𝘗𝘪𝘯𝘬 𝘚𝘵𝘢𝘳 𝘚𝘭𝘷𝘦 𝗧𝗮𝗲𝗸𝗼𝗼𝗸

𖧷 𝘴𝘪𝘹𝘵𝘺𝘧𝘪𝘷𝘦 𖧷

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❀ - 𝘧𝘶𝘤𝘬𝘪𝘯𝘨 𝘰𝘯 𝘵𝘩𝘦 𝘵𝘢𝘣𝘭𝘦 - ❀
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𝑻𝒂𝒆𝒉𝒚𝒖𝒏𝒈 ~

Ich saß mit Jungkook am Esstisch, das leise Klirren von Besteck war das einzige Geräusch, das den Raum durchbrach. Die Anspannung lag spürbar in der Luft, schwer und unausweichlich. Jungkook hatte den ganzen Tag über gearbeitet, und ich hatte es deutlich gemerkt. Seine Laune war gereizt, er hatte in seinem Büro herumgeschrien, und selbst durch die verschlossenen Türen konnte ich die Wut in seiner Stimme hören. Jetzt saß er mir gegenüber, stumm, mit finsterem Blick auf sein Essen gerichtet.

Ich senkte den Kopf und schob nervös die Kartoffeln auf meinem Teller hin und her, während ich versuchte, meine Gedanken zu sortieren. Sollte ich etwas sagen? Ihn fragen, ob alles in Ordnung war? Doch jedes Mal, wenn ich meinen Mund öffnete, blieb mir die Luft weg. Es war riskant, in seiner jetzigen Stimmung etwas Falsches zu sagen. Ein falsches Wort könnte ihn noch mehr in Rage bringen, und das war das Letzte, was ich wollte.

Ich spürte den Druck auf meiner Brust, die Angst vor einer möglichen Reaktion, und doch war da auch dieses seltsame Mitgefühl. Ich wusste, wie sehr ihn die Arbeit belastete, wie viel Verantwortung auf seinen Schultern lastete - doch diese Verantwortung rechtfertigte nicht die Art, wie er mit Menschen umging, besonders nicht mit mir. Trotzdem war ich unsicher, wie ich mich verhalten sollte. War es besser, still zu sein, oder sollte ich versuchen, ihn zu beruhigen?

"Alles in Ordnung?", fragte ich schließlich leise, ohne den Mut aufzubringen, ihm in die Augen zu sehen. Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch ich wusste, dass er mich gehört hatte.

Jungkook legte das Besteck auf den Tisch und atmete tief ein, bevor er mich endlich ansah. Seine dunklen Augen schienen mich zu durchbohren, doch in diesem Moment war da keine Wut, sondern etwas anderes - vielleicht Erschöpfung? Oder etwas, das ich nicht ganz greifen konnte.

Seine Worte hallten in meinem Kopf wider, wie ein Echo, das sich immer wiederholte, ohne dass ich ihm wirklich glauben konnte. „Ich werde dir nicht wehtun. Nie wieder."

Wie oft hatte ich schon ähnliche Versprechen gehört? Und wie oft waren sie gebrochen worden? In mir stritten die Worte, die er sagte, mit den Erinnerungen, die in mir brannten. Die Male, als er seine Wut an anderen ausgelassen hatte - an mir. Die Gewalt, die er so leichtfertig angewendet hatte. Es war schwer, seine Zärtlichkeit jetzt zu akzeptieren, selbst wenn sie echt zu sein schien.

Ich nahm einen tiefen Atemzug und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Jungkook lehnte sich immer noch in seinem Stuhl zurück, die Augen halb geschlossen, als ob er selbst von seinen eigenen Worten erschöpft war. Sein Gesicht, sonst so hart und unnahbar, wirkte jetzt für einen Moment fast... verletzlich.

"Es ist nur... die Arbeit. Manchmal fühle ich mich, als würde ich ersticken." Er fuhr sich mit der Hand durch sein rabenschwarzes Haar, die Anspannung immer noch in jeder Bewegung spürbar. "Mein Vater hat das alles für mich geplant. Die Partei, die Erwartungen, all das..." Er hielt inne und seufzte tief. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich das alles nicht will. Dass ich... dass ich etwas anderes sein will."

Es war das erste Mal, dass er so offen sprach. So ehrlich. Es verwirrte mich, ihn in dieser verletzlichen Rolle zu sehen. Es machte ihn fast menschlich, fast... normal.

"Du... hasst es?", fragte ich vorsichtig und beobachtete, wie er die Augen schloss und nickte. Die Worte schienen ihm schwerzufallen, aber er sagte sie trotzdem.

"Ja. Ich hasse es. Ich hasse die Politik, ich hasse die Erwartungen. Aber was soll ich tun? Ich bin der Sohn eines Politikers. Ich kann dem nicht entkommen." Sein Blick traf meinen, und für einen Moment sah ich etwas in seinen Augen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte. Etwas... Verlorenes.