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Tommy

Nachdem ich seit etwa zwei Stunden in meine Arbeit vertieft war, kam Billy Kimber in das Wettbüro, zusammen mit seinem Assistenten und zwei Handlangern. Ich war allein hier also zog ich sofort meine Waffe. Alle vier taten das gleiche. „Runter damit.", befahl Kimber mir. „Ich möchte nur mit Ihnen reden, Mister Shelby." „Ich aber nicht mit Ihnen." Er schüttelte den Kopf. „Ich mache Ihnen ein faires Angebot. Morgen um sieben Uhr früh. Die Garrison Lane. Die Birmingham Boys gegen die Peaky Blinders. Ich hoffe, Sie bringen genug Männer mit." Nachdem er mir das eröffnet hatte, schoss er in die Decke und verschwand. Ich stützte mich auf dem Tisch ab und ließ den Kopf sinken. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich hatte niemals genug Männer, um gegen seine verdammte Armee anzukommen. Das würde unser sicherer Tod werden. Ich musste den anderen davon erzählen, also machte ich mich schnell auf den Weg nach Hause.

Als Tommy das Haus betrat, war er sichtlich aufgebracht. Ich ging schnellen Schrittes auf ihn zu. „Nicht jetzt.", sagte er und ging, ohne mich auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen an mir vorbei in die Küche und knallte die Tür so fest hinter sich zu, dass sie beinahe aus den Angeln flog. Ein spontaner Familienrat also. Ich lauschte dem Gespräch jedoch vorsichtshalber mit meinem Vampirgehör.

John

Tommy erklärte uns, was passiert war und wir besprachen, was wir tun wollten. Danach verließen wir das Haus um alle Blinders zusammenzutrommeln. Im Wettbüro erklärten wir der Mannschaft unseren Plan und trafen einige Vorbereitungen. Die Anwohner mussten aus ihren Häusern, wir mussten unsere Waffen laden und genügend Munition einpacken. Diese Nacht würde schlaflos sein. Tommy zog irgendwann ein großes Maschinengewehr aus einer Kiste und ich fragte ihn, wo zur Hölle er es herhatte. Da erzählte er mir von dem Zufallsfund der Waffen. Er gab die Waffe Jeremiah. Dieser nickte nur. Er war unser Notfallplan.

Ich sah auf meine Taschenuhr. Zehn vor sieben. Tommy war in der Nacht nicht nach Hause gekommen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, ohne meine wahre Identität aufzudecken... Ich zog mich an, legte das Holster um meine Hüfte und ging die Treppe nach unten. Ich hatte gerade die Klinke der Haustür in der Hand, als ich hörte, wie hinter mir eine Waffe entsichert wurde. „Wo willst du hin?" Polly. Ich drehte mich langsam um. „Ich möchte spazieren gehen." „Lüg mich nicht an. Tommy hat mir befohlen, dich nicht hier raus zu lassen. Er würde es nicht ertragen, dich zu verlieren." Sie würde mich niemals aufhalten können, aber ich spielte mit und trat an sie heran. Ich wollte sie nicht manipulieren, tat es aber trotzdem. Gleich darauf war ich aus dem Haus verschwunden und rannte zur Garrison Lane. Dort standen sie, die verfeindeten Gangs. Kimber und Tommy hatten ihre Waffen auf den jeweils anderen gerichtet und starrten sich in die Augen. Niemand bemerkte mich. Plötzlich kam Ada ins Bild und stellte sich zwischen Tommy und Kimber. „Hört damit auf, verdammt nochmal!", rief sie. Doch es war zu spät. Der Schuss löste sich bereits aus Tommys Waffe und traf Kimber zwischen die Augen. Chaos brach eine Sekunde später aus. Ich sah, wie Ada in der Menge zu Boden ging. Ich rannte zu ihr, während ich meine Waffe zog und dreimal hintereinander in die Luft schoss. Das sorgte für Stille. „Verschwinde hier!", schrie Tommy mich an, besorgt und mit Tränen in den Augen. „Siehst du nicht, dass Ada verletzt ist? Was tut ihr hier? Kimber ist tot. Hört auf, euch gegenseitig umzubringen und akzeptiert Tommy als den Sieger verflucht nochmal!", schrie ich und Stille senkte sich über die gesamte Straße. Die verbliebenen Mitglieder der Birmingham Boys zogen sich zurück und ließen Kimber einfach mitten auf der Straße liegen. Er war wohl auch bei ihnen nicht beliebt. Wir kümmerten uns unterdessen um die Verletzten. Ada hatten sie am Bein erwischt und wir brachten sie ins Krankenhaus. Dort wurde sich sogleich um sie gekümmert.

Me and the devilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt