𖧷 𝘴𝘪𝘹𝘵𝘺𝘵𝘩𝘳𝘦𝘦 𖧷

132 23 3
                                    

❀ - - - - - - - - - - ❀
❀ - 𝘴𝘵𝘢𝘺 - ❀
❀ - - - - - - - - - - ❀

𝑻𝒂𝒆𝒉𝒚𝒖𝒏𝒈 ~

Zwei Stunden. So lange war ich nun schon unterwegs gewesen. Während ich zurückfuhr, hatte ich mich endgültig entschieden: Ich würde bei Jungkook bleiben. Es gab kein besseres Leben für mich im Moment. Auch wenn ich sein Sklave war, hatte ich es hier besser als jemals zuvor bei meinen Eltern, die mich ignorierten, quälten und hungern ließen. Seitdem ich bei Jungkook lebte, hatte ich bereits fünf Kilo zugenommen, und das war ein Gefühl, das ich seit Jahren nicht mehr kannte—Gesundheit. Stärker zu werden.

Mein Blick glitt kurz zu der kleinen Tüte auf dem Beifahrersitz, wo mein neues iPhone darin lag. Ein brandneues Handy. Noch nie zuvor hatte ich etwas so Wertvolles besessen. Früher bekam ich nur alte, abgenutzte Geräte, die meine Eltern nicht mehr wollten. Aber heute—heute hatte ich mir ein eigenes gekauft, und das mit der Karte von Jungkook. Es fühlte sich surreal an. Wie ein kleiner Triumph. Vielleicht war es nicht viel, aber für mich bedeutete es alles.

Als ich schließlich auf die Auffahrt zu Jungkooks Haus fuhr, spürte ich eine eigenartige Mischung aus Erleichterung und Nervosität. Ich parkte den Wagen nah am Eingang, damit ich die Einkäufe nicht weit tragen musste, und stieg aus. Kaum hatte ich den Kofferraum geöffnet, hörte ich, wie sich die Haustür leise hinter mir öffnete. Ich drehte mich um und da stand er—Jungkook. Sein muskulöser Körper war in einen makellos sitzenden Anzug gehüllt, und auf seinen Lippen lag ein breites Lächeln. Er wirkte gleichzeitig elegant und gefährlich, wie immer. Mein Herz begann schneller zu schlagen.

Trotz allem—trotz seiner dunklen Seite—fühlte ich mich sicher bei ihm. Es war eine seltsame, widersprüchliche Sicherheit, aber sie war da. Ich zwang mich zu einem Lächeln, stellte die Tüte mit dem Handy in den Kofferraum und ging auf ihn zu. Natürlich wusste ich, was für ein skrupelloser Mensch er war. Aber seit einiger Zeit behandelte er mich so gut, dass ich begann, ihm zu vertrauen. Oder zumindest zu versuchen, es zu tun. Schließlich hatte er mir heute die Freiheit gegeben, allein hinauszugehen. Das bedeutete etwas.

"Ich hatte tatsächlich ein wenig Angst, dass du nicht mehr zurück kommst.", hauchte Jungkook sanft, als er mich fest in seine Arme zog. Sein Griff war warm, stark. Fast besitzergreifend, aber dennoch liebevoll. Der Duft seines Parfums erfüllte meine Sinne, als ich meine Nase an seine Brust schmiegte. Ein Teil von mir wollte sich dagegen wehren, wollte fliehen, aber ein anderer Teil… sehnte sich nach diesem Schutz.

"Ich habe darüber nachgedacht...", gab ich ehrlich zu, meine Stimme leise, aber bestimmt, während ich meine Arme um seinen Nacken legte. "Aber ich habe keinen Grund, zu gehen. Bei dir geht es mir besser als irgendwo sonst. Ich werde dir ab jetzt vertrauen, so wie du mir vertraust."

Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus, und für einen kurzen Moment fühlte ich, wie sich die Spannung zwischen uns auflöste. Dieses Lächeln von ihm, es war entwaffnend, selbst nachdem ich gesehen hatte, wozu er fähig war. Vielleicht wollte ich einfach glauben, dass es auch das Gute in ihm gab. Vielleicht wollte ich einfach, dass es wahr war.

Ich zog ihn ein Stück näher zu mir und ließ meine Lippen vorsichtig auf seine sinken. Ein sanfter, zögerlicher Kuss, der von ihm sofort erwidert wurde. Jungkook zog mich fester an sich heran, seine Hände griffen an meine Hüfte, als wollte er mich nie wieder loslassen. In diesem Moment fühlte ich mich sicher. Geborgen in seiner Dunkelheit, die ich so lange gefürchtet hatte.

Meine Augen schlossen sich, als ich meinen Mund leicht öffnete und meine Zunge sanft über seine Lippen fahren ließ. Sein Griff um mich wurde stärker, leidenschaftlicher, als würde er jeden Zweifel aus meinem Inneren tilgen wollen. Und vielleicht tat er das auch.

Unsere Lippen trafen sich und es war, als ob die Welt um uns herum für einen Moment stillstand. Jungkooks Zunge suchte sanft die meine, und ohne nachzudenken erwiderte ich den Kuss leidenschaftlich. Für einen Augenblick vergaß ich alles – die Angst, die Zweifel, die Unsicherheit. Es war nur dieser Moment, in dem ich mich einfach hingab, die Wärme seines Körpers spürte und den Kuss genoss, als ob es nichts anderes auf der Welt gäbe. Die Art, wie seine Hände sanft meinen Rücken berührten, gab mir ein Gefühl von Geborgenheit, auch wenn es irgendwo tief in mir einen Widerstand gab, den ich nicht ignorieren konnte.

Schließlich war es Jungkook, der den Kuss löste. Langsam und zögerlich ließ er von mir ab, seine Augen suchten meinen Blick, als wolle er sicherstellen, dass ich auch wirklich bei ihm war, nicht nur körperlich, sondern auch in Gedanken. "Komm", murmelte er leise, fast sanft, "lass uns die Einkäufe reinbringen." Seine Stimme hatte etwas Beruhigendes, und obwohl mein Herz noch schneller schlug, folgte ich ihm.

Gemeinsam trugen wir die Körbe ins Haus, und es fühlte sich seltsam normal an. Diese kleine Routine – die Einkäufe reinbringen, sie in die Küche tragen, gemeinsam die Sachen einräumen – es gab mir einen Moment des Friedens. Jungkook half mir sogar, die Lebensmittel in die Schränke zu sortieren, und für einen Moment konnte ich mir fast einbilden, wir wären ein normales Paar. Als er sich schließlich verabschiedete, um weiter in seinem Büro zu arbeiten, blieb ich allein in der Küche zurück. Doch zum ersten Mal seit langem fühlte ich mich nicht einsam.

Während ich mich ans Kochen machte, breitete sich eine seltsame Zufriedenheit in mir aus. Die frischen Zutaten vor mir, die Geräusche des Kochens, das leise Summen des Kühlschranks – es waren die kleinen Dinge, die mir halfen, die düsteren Gedanken für eine Weile zu vertreiben. Ich wusste, dass ich Angst vor Jungkook hatte, doch gleichzeitig spürte ich eine Art seltsame Akzeptanz. Es war schwer zu erklären, aber ich hatte mich damit abgefunden, dass mein Leben hier war – bei ihm.

Und irgendwo tief in mir regte sich ein Gedanke, der mich selbst überraschte. Vielleicht war es nicht das Schlimmste, bei ihm zu bleiben. Er gab mir alles, was ich brauchte – Sicherheit, ein Zuhause, und jetzt auch mehr Freiheiten. Vielleicht würde ich sogar noch mehr davon bekommen. Vielleicht… würde ich irgendwann wirklich lieben, was wir hatten. Es war eine beängstigende Vorstellung, aber auch eine, die mich in seltsamer Weise beruhigte.

"Vielleicht könnte ich mich in ihn verlieben.", flüsterte ich, während ich die Zwiebeln anschnitt und den Duft der Gewürze inhalierte. Es wäre nicht das erste Mal, dass Liebe an einem seltsamen Ort entstand, oder? Aber es lag nicht nur an mir. Es lag auch an ihm. Jungkook musste mir zeigen, dass er mehr war als der Mann, der mir Angst einjagte.

Er musste mir beweisen, dass er jemand war, dem ich vertrauen konnte – jemanden, den ich wirklich lieben könnte.

❀ - - - - - - - - - - ❀

Baduummmm~

𝘗𝘪𝘯𝘬 𝘚𝘵𝘢𝘳 𝘚𝘭𝘷𝘦 𝗧𝗮𝗲𝗸𝗼𝗼𝗸Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt