Blake :
Ich würde gerne mit jedem mein Leben tauschen, denn meins besteht nur aus Flucht. Dauernd schleppen meine Eltern mich von einem Ort in den nächsten und das nur, weil mein großer Bruder vor zwei Jahren ermordet wurde. Ich vermisse ihn zwar sehr, doch an dem Tag habe ich all meine Freunde verloren, da wir ständig umzogen und lebte bloß vor mir her. Da wir alle drei Monate den Wohnort wechselten, ließ ich keinen an mich ran. Und da wir nur so kurz an einem Ort blieben, konnte ich nie die Dinge machen, die Mädchen in meinem Alter so machten. Wie zum Beispiel mit einer besten Freundin ins Kino zu gehen oder den Abend mit seinem Freund zu verbringen, denn beides hatte ich irgendwie nie. Weder eine beste Freundin, noch einen Freund. Glücklichsein? Ich wusste gar nicht mehr was das war. Reden tu ich eigentlich gar nicht mehr, warum sollte ich auch, ich habe schließlich keinen, der mir antworten könnte.
Tja, heute war wieder ein Tag, wo wir umzogen. Das war mir alles egal, schließlich lebte ich bloß vor mich hin. Ich war ziemlich Stur und so wollte ich einfach weiter schlafen, denn ich hatte keine Lust auf ein neues Haus, oder mal wieder die “Neue“ zu sein. Ständig wird man als die “Neue“ angestarrt und sowas hasste ich abgrundtief. Leider hatte ich den Sturkopf von meiner Mutter geerbt, doch sie schaffte es immer ihren Willen durchzusetzten. Da ich nicht sprach, schrieb ich alles auf Zettel, oder tat so, als würde ich nicht zuhören. In den Schulen sagten meine Eltern immer, dass ich nach einen tragischen Unfall verstummt sei. Das machte mir mein Leben in der Schule etwas leichter, denn so redete wenigstens keiner mit mir. Naja, ab und zu gab es ein paar Ausnahmen. „Blake, mach dich fertig, sonst verpassen wir unseren Flieger." Versteht mich keiner, dass ich auf dieses Versteckspiel keine Lust mehr hatte. Ich versuchte meine Mutter zu ignorieren, doch diese stand schon in meinem Zimmer. „Blake, du weißt, dass wir dich auch wenn nötig raus tragen." Ja ich weiß. Das haben sie einmal gemacht. Und das reichte mir, deshalb stand ich schweren Herzens auf und machte mich fertig, da meine Mutter mich die ganze Zeit hetzte, beeilte ich mich. Schnell putzte ich mir meine Zähne, zog mein Lieblingskleid an, welches hellblau ist und flocht meine Haare etwas zur Seite. Als ich aus dem Bad kam, stand meine Mutter immer noch in meinem Zimmer. Ich sah sie genervt an. „Liebling ich weiß, jetzt müssen wir aber los. Zack Zack. Dein Vater wartet im Auto." Genervt ging ich runter und setzte mich in's Auto. Sobald Mum im Auto saß, fuhr mein Vater schon zum Flughafen. Wo ging es überhaupt diesmal hin? Sonst sagten mir meine Eltern immer wo wir als nächstes hinzogen. Ich beschloss ihr eine Sms mit dieser Frage zu schreiben.
Mum, wo geht's diesmal hin?
Ihr Handy vibrierte und sie sah drauf. „Mein Schatz, diesmal geht es nach Forks. Und wenn wir Glück haben, können wir diesmal ein halbes Jahr dort bleiben. Vielleicht findest du dann ein paar Freunde." Was würde das bringen, wenn wir diesen Ort sowieso früher, oder später verlassen würden? So würde ich meine 'neuen Freunde' wieder verlieren. Außerdem hatte ich keine Lust ihnen hinterher zu trauern, deswegen würde ich auch in Forks das einsame Mädchen sein. Hoffentlich würde keiner versuchen an mich ran zu kommen. Blake, denk nicht daran. Noch bist du in Kanada.
Am Flughafen angekommen, sprangen meine Eltern aus dem Wagen, da wir kaum noch Zeit hatten bis unser Flieger abfliegen würde. Ich stieg auch aus und wurde direkt von meiner Mutter mitgescheift. Ich gab ein Brummen von mir. „Blake beweg' dich. Ich verspreche dir, dass wir diesmal länger vor ihm sicher sind." Wohl kaum, sie wollte mir ja noch nicht mal sagen, wer 'ER' war. Es ging alles so schnell, gerade war ich noch am Auto, welches wir wie immer zurückließen und nun saßen wir schon im Flugzeug auf dem Weg nach Forks. Sehr motiviert war ich nicht, wie gesagt ich hasste dieses Versteckspiel. Ich nahm mein Handy raus und hörte Musik. Nach einer Stunde merkte ich, wie mich jemand anstarrte. Warum werde ich ständig beobachtet? Ich suchte in den verschiedenen Sitzreihen nach dem Spanner. Sobald mein Blick den von dem Spanner traf, senkte dieser ertappt seinen Kopf. Da er ihn nun gesenkt hatte, erlaubte ich mir ihn genauer anzusehen. Er sah schon irgendwie gut aus. Er hatte braune Haare und sein Körper sah von hier ziemlich durchtrainiert aus. Plötzlich sah er mich wieder an. Schnell wendete ich meinen Blick von ihm, sah aber noch, wie er wieso ein Idiot grinste. Nach ein paar Minuten stand er auf und ging die Reihe entlang. Ich dachte mir dabei nichts, wahrscheinlich musste er mal. Aber falsch gedacht, er blieb neben mir stehen. Durfte man so was überhaupt? Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass man in einem Flugzeug rumlaufen durfte, wie man wollte. Bitte sprich mich nicht an! Aber mein Schicksal wollte es so, der Schönling sprach mich an. Ich hasste mein Leben. „Hey, ich bin Alessio. Und hast du auch einen Namen?" Na toll wie soll ich ihm jetzt antworten? ICH würde wegen einem Jungen bestimmt nicht anfangen zu reden. Er sah mich immer noch an, schnell kramte ich in meiner Tasche nach Schreibzeug. Sobald ich alles hatte, schrieb ich ihm meine Antworten.
Blake.
„Warum sprichst du nicht?"
Lange Geschichte. Ich werde es aber nicht erzählen.
Kann er nicht einfach wieder verschwinden. Gott, was habe ich dir getan, dass du mich ständig bestrafst?
„Ist schon gut. Wo fliegst du hin?"Forks
Sein Grinsen wurde breiter. Na toll, er war einer dieser Jungen, die nicht locker lassen würden. „Cool. Da muss ich auch hin. Ich wohne nämlich dort. Was führt dich dort hin?" Eindeutig diesen Jungen werde ich nicht mehr los.
Ziehe von Kanada da hin.
„Dir wird es in Forks mit Sicherheit gefallen.“ Ich nickte. „Junger Mann, könnten Sie sich wieder hinsetzen? Wir setzten gleich zur Landung an." Man war ich froh. Die Stewardes war meine Rettung. „Natürlich. Bis dann Blake." Ich nickte einfach nur. Das würde was werden...
Der war eindeutig einer von diesen Jungen, die nicht locker ließen. Hoffentlich werde ich nicht auf die gleiche Schule gehen, wie dieser Junge. Wie die Stewardes angekündigt hatte, setzten wir etwas später zur Landung an. „Willkommen Forks mein Schatz." Ich sah Mum einfach bloß an. Und wieder began ein neues Leben für ein paar Monate. Mein Leben war einfach eine Endlosschleife. Immer wieder war ein Neuanfang fällig.
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Das Letzte Alpha-Weibchen
WerewolfBlake Summer ist ein 16-jähriges Mädchen, was schon schlimme Erlebnisse hinter sich hat. Zusätzlich hat sie erfahren, dass man ihren großen Bruder Liam umgebracht habe. Zumindest erzählten das ihre Eltern. Und nun solle der angebliche Mörder auch...