64. Kapitel

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Bob lief an der langen Tischtafel entlang, an der mindestens zehn Personen an jeder Seite und zwei am Kopf des Tisches Platz nehmen konnten. Das Zimmer wurde im kompletten Gegenteil von der Bibliothek eingerichtet. Nicht so dunkel und mit schwarzen Ledermöbeln bestückt, was an einen Alt-Herrenzimmer erinnerte. Dieses hellen freundlichen Wänden, fliederfarbende Stühle an einem Tisch aus Amaranth-Holz und darüber ein Kristallleuchtern, lassen das Zimmer stilvollen wirken.
Bob zog einen Stuhl nach hinten und Steve nahm ihm gegenüber Platz. Vor ihm lag feinstes Porzellan, Silberbesteck, Kristallgläser und eine geöffnet Longbord-Bier.
“Ich denke trotz der exzellenten Küche vom Koch, ist dir eher nach einem gut gekühlten Bier.” Bob hob die Flasche und prostet Steve zu. Der ihn verwundert an sah.
“Theresa hat dem Koch gebeten, dass er erstmal mit einer starken Hühnerbrühe anfangen soll. Danach wirst du dir aussuchen können, was du essen möchtest. Von einem schönen Stück Huhn in Curry Mango Soße mit Reis, oder falls du es bevorzugst, ein Rindersteak mit Rosmarin Kartoffeln und frischem Salat.”
Steve ließ seinen Blick über den Tisch wandern und entschied sich das Rindersteak zu bestellen. Bob tat es ihm gleich und will das alte Gespräch wieder aufnehmen.
“Um das von eben noch einmal  aufzugreifen. Als wir gesehen haben, dass dein Freund sich um deine Frau kümmert, haben wir uns voll und ganz auf dich konzentriert. Detektiv Williams hat durch das HPD und deine Kollegen Personenschutz veranlasst. Uns war es von Priorität, dass wir dich erstmal aus der Gefahrenzone bringen.”
Bob lehnte sich gegen die Lehne und taxiert jede Bewegung von Steve.
Trotz das er im Gefängnis Bob vertraute, konnte er seine Anspannung nicht verbergen.
So kräuselten er seine Brauen und auf der Stirn gruben sich tief Falten. Gerade als er Bob was fragen wollte, kam der Butler und stelle ihnen den Teller Suppe auf den Platz. 
“So komm, iss eine Kleinigkeit und wie versprochen, werde ich dir alles erzählen. Aber zuerst musst du essen und zur Kräften kommen. In den letzten Wochen, gab es nicht gerade ein delikates Essen.“ Schweigend löffelten sie ihren Teller leer. Es folgt dann der nächste Gang. Steve hatte den Reis mit den Worten abgelehnt, Das er in letzter Zeit zu viel Reis bzw. Helles Essen gegessen hatte, wenn man es überhaupt Essen bezeichnen konnte. Es schmeckt ihm und er war froh, was anderes zu essen. Schnell war Steve gesättigt, aber hungrig genug um mehr Informationen zu bekommen.

Bob nickte und war einverstanden, Steves Wissendurst nach der Wahrheit zu stillen und es ihm in gemütlicher Atmosphäre weiter zu erzählen.
Mit einem gut gesättigten Bauch verließen beide den Raum und kehrten in die Bibliothek zurück.
Bob machte es sich in seinem braunen Sessel bequem und feuerte erneut den Kamin an. Steve blieb zunächst stehen und sah sich in dem Raum um, vielleicht kannte er einige dieser Bücher.
Nach dem gefühlten vierten Buch, welches er nicht kannte und den Fragen, die sich nun gebildet hatten, setzte er sich Bob gegenüber in den Ledersessel. Erwartungsvoll mit gefalteten Händen und angespannten Atemausstoß, wartete er darauf, dass Bob sein Versprechen einhielt und ihm mehr erzählte.
“Nun Steve …, was möchtest du nun genau wissen?”
“Bob ich weiß, was du für eine Rolle hier hast, was ist mit dem Mann von heute Morgen oder sogar  Theresa?“ Es kostete ihm viel Selbstbeherrschung, zu warten auf all seine antworten.
“Ok Steve, der Mann von heute morgen, nennen wir ihn mal Peter.” Steve stutze, “Peter? Du willst mir seinen richtigen Namen nicht verraten?”
“Steve ist doch egal, ob Peter, Georg, David oder wie auch immer. Er hat dafür gesorgt, dass sich dein Team heraus hält. Denn wir beide wissen allzu genau, das dein lieber Danny Williams alles daran gesetzt hätte, dich zu suchen. Und um das zu verhindern, bekamen sie einen Maulkorb verpasst. Denn mit dir hatten wir genug zu tun, um dich in Sicherheit zu bringen. Da konnte wir nicht noch einen ehemaligen Jersey Cop gebrauchen, der als Kavallerist aller John Wayne verkleidet, dich sucht.“ Bob griff zur Flasche auf dem Beistelltisch, goss sich erneut sein Glas ein und nickte kurz zu Steve, der kopfschüttelnd ablehnte, er wollte einen klaren Kopf behalten, wenn er die ganze Wahrheit wissen wollte. “Ich dagegen habe alles daran gesetzt, dass in deiner Navy Vergangenheit einige Teilen gelöscht werden.“
“Und was hat Theresa für eine Aufgabe?” Hakte Steve nach. Bob nahm einen Schluck und ließ den edlen Tropfen in Gaumen zergehen.
Danach blickte er kurz ins Feuer. Steve verspannte sich bei dieser Moment der Stille und ließ seine Nackenhaare aufstellen. “Nun ja Steve. Theresa war für die Sicherheit von der Frau verantwortlich.” “Sicherheit meiner Frau.” Steve entglitten seine Gesichtszüge und sein Puls beschleunigt sich. Wenn es um Amy ging, verstand Steve keinen Spaß. Er hatte immer versucht sein Privatleben und Beruf stets getrennt zu halten. “Beruhig dich Steve. Da Miller in Erfahrung gebracht hatte, das Alexej hinter dir her war. War uns klar, dass er alles dran setzen würde, sie in seine Gewalt zu bringen um dich zu ködern.” Zur Beschwichtigung hob Bob die Hand. “Halt ich erkläre es dir. Theresa hatte die ganze Zeit deine Frau beobachtet und war überall und immer in der Nähe, wenn du nicht da warst. So wie an jenem Freitag, als sie entführt wurde.” Steve zog die Brauen zusammen der Schmerz saß tief, als er an diesen Tag dachte. “Dann war sie auch bei ihr an der Schule?” Steve presste die Lippen aufeinander und bekam leicht glasige Augen. Bob nickte stumm, stand langsam auf und lief zum Fenster, sah in die dunkle Nacht. Steve drehte seinen Kopf über die Schulter. “Wir hatten alles geplant bis auf kleinste. Miller hatten deinem Kumpel Frank Geld gegeben, damit er dir die Adresse von uns geben muss.” Dann stieß er seinen Atem langsam aus, und blickte an Steve vorbei. Bob schaute ins Feuer, was helle gleißende Flammen schlug. In diesem Moment bekam Steve einen dicken Kloß im Hals und Bob sprach leise weiter. “Wir hatten nicht geglaubt, dass Alexej unseren Plan zu Nichte macht. Er hatte deinem Team aufgelauert, bevor sie in Sicherheit war.” Bob stich sich durch die Haare, kam zurück und stützte sich mit der einer Hand an der Lehne des Sessels ab, während er mit der anderen Faust aufs Leder boxte. Man konnte seine Wut förmlich spüren, dass er sie an diesem Tag nicht schützen konnte. Sekunden vielleicht auch ein paar Minuten konnte man nur das Knistern des Feuers hören, bevor Bob um den Sessel ging und sich schließlich auf den dunkelbraunen Sitz gleiten ließ.
“Wir ahnten, dass Alexej mit dir Kontakt auf nehmen würde und so haben wir dich beschattet.”
Vorsichtig leckte Steve sich über die Oberlippe und knetete angespannt die Hände.
“Warum habt ihr nichts unternommen um mich zu befreien?”
Bob grinste ein wenig hämisch.
“Da wir wussten, wo er dich hin gebracht hatte. Wir dachten uns, dass auch Amy garantiert nicht weit sein würde. So konnten wir uns einen neuen Plan überlegen. ”
Was?” Steve sah ihn ernst an und konnte in diesem Moment nicht verstehen, was bei dieser Ernsten Lage so komisch wäre.
“Steve, wir hatten einen Plan, glaube mir. Der hätte auch so funktioniert, wenn ...” Bob presste die Lippen aufeinander und sah ihn erneut tief in die Augen.
“Wenn was Bob? Was hätte funktioniert, wenn was nicht passiert wäre heee? Dank meiner Frau, die er fast totgeschlagen hätte, konnte ich uns Befreien und abhauen. Zum Glück hatte sie es geschafft ihm zu entkommen. Aber wie verdammt noch mal, kam ich auf diesen verdammt Dampfer und in das Gefängnis?“ Grantig sprang Steve vom Sessel, beugte sich zu Bob hinunter, bevor er ein paar Schritte durch den Raum ging und an gelehnt an der Wand am Fenster stehen blieb. Die Nacht war so dunkel wie seine Gedanken. Am liebsten würde er aus dem Raum stürzen und auf schnellstem Wege zurück nach Hause zu Amy fliegen.
Sie, in die Arme nehmen und nicht mehr los lassen. Aber im inneren hörte er eine Stimme, die ihm zum Bleiben bewegt. Mit zusammen gekniffenen Augen und den Armen vor der Brust verschränkt, starrte er Bob an.
“Und als ihr euren Plan ausgearbeitet hatte, wie ging es weiter? Ich habe euch nicht gesehen, nur als wir es nach draußen geschafft hatte konnte Amy fliehen und laut deiner Aussage ist sie in Sicherheit bei Danny und meinem Team.” “Steve ich kann verstehen, dass du aufgebracht bist,” Bob erhob sich vom Sessel ging auf Steve zu und blieb schließlich auf der anderen Seite des großen Flügelfensters stehen.
“Wir hätte euch daraus geholt, aber als wir dazu kamen ward ihr draußen und habt versucht zu fliehen. So gaben wir euch Deckungsschutz und konnten auch zwei Männer von Alexej erledigen. Leider mussten wir dich mit einem gezielten Schlag KO setzen, als wir bei dir waren. Anschließend haben wir dich in den Van verfrachtet und dich auf den Fischkutter gebracht, der für euch beide bestimmt war. Miller fand es die sicherste Möglichkeit, euch so von der Insel zu bringen. Dann weiter auf die Doha, die hinter der Meilenzone auf euch gewartet hatte. Das mit dem Gefängnis war mangels an Zeit geschuldet. Dort warst du zunächst von den Augen von Alexej sicher. Das dachten wir, bis jetzt. Anscheinend hat er dich im Gefängnis gefunden oder er hatte dort Insider, die ihm was gesteckt haben. Wir sind wie gesagt dabei das herauszufinden. Und bevor wir nicht wissen, wer dort war, bleibst du bitte hier. Hast du mich verstanden und auch keinen Kontakt zu deinem Team oder deiner Frau. Steve, ich möchte nicht noch einmal, das jemand als Köder für dich benutzt wird. Habe ich mich verständlich ausgedrückt!” Bei den letzten Worte hatte Bob leicht seine Stimme angehoben, damit Steve den ernst der Lage verstand.
Etwas beschämt sah Steve auf dem Boden und anschließend aus dem Fenster. Die Wolken hatten sich verzogen und der helle volle Mond kam zum Vorschein und versprühte ein wenig Hoffnung, dass es bald besser werden würde und er dann nach Hause kommen könnte. Gerne hätte Steve von Bob noch mehr erfahren, was Doris damit zu zutun hatte, aber verspürte eine Gewisse Müdigkeit und das trotz seiner Ruhe hier. Er war noch nicht fit genug, sich mit Fragen und Antworten über seine Mutter auseinander zu setzen. So konnte er es auch morgen oder die nächsten Tage tun. Er würde noch bleiben und nicht Amy, Danny oder sonst einem seiner Ohana in Gefahr zubringen.
Schweigend legte er eine Hand auf Bobs Schulter, nickte ihm zu und ging aus der Bibliothek.

Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt