Hallo alle zusammen, bis jetzt habe ich euch ja noch verschont, um euch nicht gleich abzuschrecken! Aber ab diesem Kapitel geht es so richtig mit den Fachbegriffen los. ;-) Zu heftig wird es auch nicht werden, (bin ja kein Medizinstudent!) aber ich werde auf jeden Fall schon die einfügen, die ich weiß. Sagt einfach mal was ihr davon haltet. Wenn ihr Probleme habt herauszufinden, was die deutsche Übersetzung wäre dann einfach fragen!
Vor mir saß… der nächste Halbgott der Schönheit. Noch einmal blinzelte ich heftig. Ist meine Wahrnehmung so heftig getrübt? Eine Fata-Morgana? Ich bin hier zwar nicht in der Wüste aber vielleicht ist es ja doch möglich? „Ist alles in Ordnung?“, fragte er mich besorgt. Dabei schauten mich seine warmen, braunen Augen bekümmert an. Ich ließ meinen Blick über seine restliche Gestalt schweifen. Auch wenn er gerade auf einem ergonomischen Drehhocker saß, konnte ich gut erkennen, dass er mindestens 1,90 Meter groß sein müsste. Er würde mich also trotz meiner 1,78 Meter deutlich überragen. Er hat aschblonde Haare, eine große aber gerade Nase und einen deutlich helleren Teint als mein Lieblingspatient. Jetzt fängst du schon wieder mit ihm an! Gerade eben erst wieder halb bei Verstand,(gut ob das heute noch wirklich richtig möglich war, war ich mir auch nicht so sicher) und schon fängst du wieder an zu schwärmen! Und es ist nichts Medizinisches! – Haha, doch na klar, es ist ein wichtiges Symptom. Das muss man auch beobachten, wenn man eine gute Diagnose stellen will. Denk nur an die Gelbfärbung der Haut und der Skleren bei Ikterus! , antwortete meine Libido gehässig. Ich sage es nicht gerne, aber sie hat leider Recht. Also gut, du hast gewonnen. Der erste Punkt geht an dich!
Die Arme und der Oberkörper des Mannes vor mir sind sehr trainiert. Das kann ich zwar durch den langen weißen Kittel nicht richtig erkennen, hab es deutlich gespürt, als er mich getragen hat. Da war keinerlei keuchen vor Anstrengung oder zittern der Muskeln zu bemerken gewesen. Nur wohltuende Wärme und Geborgenheit. Ja richtig Geborgenheit, stellte ich verblüfft fest. Sehnsüchtig schaute ich auf seine Arme und wünschte mir, er würde mich umarmen- oder tragen. Oder gleich beides! Also irgendetwas ist heute ganz und gar nicht in Ordnung mit dir! Du sabberst jeden ganz passabel aussehenden Mann hinterher!—Ja, schon sie dir doch mal an! Die sind aber auch zum knutschen-und mehr!, antwortete meine gierige Hälfte und lachte schelmisch.
„Alles in Ordnung, Frau Doktor?“, fragte der Mann auf dem Hocker vor mir noch einmal. Ich schüttelte den Kopf um aus den Gedanken heraus, und wieder in die Gegenwart zu kommen. „Ja, alles in Ordnung, ich hatte nur kurz ein paar Probleme mit meinen Augen…“, versuchte ich mein gegaffe plausibel zu erklären. Besorgt zog er eine kleine Taschenlampe aus dem Kittel und schaltete sie an. Er versuchte es zumindest. Sie blieb dunkel. „Oh, ich glaube meine Lampe hat sich gerade verabschiedet, sie haben nicht zufällig eine dabei?“, fragte er mich etwas verlegen. Ich konnte nicht anders! Bei diesem Hundeblick! Wortlos reichte ich ihm meine. Ich wagte es nicht meine Mund zu öffnen und etwas zu sagen. Wahrscheinlich wäre wieder nur ein erbärmliches quicken herausgekommen. Er nahm meine Taschenlampe dankbar entgegen. Als er sie in seine Hand nahm, berührten uns unsere Finger flüchtig. Diese Berührung hatte es in sich! Sie schickte mir einen heißen, kribbelnden Lavastrom durch meinen Körper. Überrascht zuckten wir zurück. Hatte er etwa auch so etwas gefühlt? Oder bemerkte er nur wie ich erschrak und zuckte somit auch zurück? Der Lavastrom hatte inzwischen meinen Kopf erreicht und glühte diesen aus. Jetzt saß ich also mit knallroter Birne vor meinem neuen Arbeitskollegen. Ich atmete geräuschvoll durch den Mund aus und hoffte damit meinen Kopf etwas zu akklimatisieren. Beschämt schaute ich auf meine Beine.
Der Doktor musste sich wahrscheinlich auch erst einmal kurz fangen. Denn er überprüfte mich nicht sofort auf eine Gehirnerschütterung. Behutsam hob er mein Kinn an und leuchtet in meine Augen. Die Stelle an der er mein Gesicht umfasste wurde wieder warm und kribbelte. Er räusperte sich vernehmlich und rollte dann zurück. Gleichzeitig erleichtert und enttäuscht über den fehlenden Körperkontakt schaute ich ihn an und wartete auf seine Diagnose. „Sie haben keine Gehirnerschütterung. Pupillen normal. Ich gebe ihnen jetzt noch einen Eispackung für ihre Stirn, dass die Blutung gestoppt wird.“ Ich nickte. „Frau Glanz, würden sie bitte eine Kühlpackung für Doktor Emmrich holen?“ Oh scheiße, scheiße, scheiße die ist auch hier? Neeeeheeeiiin, heulte ich innerlich auf. Sie war die ganze Zeit dabei und hat alles gesehen? Mein zweiter Sabbermoment und sie ist dabei. „Natürlich Herr Doktor.“, sagte Schwester Glanz und sprach dabei das ‚Doktor‘ verächtlich aus. Verwirrt schaute ich zu ihr, und fing mir einen hasserfüllten Blick ein. Okay, also die Freundschaft zu ihr kann ich vergessen. Nicht dass ich das unbedingt wöllte, aber ich hatte auch nicht erwartet mir gleich eine Feindschaft einzuhandeln. Und das am ersten Tag! Hervorragende Leistung Keira Emmrich!
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The Hospital
FantasyKaum hat Keira ihre Arbeitsstelle angetreten, passen merkwürdige Dinge. Dinge, die sie schon einmal erlebt und verdrängt hat. Dinge, die sie nie wieder zu erleben gehofft hat. Dazu kommt, dass ihr erster Patient sie wie magisch anzieht und sie nich...