Kapitel 35 - Training, Training, Training

137 6 2
                                    

Beim Quidditch-Training angekommen, zog ich mich sofort um.
Hermione war ebenso dabei.
„Hey...alles in Ordnung? Ich habe mit Harry gesprochen, dass du mit Professor Lupin reden musstest und deswegen zu spät sein wirst." erklärte sie und half mir, mich schnell umzuziehen.
„Ich liebe dich, Hermione. Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Danke." entgegnete ich schnell und zog sie in eine Umarmung, bevor ich mir meinen Besen nahm und hinaus rannte.
Hermione lächelte mir nach und schloss für einen Moment die Augen. „Oh, herzlichen Glückwunsch, Lupin..." flüsterte sie vor sich hin.

„Ich bin da!" rief ich den anderen zu und flog geradewegs zu ihnen.
„Oh, sehr gut. Wir haben nur noch diese Woche." erklärte Harry.

Wir trainierten lange und hart.
Die Sonne ging bereits unter, als wir das Training beendeten und zu den Duschen gingen.

Hermione begleitete mich.
„Ich weiß, dass du es ihm gesagt hast." erklärte ich Hermione, während ich unter der Dusche stand.
„Du hast mir keine Wahl gelassen, Süße. Ich mache mir Gedanken. Und ich wusste, er könnte das richten." erzählte sie und setzte sich auf einen Stuhl, während sie auf mich wartete.
„Er konnte es einfach. Es war, als hätte er die bösen Gefühle genommen und weggeworfen. Und sofort strömte es, wie bei einem Staudamm, in meinen Körper. Und alles war gut." berichtete ich, trocknete mich ab und zog mir den Weihnachtspullover von Molly an, eine Strumpfhose und einen Rock.
„Ich hab einen Bärenhunger..." murmelte ich und hielt mir den Bauch.
Hermione lachte und nahm meine Hand.
Gemeinsam liefen wir in die große Halle, wo noch etwas Abendessen stand.

„Ron, lass uns noch etwas übrig!" knurrte Hermione, als wir in die große Halle traten.
„Ist ja gut..." murmelte dieser und schob mir einen Teller mit Kürbispasteten und Hähnchen entgegen.
„Danke, Ron." lachte ich und begann, zu essen.
„Wir haben gedacht, wir gehen morgen nach Hogsmead. Ein Butterbier trinken?" schlug Ron vor und trank einen Schluck Wasser.
„Ich werde trainieren..." entgegnete ich und aß.
„Lara, komm. Wir können vorher trainieren." schlug Harry vor, doch ich schüttelte den Kopf.
„Er hat mich bewusstlos geschlagen. Für drei Wochen. Er hat mir den Weihnachtsball ruiniert. Ich werde trainieren." beschloss ich und blieb dabei.
Der Hass brodelte noch immer irgendwo tief in mir. Und er würde erst ruhen, wenn Malfoy verlor.
Noch, war es nur eine kleine Flamme, irgendwo in mir, doch verlor ich die Kontrolle über diese kleine Flamme, würde bald ein Inferno in meinem Körper herrschen.
Ängstliche und besorgte Blicke wurden unter meinen Freunden ausgetauscht. Doch ich ließ mich nicht beirren.

Auch in dieser Nacht besuchte ich Remus wieder.
„Hey..." flüsterte ich, als ich in sein Büro trat.
„Guten Abend." gab er zurück und täuschte eine Verbeugung an.
Jetzt mussten wir beide lächeln.
„Na komm..." schlug er vor und hielt mir seine Hand hin. Ich gab sie ihm natürlich und er hauchte einen Kuss darauf.
Das tat er öfter...
Und ich liebte es.
Ich liebte es, dass er so viel eines Gentleman besaß.
„Wie war das Training? Erzähl." fragte er und hob meine Hand nach oben, ließ mich eine Pirouette drehen.
Ich kicherte und lehnte mich darauf gegen ihn.
„Anstrengend. Aber ich trainiere gleich morgen früh weiter...und morgen Nachmittag." antwortete ich und nahm auf dem Sofa platz .
„Ja? Ich dachte, ihr wolltet am Nachmittag nach Hogsmead gehen? Deine Freunde haben sowas erzählt." erklärte er und hielt mir eine Tasse Kakao entgegen.
„Das passt aber gar nicht in meinen Plan...Ich muss ihn besiegen, Remus. Er hat mir das Licht ausgeknipst. Für drei Wochen! Ich konnte wegen ihm nicht auf dem Weihnachtsball tanzen." entgegnete ich und trank einen Schluck aus der Tasse.
„Ich weiß doch..." seufzte er und setzte sich neben mich.
„Zudem hat er Dreck am stecken. Irgendwas ist mit ihm...Ich weiß noch nicht, was es ist, aber es ist irgendwas." grübelte ich und starrte in die Tasse.
Remus tippte mir zärtlich an die Seite und legte den Kopf schief. „Darling, machst du dich verrückt wegen des Spiels? Ich weiß, wie wütend du bist. Ich bin es auch. Aber du darfst dich selbst nicht aus den Augen verlieren. Versprich mir, dass du morgen ein Butterbier trinken gehst."
Ich seufzte und lehnte mich gegen seine Brust.
Er legte seinen Arm um mich und streichelte meine Schulter.
„Okay...Aber nur, weil du es bist..." knurrte ich und lächelte ihn dann doch an.
Er sorgte sich so liebevoll um mich.
„Du sagst immer, Schokolade beruhigt die Nerven. Isst du sie deswegen immer? Wegen dem...was du bist...?" fragte ich vorsichtig und sah zu ihm hinauf.
Ein trauriges Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. „Ja. Ist eine Angewohnheit geworden..." antwortete er und strich mir durch die Haare.
„Du hast wunderschöne Haare, weißt du?" Er wollte ablenken, und ich ließ ihn.
Ich lächelte nur und nickte ihm zu. „Dankeschön."
Wir ruhten nur aneinander, entspannten und nahmen nur uns gegenseitig wahr.
„Du kanntest wirklich Lily und James Potter?" unterbrach ich die Stille.
Sofort entstand ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. „Ja. Sie waren Freunde von mir. Hat dir das Harry erzählt?" antwortete er. Ich nickte. „Ja...Er sieht aus wie James, weißt du? Aber er hat die Augen seiner Mutter. Sein Vater hat die Karte ebenso erfunden. Das waren Sirius Black, James Potter...Peter Pettigrew und ich."
Er verzog das Gesicht, als er Peter Pettigrews Namen aussprach.
Doch ich fragte nicht weiter nach.
„Und du bist Moony?" kicherte ich und deutete auf seinen Namen auf der Karte.
„War das so offensichtlich?" fragte er und lächelte sanft, während er mich mit diesem väterlichen Leuchten, in seinen Augen, ansah.
Ich lächelte dadurch immer breiter. Es war mein liebster Gesichtsausdruck. Das konnte ich ihm nie sagen. Ich hatte Angst, er würde es ändern, wenn er drauf achtete.
„Sehr offensichtlich..." flüsterte ich und beugte mich zu ihm nach oben, bis sich unsere Lippen zärtlich berührten.
Sofort legte er eine Hand seitlich an meinen Kopf und strich mir durch die Haare.
Meine Hand lag auf seiner Brust.
Etwas großes in mir wollte, dass ich mich auf seinen Schoß setzte... doch etwas anderes hatte noch Angst davor...

Miss Belladonna//Remus Lupin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt