Kapitel 73 - alte Zauber

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Hallo, alle zusammen.

Mal wieder muss ich mich entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Leider war ich gesundheitlich in den letzten Tagen nicht so fit. Aber im Krankenhaus hatte ich Zeit alles fertig zu schreiben, nur gab es da wieder kein Internet -.-

Ab jetzt werde ich alle paar Tage die restlichen Kapitel hochladen!

So nun aber genug geredet, jetzt kommt das Kapitel:

Keira, mehrere Jahre zuvor

Meine Kehle ist wie zugeschnürt, es kommt kaum ein Ton über meine Lippen. Ein zartes Wimmern ist das Einzige, dass ich heraus bekomme. Ich will es nicht hinnehmen, dass es das Letzte ist, was ich sage. Bis mein Leben vorbei ist, und dieser unheimliche Doktor und dessen Sohn mein dreckiges Hexenblut aus mir heraus laufen lassen, so wie sie es audrücken.

In meiner Panik kann ich nicht einmal weinen um das Leben, dass ich nicht habe führen dürfen, obwohl ich es so gern gelebt hätte. Ich hatte noch nie einen Jungen geküsst, war dank der Vorsicht meiner Mutter kaum mit anderen Kindern in Kontakt gekommen.

Wenn ich gefragt hatte, ob ich mit den Nachbarskindern spielen kann, sagte meine Mutter immer nein. „Bis du deine Kräfte kontrollieren kannst. Es steht viel auf dem Spiel. Wenn sie herausfinden, dass wir anders sind, kann Schlimmes passieren."

„Aber warum?", hatte ich in meinem Trotz gefragt und mir immer vorgestellt, dass sie meine Kräfte mögen würden. Immerhin konnte ich Gegenstände durch die Luft fliegen lassen. Ich musste nicht einmal aufstehen, wenn ich etwas haben wollte, das sich außer meiner Reichweite befand. Warum sollte man mich deswegen nicht mögen?

„Weil sie unsere Kräfte nicht verstehen und das macht ihnen Angst. Sie fürchten sich vor dem, was wir mit ihnen machen könnten, wenn wir es nur wollen."

So richtig wollte ich es noch immer nicht verstehen, sah aber ein, dass meine Mutter wohl Recht haben musste. Immerhin ist sie klug und meine Mutter. Sie ist die schlauste die ich kenne.

All das zieht an meinem inneren Auge vorbei, als die Fesseln der Liege sich um meine Gliedmaßen legen und mich festzurren.

„So, werden wir doch einmal sehen, was in deinem hübschen Kopf so vor sich geht! Eine weiße Hexe...", säuselt der Doktor mit den buschige Augebrauen verträumt. Fehlte nur noch, dass er sich die Finger leckt, wie ein Bär der Honig bekommen hat.

„Ich bin keine weiße Hexe! Was reden Sie da!", starte ich einen letzten Versuch. Doch der Doktor lacht nur. „Es ist sinnlos es zu leugnen. Ich weiß es längst.", grinst er mich an. Dabei fallen mir seine unnatürlich weißen Zähne auf.

„Sie dürfen das nicht mit mir machen!", wimmere ich und zerre an den Fesseln, die mich schon längst fest im Griff haben. „Oh doch, das kann ich. Endlich habe ich eine weiße Hexe auf meinem Labortisch. Die letzte wollte mir meinen Sieg nicht gönnen und fesselte sich mit einem Zauber an das Haus in dem sie lebte. Ich hatte keine andere Wahl als dort meine Forschungen voran zu treiben. Erst als sie Tod war, konnte ich sie entfernen. War auch eine ganz schöne Schweinerei gewesen, so ganz ohne die wichtigesten Instrumente.", erzählt er mit entrücktem Blick auf sein Operationsgeschirr, als wäre ich gar nicht da.

Der Kloß in meinem Hals wird immer größer, bis er fast zu platzen droht. Wie er von meiner Mutter redet! Er hat sie auf dem Küchentisch aufgeschnitten und ärgert sich über ihren Zauber, der sie genau wie mich gebändigt hatte.

Dann fiel es mir endlich ein: Ich musste nicht widerstandslos zu Grunde gehen. Mutter hatte es ebenfalls nicht getan. Sie tat es mit einem stillen Zauber, um mich zu schützen. Sodass ich weiter leben konnte. Die Gefahr mich zu verraten, ist schon längst vorbei. Meine Identität ist aufgedeckt worden, ich muss also nicht so vorsichtig sein.

The HospitalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt