Kapitel 60 XL

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"Was war das?" fragte die ältere Dame und bückte sich um das Küchentuch aufzuheben. Ihre Hand ist nur einige Millimeter von meinem Gesicht entfernt. "Kam bestimmt von draußen." antwortete Manuel und rettete mir somit das Leben. Okey, ist vielleicht ein wenig überspitzt, aber ich will nicht wissen, zu was diese Frau fähig ist. Vor einigen Minuten verfluchte ich noch, dass das Fenster offen stand, aber jetzt ist es ein Retter in der Not.


Ein lautes Knallen ist zu hören und der Windstoß endete unverzüglich. Jegliches Vogelgezwitscher wurde leiser und die Autos unhörbar. Es wird spürbar wärmer, doch mein Körper zittert weiter. Nicht vor Kälte, sondern vor Angst, da die Mutter wieder am Bett steht und versucht ihren Sohn aus dem Bett zu bekommen. 

"Jetzt komm! Dein Zimmer räumt sich nicht von alleine auf und ich mache es dieses Mal nicht für dich, also beweg dich!" Nach unzähligen Ansagen, fängt sie an taten sprechen zu lassen. Sie fängt an alle Sachen, die sie unter ihre Nägel bekommt aufs Bett zu schmeißen. Zuerst im hinteren Bereich, dann neben dem Kleiderschrank und schließlich auch unterm Bett.

Immer wenn sie was wegzieht, zucke ich zusammen und krieche in die entgegengesetzte Richtung. Irgendwann war nicht mehr viel übrig. Nur unter mir lag noch Zeug, was sie auch schnell bemerkte. Plötzlich kniete sie sich hin und zog Kleidung unter mit weg. Meinen Körper drücke ich hoch und berühre nur noch mit den Händen und Fußspitzen den Boden. Als sie ein blaues Shirt packt, wo meine Hand drauf lag, fliegt mein Versteck auf, denn ich krache in mich zusammen.

Erschrocken schaut sie nach und entdeckt eine am Boden liegenden Jungen. Mich! In diesem Moment springt Manu auf, doch leider zu spät, denn sie packt mich an meiner Hand und zieht mich ohne Rücksicht auf Verluste hervor. Mit den Tuch in ihrer rechten Hand zieht sie mir einen rüber. Kurz stöhne ich auf, denn der Schlag war nicht gerade sachte.

"Was soll das Mum. Du kannst ihn doch nicht einfach so schlagen!" Die wütende Stimme von dem Mann meiner Träume hallt durch den kleinen Raum, denn er sein Zimmer nennt. Beschützerisch stellt er sich vor mich und guckt seiner Mutter tief in die Augen. "Er hat hier nichts zu verloren. Wie kommt er hier rein?" Sie macht nicht den Anschein, als ob sie sich beruhigen will, eher dass sie ihm auch eine überzieht. Das würde sie aber nie wagen oder?

"Ist doch egal wie er hergekommen ist." Man merkt, dass er sich unsicher ist. "Es ist meine Wohnung, also habe ich ein gutes Recht drauf es zu erfahren! Wie lange ist er schon hier?" Drohend schwingt sie ihre Faust. Man könnte meinen, dass sie mit ihren Blick einen direkt in die Seele gucken kann. Ihre Augen sind weit aufgerissen und ein leichtes Zucken am linken Auge ist zu erkennen. "Spucks auf oder..." Sie braucht noch nicht mal zu Ende zu reden, denn wir wissen alle wie es weitergeht.

"Als du weg warst, habe ich ihn hier hergeholt." Er lügt für mich seine einschüchternde und starke Mutter an? Unerwartet haut sie ihm eine rein und fängt an zu schreien. "Du kleine Schwuchtel. Kannst wohl nicht mehr ohne deinen Hurensohn auskommen was? Du kommst hier nie wieder raus und dein Prinz auf den Gayland sollte so schnell es geht das weite suchen!"

In mir zieht sich alles zusammen. Genau davor hat er mich gewarnt, aber ich wollte nicht gehen. Trotzdem beschützt er mich. Ich wollte das alles dich nicht. Ich wollte Manuel und nicht mehr. Was soll jetzt geschehen? Manus Mund öffnet sich und ein einziges Wort kommt heraus, jedoch sicher und unüberhörbar und stark. "Nein" Dieser Junge ist Lebensmüde!


Der neue Nachbar (GermanLetsPlay-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt