem ich das Vergnügen habe." „Nehmen Sie sich in Acht, Miss. Er und seine Brüder sind furchtbare Menschen." „Was haben sie Ihnen angetan?" „Mir nichts. Aber anderen. Und ob dies immer gerechtfertigt war, das weiß Gott allein." „Wie nennt sich ihre Gang eigentlich?" „Peaky Blinders." Die Tür des Hotels öffnete sich und Tommy räusperte sich hinter mir.

Tommy

Sie drehte sich um und mir verschlug es glatt den Atem. Sie trug ein atemberaubendes und dennoch schlichtes Kleid und dazu Schmuck, den nur Könige trugen. Einfach alles an ihr war zu einem Grad perfekt, der einen glauben lassen könnte, sie wäre wirklich ein Engel, so wie es Arthur bereits gesagt hatte, als er sturzbetrunken nach Hause kam, mit ihr im Schlepptau. Sie lächelte mich an und ich war mir sicher dass sie eine Erscheinung in meinem Traum war. Nichts und niemand war so schön und real. Das war schlicht und einfach unmöglich. Wenn ich sie jemals für mich gewinnen sollte, würde jeder Mann dem ich je begegnete und vermutlich ein Großteil der Frauen, versuchen ihr zu schaden um in der Folge dessen mir zu schaden. Denn nach einem einzigen Blick auf sie würden sie wissen, sie ist mir das kostbarste auf der Welt. Und das durfte ich niemals zulassen. Ich hielt ihr meinen Arm hin, als sie anmutig auf mich zukam. Sie war so vollkommen anders als alle Frauen, die ich je getroffen hatte. So voller Anmut und Eleganz, es ließ sogar Polly und Ada neben ihr blass aussehen. Zur Begrüßung hauchte sie mir einen winzigen und sanften Kuss auf die Wange und ich musste alles daran setzen, sie nicht auf der Stelle zu küssen und niemals mehr damit aufzuhören. Und sofort musste ich alles daran setzen, nicht bis auf die Knochen zu erröten bei diesem Gedanken. Sie machte mich so nervös...

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt