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Ich wachte auf, weil mir ein Schwall Wasser ins Gesicht klatschte. Dann erinnerte ich mich. Tommy hatte mich beinahe erwürgt. Ich öffnete die Augen und blickte in die besorgten Gesichter von Polly, Arthur, John und Tommy. Als Tommy seine Hand ausstreckte, um meine zu berühren, schreckte ich zurück. „Fass mich nicht an. Du hast mich beinahe umgebracht." „Es... tut mir so leid... es war keine Absicht..." Ich konnte sehen, dass er den Tränen nahe war. Er wirkte, als hätte ihn alle Hoffnung verlassen. Ich hatte zwar Angst vor ihm aber das bedeutete nicht, dass ich ihm nicht vergeben konnte. „Ich vergebe dir, Thomas. Nur möchte ich nicht mehr mit dir in einem Zimmer schlafen..." Ich konnte sehen, dass es ihm noch mehr leid tat als zuvor, als ich das sagte, falls das überhaupt möglich war. „Du kannst auf der Couch schlafen, Liebes. Eine Pistole gebe ich dir auch, dann kannst du dich wenigstens verteidigen. Verdammt, Thomas. Tu das nie wieder, denn dann erschieße ich dich." „Ich kann nicht mit einer Pistole umgehen, Polly." „Dann weiß ich ja, was wir dir morgen beibringen.", warf John ein. „So kann sie das Haus nicht verlassen und hier drin wird nicht geballert." „Dann warten wir eben, bis es verheilt ist." „Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, schätze ich.", meinte Arthur. Gut dass sie in dem schummrigen Licht nicht sehen konnten, dass bereits absolut nichts mehr an meinem Hals sichtbar war, was darauf hindeutete, dass ich beinahe erwürgt worden wäre. „Leute, geht schlafen, ich komme schon klar." „Sicher?" „Ganz sicher. Danke. Für alles." Sie ließen mich nach kurzer Zeit alleine. Nur Tommy wollte scheinbar nicht so wirklich gehen. Ich seufzte. „Setz dich zu mir und erklär es mir." Er setzte sich auf die Couch und ich setzte mich ihm gegenüber auf den Couchtisch. „Lass dich dabei nicht von Polly erwischen.", meinte er als sich seine Augen ein wenig weiteten, die Reaktion darauf, dass ich mich einfach auf den Tisch setzte. „Keine Sorge. Also, was ist da oben passiert?" „Es ist seit dem Krieg so. Ich kann nicht schlafen und wenn doch, dann habe ich furchtbare Albträume. Und als du versucht hast, mich zu beruhigen dachte ich, ich wäre in Frankreich und du ein Feind den ich eliminieren muss." „Das klingt ja furchtbar..." Er senkte den Kopf und sagte: „Das ist es auch. Es tut mir so unglaublich leid..." Ich rutschte vom Couchtisch und landete auf den Knien. Als nächstes rutschte ich auf ihnen ein wenig weiter vor, damit ich seinen Kopf anheben konnte. Irgendwann war ich zwischen seinen Beinen. „Tommy. Es ist okay." Ich legte meine Hand unter sein Kinn und hob es an. Ich blickte ihn von unten herauf an und merkte wie er sich anspannte. Meine andere Hand legte ich auf seinen Oberschenkel und auch da spürte ich, wie sich die Muskeln unter meiner Hand anspannten. Seine Augen veränderten sich kaum merklich. In ihnen lag... Verlangen. Natürlich, am Ende des Tages war er auch nur ein Mann, wenngleich ein geplagter. Er gab dem Verlangen allerdings nicht nach. Vielleicht hatte ich mich auch getäuscht.

Tommy

Als ihre Hand plötzlich auf meinem Oberschenkel ruhte, spürte ich, wie sich etwas dunkles in mir regte. Das Verlangen, sie auf diese Couch zu werfen und zu ficken bis sie nicht mehr wusste wer sie war. Ich atmete tief ein und aus, um mich abzulenken. Sie war vermutlich noch jungfräulich, so jung wie sie war. Sie wäre wahrscheinlich endgültig verstört, wenn ich das tat, was sich gerade in meinem Kopf abspielte. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es nicht für jede Frau zu viel wäre. Die Dinge, die binnen einer Sekunde vor meinem inneren Auge abliefen, würden jede Hure erröten lassen. Ich wollte sie mehr als alles was ich zuvor wollte. Ich wollte sie besitzen. Sie unterwerfen. Dann noch dieser unschuldige Blick, während sie vor mir kniete. Ob sie wusste, was das mit mir machte? Ich musste diese verruchten Gedanken unbedingt loswerden, bevor ich etwas tat, was ich bereuen würde. Sie hatte jemanden anständiges verdient. Sie richtete sich aus dieser Position auf und berührte mit ihrem Körper beinahe meinen. Ich ließ mich zurückfallen, in die Couch. Dabei schubste ich sie kaum merklich mit dem Fuß in meine Richtung und mein Plan ging auf, denn sie landete auf mir. Sie richtete sich erschrocken auf aber ich hielt ihr Gesicht fest, als ihres Millimeter von meinem entfernt war. Ich hielt es einfach nicht länger aus. Ich musste sie küssen, ich musste es einfach geschehen lassen. Ich sah auf ihre perfekt geschwungenen Lippen und dann in ihre Augen. Sie war ganz still und rührte sich nicht. Aber in ihren Augen brannte dasselbe Feuer wie in meinen. Ich küsste sie.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt