Kapitel 44 - Das Beste

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Während Harry über sich und Ginny erzählte, fühlte ich, wie sich eine Hand auf meinen Oberschenkel legte.
Es war Remus.
Natürlich, war er es.

Vorsichtig senkte ich meine Hand unter den Tisch und legte meine Hand auf seine.
Zärtlich verschränkte ich meine Finger von oben in seine.
Es überfuhr mich eine Gänsehaut.
Es fühlte sich so unglaublich richtig an.
Er fühlte sich richtig an.
So gut.
So perfekt.

Der Abend klang allmählich aus.
Die jüngeren Schüler gingen zuerst in ihre Betten.
Und später auch wir...

Mit einem kurzen, aber aussagekräftigen Blick, verabredeten sich Remus und ich für später.
Mir zitterten bereits die Knie.
Ich freute mich so sehr auf ihn.
Die Euphorie war noch immer riesig in mir, aufgrund des Sieges gegen Slytherin.
Wahrscheinlich war ich aus diesem Grund aufgeregt...
...oder ich war einfach gespannt, was heute Abend passieren würde.
Das war ich jeden Abend.

Ein weiteres Mal stand ich vor der massiven Mahagonitür, welche zu seinem Büro führte.
Und ein weiteres Mal klopfte ich leise.
Sofort öffnete sich die Tür.
Remus stand vor mir. Und wieder mal fiel mir auf, wie groß er doch war.
Und wie wunderbar ich ihn fand.
„Darf ich bitten?" flüsterte er und hielt mir seine Hand entgegen.
Lächelnd nahm ich sie nur zu gern.
Er zog mich langsam nach drinnen und schloss die Tür hinter mir wieder.

Musik erklang in seinem Büro.
Er hatte eine Schallplatte aufgelegt.
Es spielten soeben langsame Töne und Remus zog mich an sich heran.
„Komm her..." hauchte er und legte einen Arm um meine Hüfte.
Die andere hielt er in seiner Hand.
Ich war überrascht.
Sah ihn auch dementsprechend an.
Meine andere Hand legte ich auf seine Schulter.
„Okay..." flüsterte ich und sah ihm in die Augen.
„Lass dich von mir führen..." bat er leise und begann, mit mir zur Musik zu tanzen.
Ich ließ mich führen, doch mein Blick lag permanent auf unseren Füßen, um zu vermeiden, ihm auf die Schuhe zu treten.
„Sieh mich an..." flüsterte er und legte eine Hand für einen Moment unter mein Kinn, bevor er sie zurück in meine führte.
Nervös sah ich ihm nun doch in die Augen und musste feststellen, dass es einfacher war, als ich dachte.
Ich hatte überall Gänsehaut.
Er behandelte mich so gut.
„Geht doch..",flüsterte er und lächelte zufrieden. „Wir müssen ja schon mal für den nächsten Ball proben."
Ich runzelte die Stirn. „Weißt du irgendwie mehr, als ich?"

Remus hörte allmählich auf, zu tanzen und grinste mich breit an. „Ich weiß nicht..." murmelte er geheimnisvoll und drehte sich von mir weg.
Ich lachte amüsiert und legte meine Hände auf seine Schultern.
„Was bekomme ich dafür, wenn ich es dir sage?" fragte er und drehte seinen Kopf zu mir um.
„Was immer du willst." kicherte ich und verschränkte die Arme neugierig hinter meinem Rücken.
Jetzt drehte er sich zu mir um, legte zwei Finger unter mein Kinn und flüsterte: „Alles?"
„Alles." gab ich sanft zurück und errötete aus Nervosität.
„Gib mir einen Kuss. Einen besonderen." forderte er und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe.
„Wie besonders?" flüsterte ich und fesselte seine Augen an meine.
„Ich will alles spüren, Darling..." hauchte er und zog meine Unterlippe mit seinem Daumen nun ein wenig hinunter.
„Okay..." gab ich leise zu und legte meine Hände an seine Wangen, zog ihn hinunter zu mir und schloss meine Augen.

Zärtlich berührten meine Lippen seine.
Die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden aufgescheucht und flogen wild durcheinander.
Zuerst küsste ich ihn nur ganz sanft und ganz langsam, während meine Finger ruhig durch seine Haare fuhren.
Mit seinen Händen umschloss er meine Hüfte und zog mich eng an seinen Körper.
Nicht einmal die Luft, um uns herum, hatte Platz zwischen uns.
Ich nutzte seine Bewegung, um unseren Kuss zu vertiefen.
Unsere Bewegungen wurden leidenschaftlicher, mein Griff in seinen Haaren immer fester.
Langsam schob Remus seine Hände unter meinen Pullover und fuhr die zarte Haut auf meinen Rippen und meinem Rücken ab.
Es kitzelte überall, wo er mich berührte und ich keuchte in den Kuss, woraufhin er lächelte.

Nach einer kurzen Weile mussten wir den Kuss jedoch abbrechen. Mir fehlte die Luft, zum atmen. Ihm wohl auch.
Mit einem breiten Lächeln sahen wir uns an.
„Es wird einen Ball am Valentinstag geben." erzählte er mir nun und setzte sich auf das Sofa.
Ich stellte mich vor ihm hin und verschränkte die Arme.
„Hat Dumbledore das beschlossen?" fragte ich und legte den Kopf schief.
„Ja.", antwortete er knapp. „Mit uns Professoren."
„Will er etwas vertuschen? Ablenken von dem, was er in Harrys Kopf gesehen hat?" wollte ich wissen.
Er verfluchte es, dass ich so schlau war.
Konnte ich nicht einfach hinnehmen, was er sagte?
„Niemand will irgendwas ablenken, Darling." erklärte Remus sanft und legte seine Hände auf meine Hüfte.
Er deutete an, mich näher zu ziehen, um zu sehen, wie ich darauf reagieren würde.
Ich ließ ihn.
Nervös nahm ich auf seinem Schoß platz und sah ihm in die Augen. Jetzt war ich das erste mal ein kleines Stückchen größer, als er.
„Ich dachte, du freust dich..." murmelte er und strich mit eine Strähne hinter mein Ohr.
„Ich freue mich auch, Remus...Es ist nur komisch. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Irgendwo muss man sich doch Gedanken machen darüber, was Harry für Visionen hat...Wir können das doch nicht ignorieren." erklärte ich und spielte mit dem Kragen, seines Hemdes.
„Darling, darüber denkt Albus nach...er braucht aber Zeit dafür, okay? Momentan müssen wir uns keine Sorgen machen.", beruhigte er mich und zog mich zärtlich gegen seine Brust. „Er weiß es übrigens..."
„Was weiß er?" fragte ich und runzelte die Stirn.
„Das mit uns beiden..." antwortete er und schluckte schwer.
Er war gespannt, was ich sagen würde.
„Was?! Aber dann wird er dich entlassen!" stieß ich aus und sah ihn wieder an.
„Nein...wird er nicht. Ich dachte es auch. Aber er weiß einfach sehr sehr viel. Er ist der einzige. Er wird für uns lügen..." erklärte Remus und wirkte dennoch etwas nervös.

Miss Belladonna//Remus Lupin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt