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Tommy schnaubte hasserfüllt. „Dieser Wichser. Ich bringe ihn um, wenn er dich noch einmal ansieht." „Shhh, Tommy. Ist er nicht dein Geschäftspartner? Und irgendwann wird der Zeitpunkt der Rache da sein, Tommy." Er sah überrascht aus, als ich den letzten Satz aussprach. Er nickte. „Lass uns nach Hause gehen." „Willst du danach ins Garrison?" „Ohja, ein Drink ist tatsächlich eine gute Idee." Er drehte mir den Rücken zu, um voranzugehen. Ich jedoch wollte unser Alleinsein noch einen Moment lang ausnutzen und bekam seinen Arm zu fassen. Das ließ ihn innehalten. Ich zog ein wenig an seinem Ärmel und er drehte sich zu mir. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn vorsichtig. Er erwiderte den Kuss zögerlich aber unglaublich sanft.

Tommy

Ich gab mich dem Kuss hin und verlor mich darin. Ich brauchte ihre Sanftheit mehr als alles, was ich je wollte. Ich legte meine Arme um sie und hielt sie fest. Ich wollte sie nie mehr wieder loslassen. Aber ich erinnerte mich daran, dass es nicht sein durfte und unterbrach unseren Kuss, der bereits wieder beinahe die Schwelle des jugendfreien übertritt. Sie erschrak etwas und biss mir versehentlich in die Lippe. Auf ihr bildete sich ein Blutstropfen und sie starrte ihn an. „Schon gut, es ist nicht weiter schlimm.", begann ich damit, sie zu beschwichtigen. Doch sie ignorierte das, was ich sagte und küsste mich erneut. Sie leckte das Blut von meiner Lippe und saugte ein wenig daran. Und in mir begann sich wieder etwas zu regen. Ein unglaubliches Verlangen kochte in mir hoch, aus den dunkelsten Ecken meiner Seele. Eigentlich sollte ich das hier abstoßend finden aber das Gegenteil war der Fall. Abrupt riss sie sich von mir los.

Wenn ich jetzt nicht aufhörte, würde ich im nächsten Moment seine Kehle zerfetzen. Ich riss mich von ihm los und drehte mich um. Er durfte nicht sehen, wie sehr ich ihn umbringen wollte, um meinen Hunger zu stillen. Er durfte das Monster in mir, welches ich so gut verborgen hielt, nicht erkennen. Plötzlich packte er mich a den Schultern und riss mich herum. Ich betete, dass mein Gesicht in seinen Normalzustand zurückgekehrt war.

Tommy

Da war er wieder, der rötliche Schimmer in ihren Pupillen. Was war das nur, verdammt? „Katherine. Das erste Mal dachte ich es wäre ein Streich, den mir mein überreiztes Gehirn gespielt hat. Aber jetzt gerade habe ich es auch gesehen. Deine Augen. Sie hatten einen rötlichen Schimmer." „Du musst dich getäuscht haben. Ich weiß nicht, wovon du sprichst...", sagte sie behutsam. Ich war mir dessen nicht so sicher, aber ich glaubte es ihr. Was blieb mir auch sonst übrig? Ich beugte mich noch ein letztes Mal zu ihr herunter und küsste sie sanft. Ein einziger Kuss. Nicht mehr. Dann löste ich mich von ihr und ging voran. Nach einer reichlichen halben Stunde Fußmarsch waren wir zuhause angekommen und Katherine verschwand sogleich die Treppe hoch. Ich ging in die Küche und goss mir ein Glas Whiskey ein. Ich hatte es gerade geleert und da hörte ich ihre Schritte erneut auf der Treppe. Nach zehn ihrer anmutigen Schritte stand sie in der Küche. Ich hob meinen Blick von dem Glas. Sie stand in einem roten, bodenlangen Kleid, welches mit Perlen in hübschen, verschnörkelten Mustern bestickt war, eng geschnitten war und somit ihre Figur auf eine atemberaubende Weise umspielte und dünne Träger hatte, vor mir. Dazu trug sie eine schwarze Perlenkette und schwarze Seidenhandschuhe, die ihr bis über die Ellenbogen reichten. Das ganze wurde von eleganten schwarzen Schuhen mit einem etwas höheren Absatz und einer schicken Hochsteckfrisur abgerundet. Viel zu schön für das Garrison. „So kannst du da nicht hingehen... sie werden dich an die Wand nageln." „Nicht wenn du mich beschützt." Sie kam um den Tisch herum und setzte sich seitlich auf meinen Schoß. Ich wollte sie am liebsten auf diesen Tisch legen, ihr Kleid hochschieben und mir nehmen, was darunter war... ihre Haare ruinieren, genauso wie den dunkelroten Lippenstift. Doch das verwarf ich wieder, so schnell wie es mir in den Sinn gekommen war.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt