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Er spannte sich kaum merklich an, als ich meine Hand auf seinen Arm legte. Ich streichelte instinktiv mit meinem Daumen darüber, für einen Moment. Ich spürte seinen Blick auf mir, als wir nach draußen traten. Er hielt mir die Tür seines Autos auf und ich stieg ein. Wir fuhren nicht lange. Als wir ankamen, half mir Tommy wieder aus dem Wagen. Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln zum Dank. Wir gingen zu unseren Plätzen und setzten uns. Er hatte gute Plätze gewählt. Von hier aus konnte man alles bestens beobachten. Ich bemerkte wie uns jemand von gegenüber musterte. Ich hob meinen Blick und traf auf die grünen Augen eines elegant gekleideten Mannes, der uns quasi genau gegenüber saß, auf der anderen Seite. Ich stupste Tommy sanft an. Er sah mich an. „Wer ist der Mann mit den grünen Augen, gegenüber von uns? Er starrt mich an." „Das ist Billy Kimber. Er ist ein Arschloch. Nimm dich vor ihm unbedingt in Acht, hörst du? Weiche mir bloß nicht von der Seite heute, verstanden?" Ich schluckte und nickte. Ich bemerkte dennoch das Zittern in seiner Stimme. Ich nutzte mein Vampirgehör, denn Kimber begann, mit dem Mann neben ihm zu sprechen. „Sorg dafür, dass sie Teil des Deals wird. Ich will sie. Am besten noch vor ihm." Ich erschrak. Was lief hier ab? Ich beobachtete Tommy den Rest des Rennens genau. Er bekam es nicht mit, da er wie gebannt auf die Pferde starrte. Und ab und an sah er zu Billy Kimber herüber, nickte sogar einmal beinahe unmerklich. Nach einer weiteren halben Stunde war das Rennen vorbei und ich sah, wie sich Kimber von seinem Platz erhob und in unsere Richtung kam. Ich konnte es nicht glauben. Waren die beiden etwa Freunde? „Geh ins Auto. Jetzt." Er drückte mir die Schlüssel in die Hand. „Wieso? Was ist los?" „Ich will einfach nicht, dass dieser Wichser in deiner Nähe ist. Er ist ein ekelhaftes Schwein. Aber ich muss ein Geschäft mit ihm aushandeln." Ich verstand es nicht, tat aber wie mir geheißen.

Tommy

„Hallo, Thomas! Haben Sie sich amüsiert? Wo ist Ihre Begleitung hin?" „Ja habe ich, Kimber. Sie ist ein wenig erschöpft und auf dem Weg nach Hause.", log ich. Ich bereute es gerade sehr, weder John noch Arthur mitgenommen zu haben. Kimber in ihrer Nähe zu wissen, machte mich krank. John oder Arthur hätten sie wenigstens nach Hause bringen können, in Sicherheit. „Wollen wir dann also das Geschäftliche besprechen? Folgen Sie mir doch ins Büro." Ich folgte ihm und seinem Assistenten in das kleine Büro. Wir legten alles fest und als wir kurz vor der Unterzeichnung des Vertrags standen, sagte er plötzlich: „Ich möchte etwas Zeit ungestört mit ihrer Begleitung verbringen. Sagen wir zwei Stunden?" Ich wollte ihm auf der Stelle eine Kugel in den Kopf jagen für diese Aussage. Sie allein mit diesem Monster? Es reichte, dass er mich gerade an den verdammten Eiern hatte. Ich wusste, dass er sich gern mit Gewalt nahm was er wollte, mit Frauen war es sicher nicht anders. Und der Gedanke, dieses zarte, zerbrechliche Mädchen allein mit einem Mann wie ihm zu lassen, machte mich wahnsinnig. Ich konnte das nicht zulassen verdammt. „Sie ist meine Schwester und sie ist nicht volljährig.", log ich. Mir fiel ein, dass wir sie alle für minderjährig hielten, bei unserer ersten Begegnung. „So eine Schande aber auch. Wie lange bis sie volljährig ist?" Mein Kragen war kurz davor zu platzen. „Sie ist sechzehn. Sie können jede andere haben, aber sie nicht." „So lange möchte ich auch gar nicht warten. Und wahrscheinlich werden Sie mich sowieso auf der Stelle töten, sollte ich es wagen sie anzufassen. Die blonde, mit der ich sie das letzte Mal gesehen habe. Wie wäre es mit ihr?" Glück gehabt. Aber kaum hatte ich die eine gerettet, hat er die nächste im Visier. Verdammter Mistkerl. Grace wollte ich auch nicht ans Messer liefern, mir blieb jedoch keine andere Wahl. „In Ordnung." Wir gaben uns die Hand und unterzeichneten. Ich verließ das Gebäude kurze Zeit später schnellen Schrittes.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt