Kapitel 63 - would

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Ich konnte mir ein Lachen nicht verklemmen und nickte: „Natürlich, Remus, sehr gerne."
Er schenkte mir ein Zwinkern und lächelte mich an.
„Du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt." flüsterte er und drückte mir einen Kuss auf den Kopf, bevor er sich neben mich legte.

Ich starrte die Decke an und grinste die gesamte Zeit über. Als wäre mein Gesicht eingefroren.
„Ist alles in Ordnung?" fragte er und stützte seinen Kopf auf seine Hand, damit er mich besser ansehen konnte.
„Mit mir?", fragte ich und richtete meine Augen auf ihn. „Aber sowas von."
Er lachte für einen Moment auf und legte eine Hand auf meine Wange. „Ja? Und wieso ist das so?"
Ich nahm einen tiefen Atemzug. „Ich habe sowas noch nie gefühlt und wollte immer, dass du der erste bist, bei dem ich mich so fallen lassen kann...und es war genau so, wie ich es mir vorgestellt habe...sogar noch besser..."

Zärtlich drückte er einen Kuss auf meinen Kopf. „Das freut mich zu hören, Darling.." flüsterte er und legte sich wieder flach auf das Bett.
„Aber es hat mich müde gemacht..." knurrte ich und zog mir die Decke bis zum Kinn.
Wieder musste er lachen. „Na dann mach die Augen zu und schlaf..."
Ich nickte und tat, wie mir befohlen.
Es fühlte sich an, als läge ich auf Wolken.
Frei, weich, angekommen...

...und dieses Gefühl war wohl nicht für mein Leben gemacht worden...

Am nächsten Tag saß ich im Unterricht, erzählte Hermione vom neusten Geschehen und schwärmte mit ihr in Zukunftsgedanken...
Und dann sollte meine heile Welt erneut zusammenbrechen.

Die Tür zum Klassenzimmer für Zaubertränke floh auf.
„Lara..." hörte ich die erschöpfte und belegte Stimme von Professor McGonagall.
Sie sah mich mit trüben Augen an.
Mein anfängliches Lächeln ließ nach, als ich ihren Gesichtsausdruck deutete.
„Kommen Sie bitte mit...? Nehmen Sie sich gern Miss Granger zur Seite..." fuhr sie fort und drehte sich in einer schwungvollen Bewegung zurück zur Tür.
Mir wurde ganz plötzlich ganz kalt.
Und der Sommer stand vor der Tür.
Ich zog heute das erste mal wieder meinen Sommerrock an...Ich fühlte mich heute wirklich gut...
Aber wie ich schon sagte. Das Gefühl war einfach nicht für mein Leben gemacht worden.

Wir folgten McGonagall die Flure hinunter und nach oben in Dumbledores Büro.
Keiner sprach ein Wort.
Die Stille erdrückte mich.
Meine Gedanken spielten verrückt.
Was war schon wieder passiert...?

Dumbledore stand hinter seinem Pult und hatte die Hände ineinander verschränkt.
Auch sein Blick war fad...er war blass.
„Jetzt spricht schon jemand mal ein Wort!" forderte ich wütend und besorgt und biss mir nervös auf die Unterlippe.
Mehrfach.
Das war ein Tick von mir.

„Es geht um Ihren Onkel, Julius Torres." begann Dumbledore und lief zu uns nach unten.
„Was ist mit ihm...?" fragte ich und lächelte nervös und verwirrt.
Ein Körper schaltet immer eine gewünschte Emotion frei, obwohl er etwas anderes machen sollte.
Ich sollte weinen vor Nervosität, zumindest wollte ich das und mein Magen fühlte sich so an, doch stattdessen lächelte ich.
Ich lächelte immer weiter.
„Voldemort hat seine Todesser entsandt und sie haben ihn mitgenommen." beendete er seinen Satz.
Ich blinzelte sehr oft nacheinander und spürte meine Mundwinkel schmerzen.
Mein Herz wehrte sich gegen das Lächeln.
Doch mein Gehirn schaltete auf Abwehrmechanismus.

„Was heißt das?" fragte ich und begann, wie wild durch den Raum zu laufen.
„Das heißt, sie wollen nicht nur mit ihm Kaffee trinken, Lara...Wir denken, sie haben es auf ein Wiedersehen mit dir abgesehen." erklärte Dumbledore und nickte.
„Wieso mit mir? Harry ist doch der, den sie haben wollen." fragte ich und fummelte in den Regalen von Dumbledore herum.
Hermione nahm meine Hände und zog mich ein Stück zurück.
„Wir würden Sie und Harry gern einigen Tests unterziehen, um zu prüfen, ob Sie beide in einer Relevanz zueinander stehen..." erklärte McGonagall und nahm mir die Phönixfeder aus der Hand, welche ich aus den Regalen genommen hatte.
„Das ist doch ein Scherz. Und sie ziehen Julius da mit rein?! Er ist alles, was ich verdammt nochmal habe!"
Jetzt reagierte ich über.
Ich spürte eine Welle an Schweiß und Tränen über meinen Körper ziehen und es brach über mich hinein.

Ich hyperventilierte und atmete schnell und unregelmäßig.
Tränen liefen aus meinen Augen.
Schweiß entstand auf meinem Rücken.

„Ich...gehe jetzt..." wimmerte ich und stieß die Tür zu Dumbledores Büro auf und rannte die Treppen hinunter, stolperte und landete unsanft auf meinem Knie.
Doch das Adrenalin in meinen Adern ließ keinen Schmerz zu.
Sogar das Blut lief mein Schienbein hinab, und nicht einmal das merkte ich.

Laufen, laufen, laufen.

Nur das war in meinem Kopf.

Egal, wohin.

In der Ferne hörte ich Hermiones Stimme nach mir rufen.
Aber ich war wie in einem Tunnel und ihre Stimme war am anderen Ende, als an dem, wo ich war.

Also lief ich weiter.

Irgendwann kam ich an.
Ich weiß nicht, wo.
Irgendwo zwischen Hogsmeade und Hogwarts.
Ich war hier noch nie zuvor gewesen, konnte aber nicht weit entfernt sein.
Und dort kam ich zur Ruhe.
Und setzte mich.

Erst jetzt fiel mir mein Knie auf.
Und erst jetzt zog der Schmerz durch meine Nerven.
„Scheiße..." murmelte ich und ließ es dann aber dabei beruhen.
Ich legte mich rückwärts auf die Wiese und starrte den wolkenlosen Himmel an.
Es hätte ein so schöner Tag werden können...

Hätte.

Doch nun lag ich hier.

Miss Belladonna//Remus Lupin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt