34 - vale - Liv

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- Montag, 06.05.2024 - Stargazing/Myles Smith -

Die Nachrichten hatten gestern meinen Tag perfekt abgerundet. Der Tag war unter anderem dank Meyras Zutun unglaublich schön gewesen und hatte mich komplett von der ganzen Sache mit Juri abgelenkt - zumindest, bis ich schlussendlich wieder allein in meiner Mannheimer Wohnung saß und mich mental auf den heutigen Tag vorbereitet hatte.

Genau in diesem Moment war Juris erste Nachricht eingetrudelt und hatte mir all die Sorgen, die ich mir am Samstag noch gemacht hatte, widerlegt. Ich war unglaublich dankbar, dass ich nicht den ersten Schritt machen musste und mich im gleichen Atemzug auch entschuldigen konnte. Egal, wie gemein er teilweise zu mir sein konnte, es war nicht richtig gewesen, ihn zu beleidigen. Und genau diesem schlechten Gewissen hatte ich mir mit meiner Nachricht auch Luft gemacht.

 Und genau diesem schlechten Gewissen hatte ich mir mit meiner Nachricht auch Luft gemacht

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Mit den Nachrichten hatten wir beide uns ein wenig Luft gemacht und uns mehr oder weniger 'ausgesprochen', wenn man es so nennen durfte

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Mit den Nachrichten hatten wir beide uns ein wenig Luft gemacht und uns mehr oder weniger 'ausgesprochen', wenn man es so nennen durfte. So kam es auch dazu, dass ich tatsächlich noch eine Weile mit Juri geschrieben hatte und versucht hatte, mich wieder ein wenig mit ihm anzufreunden.

Entsprechend war mein Herz schon um Welten leichter, als ich nun das Trainingszentrum betrat und vorsichtig die Treppen zum Innenraum hinunterlief. Dabei spürte ich jede einzelne Treppenstufe in meinen Oberschenkeln - wir waren gestern noch ein bisschen in Mannheim umhergelaufen und das machte sich heute bemerkbar.

Unten angekommen atmete ich einmal kurz durch und warf einen Blick auf mein Handy. Ein kleines Grinsen huschte über mein Gesicht, als ich Meyras Namen auf dem Display las. Natürlich hatte ich ihr vorher noch Screenshots von meinem Chat mit Juri geschickt und sie hatte direkt ihren Senf dazugegeben. Doch ihre letzte Nachricht ließ mich schmunzeln.

Ich antwortete ihr nur noch mit einem '🙄😅🫶🏼' und betrat dann schmunzelnd und immer noch auf das Handy schauend den Korridor, der zur Trainingshalle führte

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Ich antwortete ihr nur noch mit einem '🙄😅🫶🏼' und betrat dann schmunzelnd und immer noch auf das Handy schauend den Korridor, der zur Trainingshalle führte. Für einen Moment hatte sie es tatsächlich geschafft, dass ich mich nicht mehr so nervös wegen gleich fühlte. Klar, zwischen Juri und mir war wieder reine Luft, aber ich wusste trotzdem nach wie vor nicht, woran ich an ihm war. Jeden Tag sah ich ein neues, anderes Gesicht von ihm und das machte ihn unglaublich schwer zu verstehen und als Menschen einzuschätzen. Aber das müsste ich wohl oder übel über die Zeit und über das Projekt hinweg noch lernen.

Ich war so in meine Gedanken und mein Handy vertieft, dass ich gar nicht merkte, dass ich fast in jemanden hineingelaufen wäre. Erst, als mich zwei große Hände an den Schultern fest- und auf Abstand hielten, schrak ich auf und sah in das neugierige Gesicht von Joel. Leise lächelnd meinte er: "Na, da grinst aber jemand ganz schön wegen ein paar Nachrichten auf seinem Handy."

Mein Gesicht lief knallrot an und direkt entschuldigte ich mich: "Oh sorry, ich hab' dich gar nicht gesehen." Dann lachte ich leise und er nahm seine Hände wieder von meinen Schultern, als er ebenfalls leicht lachte. "Alles gut. Wer ist denn der Glückliche, der dich so zum Lächeln bringt?" Bei dieser Aussage wackelte er spielerisch mit den Augenbrauen, doch ich konnte aus seinen Augen herauslesen, dass es ihn tatsächlich interessierte.

Dabei musste ich ihn wohl oder übel enttäuschen. So verdrehte ich kurz die Augen und lachte erneut: "Da müsste sich erstmal ein Junge trauen, mich anzusprechen, dass es tatsächlich jemanden in meinem Leben geben würde." Joel schien überrascht, denn sofort schossen seine Augenbrauen in die Höhe und ein bisschen Intensität verschwand aus seinem Lächeln, ehe er nachhakte: "Echt, du hast keinen Freund? Hätte ich irgendwie bei dir schwören können..."

Doch ich zuckte simpel mit den Schultern und bestätigte: "Ne, da gibt's niemanden. Aber brauch ich auch nicht." Einen Freund brauchte ich wirklich nicht. Dafür hatte ich mit meinem Leben, meinen Freundinnen und meinem Job hier genügend zu tun und für mein Selbstwertgefühl hatte ich auch noch nie die Bestätigung eines Mannes gebraucht. Anscheinend verstand das Joel, denn er nickte und meinte schlicht: "Das ist genau die richtige Einstellung." Dann lachte er einmal leise und schien meine Gedanken gelesen zu haben: "Ich glaub, da sind wir schon genug Testosteron für dich, oder?"

Auch ich lachte einmal auf und nickte zustimmend. "Ja, definitiv. Mit euch hab' ich alle Hände voll zu tun." Dieses leichte Necken ließ er dann doch nicht so auf sich ruhen und er zwinkerte mir spielerisch zu, bevor er sagte: "Du sollst es ja auch nicht zu einfach haben." Ich schüttelte augenverdrehend den Kopf, gab ihm dann aber schließlich doch recht: "Exakt." Dann seufzte ich einmal und sah die Glastür vor mir an: "Okay, wollen wir rein gehen?"

Joel nickte und antwortete mit: "Vale." Überrascht sah ich zu ihm auf. Klar, es kam immer mal wieder vor, dass ich spanisch hörte, doch ich hatte es nicht hier im Training erwartet und vor allem nicht von ihm. Beeindruckt zog ich meine Augenbrauen hoch und hakte nach: "Vale? Aha?" Joel lachte entspannt und erklärte: "Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du Spanierin bist. Und da dachte ich mir, ich frisch mal mein eingerostetes Spanisch ein bisschen auf."

Meine Gedanken flogen über alle Konversationen, die ich mit den Jungs über meine Abstammung geführt hatte. Eigentlich wussten nur Cheffe und Nick von der Akkreditierung von meinem Nachnamen. Achso, und David. Die Tratschtante. Durch die große Glastür, die den Korridor vom Spielfeld trennte, konnte ich den Torwart bereits erkennen, wie er seine Beine für das Training vordehnte. Ich lachte leise, als er sich vollends im Spagat hinsetzte. "Das ist aber ein seltsames Vögelchen, wenn es einen Spagat kann..."

Gemeinsam traten wir durch die Tür und Joel folgte meinem Blick. Dann lachte er ebenfalls laut und bestätigte mir: "Ja, komisch ist es auf jeden Fall." Ich biss mir auf die Unterlippe, um ein weiteres Lachen zu unterdrücken und stieß ihm sanft in die Seite. Wie hatte der Quatschkopf neben mir es nur geschafft, all meine Sorgen und all das schlechte Gewissen in zwei Sekunden zunichte zu machen? Grinsend sah ich den zweiten Torwart neben mir an und er grinste breit zurück.


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Na, ihr Lieben? Ein kurzes, knackiges Kapitel und damit das erste, was heute veröffentlicht wird! Ich hoffe, es gefällt euch ^^ Ich schreibe das hier gerade in großer Vorfreude und gleichzeitig großer Nostalgie. Es ist gerade vier Stunden vor dem letzten großen Spieltag der HBL und damit komm ich einfach noch nicht klar. Wie ist die Saison denn bitte so schnell vorbeigeflattert?! Aber ich hab schon so Bock auf die nächste! Und auf Olympia natürlich auch ;)

Ich hau schonmal dieses Kapitel jetzt raus, das nächste muss nämlich noch geschrieben werden... upsi ^^ kommt aber heute Abend/Nacht noch!

Alles Liebe, eure Ella <3

121 km/h /// Juri Knorr ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt