Nächstes Kapitel, wie gewohnt aus Keiras Sicht:
Ich spüre jeden verdammten Muskel in meinem Körper. Ich fühle mich wie ein Mal gegessen und dann wieder ausgekotzt. – Dann noch einmal als Shake getrunken und wieder ausgekotzt. Stöhnend versuche ich meine Augen zu öffnen doch sie sind wie zugeklebt. Überhaupt ist irgendetwas anders. Ich fühle mich trotz meiner schlechten Verfassung irgendwie… ganz. Als wäre ein wichtiger Teil meines Körpers mir wieder angenäht worden. Schemenhafte Erinnerungen kommen hoch. Irgendetwas mit Sebastian? Habe ich von ihm geträumt? Oh Gott, ich vermisse ihn so. Ich wollte es mir zwar nicht eingestehen, aber ich würde mir eine Hand dafür abhacken, dass er jetzt bei mir wäre. Und meine zweite, wenn ich in seinen Armen liegen könnte. Ach ja, Träume sind Schäume. Ich seufze tief und versuche mit aller Macht in diesen Traum zurück zu kehren, in dem Sebastian vorkommt und mich wieder heil fühlen lässt, seid dieses Chaos um mich herum ausgebrochen ist.
Plötzlich bewegt sich meine Unterlage. Überrascht bekomme ich endlich meine Augen auf. Es tut zwar weh, aber dennoch bereue ich es nicht es getan zu haben. Denn ich wache in meinem persönlichen Traum auf. Ich liege halb auf Sebastian. Seine Brust hebt und senkt sich leicht, seine Wimpern flackern, als würde er etwas träumen. Das kann nur ein Traum sein. Nie und nimmer kann es wahr sein. Er hat gesagt, er will nichts mehr mit mir zu tun haben. Tief in meiner Brust, an diesem seltsamen Band, das uns verbindet, habe ich gespürt, dass er es absolut ernst meint. Dann überprüfe ich, ob meine Hände noch da sind. Schließlich hatte ich gerade in brünstig gedacht, dass ich beide Hände los haben würde, zum Tausch dass Sebastian hier ist und ich in seinen Armen liege. Nach einigen Sekunden ignoriere ich die Stimme, die laut schreit, dass es nicht wahr sein kann. Verdammt noch Mal, schließlich ist das ein Traum und in Träumen kann man ja alles tun was man will ohne Konsequenzen dafür tragen zu müssen. Meine Libido, neu erwacht aus ihrem Dornröschenschlaf, feuert mich mit schwenkenden Fahnen und Fanschal um den Hals herum an. Sie weiß genau in welche Richtung sich meine Gedanken bewegen, denn sie sind genau nach ihren Geschmack. Da mein Bein sowieso schon über seiner Körpermitte liegt, schiebe ich mich noch ganz über ihn, sodass ich vollends auf Sebastian liege. Mit zitterenden Armen, die kaum mein eigenes Körpergewicht tragen können, beuge ich mich langsam zu ihm herunter. Ich halte inne, keine Ahnung, welche Stelle ich als erstes küssen soll, da ich jetzt die freie Wahl habe. Im letzten Augenblick weiche ich von seinen tollen weichen Lippen ab, weil mein dummes romantisches Herz noch immer von dem Kuss im richtigen Moment träumt.
Mein Mund berührt stoppelige, aber dennoch weiche Haut gleich neben seinem Mund. Sanft küsse ich mich die Wange hinauf, bis ich an seinem Ohr ankomme. Ich kann mich einfach nicht beherrschen und knabbere sanft an seinem Ohrläppchen mit meinem Mund. Mein Körper scheint sich währenddessen immer mehr aufzuheizen. Blut pocht und rauscht in meinen Ohren. Noch mehr Blut wandert in tiefere Regionen und weckt dort mit lauten Trompeten die örtlichen Gefilde auf. Diese erwachen mit einer Heftigkeit, von der ich nicht geahnt habe, dass sie existiert. Meine Zunge fährt genüsslich über den Rand seiner Ohrmuschel. Zufrieden höre ich ein tiefes und zufriedenes brummen von Sebastian. Die Vibration, die dabei entsteht fährt ohne Umschweife in meinen Unterleib. Ich erschauere und zittere nun so sehr, dass ich mich kaum mehr halten kann. Mein Mund und meine Zunge sinken tiefer, zu seinem Hals. Auch hier knabbere ich sanft mit meinen Lippen. Der Körper unter mir bewegt sich mehr, als würde er aus seinem Traum erwachen. Ich rutsche ein wenig nach unten, um mich seinem Hals besser widmen zu können. Dabei bemerke ich, dass da etwas anderes schon vor ihm vollends erwacht ist. Wie ausgehungert bewege ich mein Becken der erotischen Härte entgegen und werde mit einem Stöhnen belohnt.
Ich kann gar nicht so schnell schauen, da liege ich mit dem Rücken vollständig auf der Matratze, Sebastians Körpergewicht vollkommen auf mir habend, doch es macht mir nichts aus. Flatternd öffnen sich meine Augen und mein Blick begegnet seinem. Heißes Verlangen steht darin und schickt mir eine weitere heftige Welle an die Stelle, an der sich meine Beine vereinen. Keuchend schnappe ich nach Luft, als ich merke, dass er genau richtig auf mir liegt. Es scheint, als passen wir perfekt und nahtlos zusammen. Nur die verdammte Kleidung ist noch zwischen uns. Doch Sebastian ist derselben Meinung. Kaum habe ich es gedacht, da bewegt sich sein Mund schon auf meinen Hals zu und beginnt nun seinerseits heiße Spuren zu hinterlassen. Mein ganzer Körper scheint dabei in Flammen zu stehen, dabei haben wir gerade erst angefangen. Wenn das so weiter geht, dann muss ich explodieren, denke ich wie benebelt, doch es ist mir egal. Meine Hände gehen auf Wanderschaft. Streichen über feste Oberarme, dann über seinen Muskulösen Rücken und bleiben schließlich auf seinem knackigen, wohlgeformten Po hängen. Leise stöhnend drücke ich ihn und presse ihn somit noch weiter an mich. Doch es ist nicht genug. Ich muss noch mehr haben. Deshalb schlinge ich meine Beine um seinen Körper und genieße das berauschende Gefühl, dass in meinem Körper tobt. Doch es ist nichts im Vergleich, als ich fühle, wie sich Sebastians Hand meiner Brust nähernd. Zuerst zärtlich, dann leidenschaftlicher massiert er sie, dass mir der Atem weg bleibt. Mit seinem Daumen streicht er genau über der richtigen Stelle über meiner Brust, sodass mir ein weiteres stöhnen entringt und sich mein Becken wie von selbst hebt und mich seinem nähert. Ein knurren dringt an mein Ohr und dann fühle ich, wie kühle Luft über meinen Bauch streichelt. Blinzelnd öffne ich kurz die Augen und stelle fest, dass ich mein Oberteil los bin. Klasse, mein Traum wird ja immer besser!, denke ich und fahre Sebastian durch die Haare. Warme Hände liebkosen noch immer meine Brust, sodass ich fast wahnsinnig werde. Seine Finger malen Kreise auf der harten Knospe, die sich ihm verlangend entgegen streckt. „Bitte“, flehe ich und bettel darum, dass sich endlich kein störender Stoff mehr zwischen unseren Körpern befindet.
Doch dummerweise scheine ich mit diesem Wort das genaue Gegenteil zu erreichen. Denn die Hände hören auf das zu tun, was mich erbeben lässt. Ich versuche diesen Umstand zu überbrücken, in dem ich mich noch enger an ihn presse. Doch mein Traum-Sebastian scheint jetzt anderes zu wollen wie ich, denn er drückt mich sanft von sich. Erbost über den fehlenden Körperkontakt grummele ich irgendetwas Unverständliches vor mich hin und versuche ihn wieder herzustellen. Aber ich stelle fest, dass Sebastian nun nicht mehr auf, sondern neben mir liegt. Kaum dass ich es bemerke, fröstele ich, der Wärme seines Körpers beraubt. „Eine tolle Art geweckt zu werden, Keira. Aber das was wir tun ist absolut nicht geeignet für diesen Ort.“ Hä? Was soll das? Warum darf ich nicht auch mal einen heißen Traum haben? „Wieso denn?“, ningel ich herum und versuche mich ihm wieder zu nähern. „Wieso ist ein Traum nicht geeignet für diese Situation? Bitte… hör nicht auf!“ „Glaube mir, ich würde nur zu gern weiter machen aber ich möchte nicht, dass uns noch jemand dabei beobachtet und ich möchte dich dabei hören, ohne Angst haben zu müssen, dass uns jemand anderes hört und womöglich stört.“, sagt der Traum-Sebastian.
Selbst meine Libido ist beleidigt und zieht sich schmollend zurück. Dies verschafft mir Klarheit und ich öffne meine Augen. Ich habe nicht bemerkt, wann ich sie geschlossen habe. Wieder trifft mich dieser wahnsinnige Blick, dem ich nicht entkommen kann. Wie ein Strudel saugt er mich immer tiefer. „Du bist ein fieser Traum-Sebastian“, grummele ich beleidigt. Leises Lachen entringt sich seiner Brust. „Du glaubst also, dass ist ein Traum. Nun, das erklärt den morgendlichen Überfall. Auch wenn ich es nicht bereue, so geweckt zu werden. Nur zu gern würde ich dir beweisen, dass dies absolut kein Traum ist, sondern die Wahrheit.“, lächelt er zufrieden und gibt mir einen Kuss auf den Hals. Sein warmer Atem, streicht mir dabei über die Haut und eine Gänsehaut breitet sich in diesem Bereich aus.
„Wie kann das kein Traum sein? Du hast gesagt, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.“, sage ich und schaue ihn fragen an. „Ja, du hast Recht. Das habe ich gesagt. Es tut mir Leid, ich hätte das nicht sagen dürfen. Ich bin einfach ausgetickt, als ich gehört habe, dass du dich in einen Vampir verwandelst.“ Ich seufze. „Dann ist es also doch ein Traum.“ Verwirrt, aber noch immer lächelnd fragt er: „Wieso? Warum denkst du, dass du träumst?“ „Weil du gesagt hast, dass du mich nie wieder sehen willst und ich in meiner Brust gespürt habe, dass du es todernst meinst.“, während ich es sage, zeige ich auf die Stelle, wo wir miteinander verbunden sind. Das mysteriöse Band pulsiert einmal wie zum Beweis. „Zweitens Mal nervt es mich, dass mir jeder einzureden versucht, dass ich ein Vampir bin. Langsam zweifel ich ja nicht mehr an meinem Verstand, sondern an eurem.“, fahre ich fort. „Es kann einfach nicht wahr sein, dass so was existiert. Dass ich ein Vampir bin. Völlig ausgeschlossen.“
„Ich weiß, es klingt unmöglich und dennoch ist es so. Wie erklärst du dir es, das wir uns hier so spüren?“, mit seinen Fingern berührt er die kleine weiße Narbe nahe meines Herzens. Es jagt mir einen kleinen Elektrostoß durch meine Nervenzellen. Doch es fühlt sich keineswegs unangenehm an. „Glaube mir, Keira. Es ist keineswegs ein Traum. Es ist die Wahrheit. Es tut mir Leid, dass ich das zu dir gesagt habe. Und, auch wenn es absolut verrückt klingt: du bist ein Vampir.“
Von da an wusste ich es. Über das Band erkannte ich die Wahrheit, die ich schon so lange verleugnet hatte. Mein Leben wird nie wieder so sein wie früher.
Ich bin ein Vampir.
Hallo Leute, tut mir echt Leid, dass ihr erst jetzt ein neues Kapitel bekommt. Hatte letzte Woche eine absolut schmerzhafte Weißheitszahn-OP und ansonsten auch noch eine schreckliche Restwoche. Aber jetzt habe ich es endlich geschafft und hoffe ihr seid mir nicht allzu böse ;)
Wäre sehr froh darüber, wenn ihr mir eine Rückmeldung zum Kapitel geben könntet. Bin mir sehr unsicher, wie mir dieses Kapitel gelungen ist. Ist das erste Mal, dass ich in diese Richtung schreibe J
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The Hospital
FantasyKaum hat Keira ihre Arbeitsstelle angetreten, passen merkwürdige Dinge. Dinge, die sie schon einmal erlebt und verdrängt hat. Dinge, die sie nie wieder zu erleben gehofft hat. Dazu kommt, dass ihr erster Patient sie wie magisch anzieht und sie nich...