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Alessio :

Anscheinend war sie mir doch noch nicht gleichgültig, denn jeder Schritt, den ich machte, löste weitere Schmerzen und Qualen aus. Dabei hatte ich so gehofft, dass das nachlassen würde. Ich wollte sie nicht mehr, naja eigentlich schon. Ach, ich verstand nichts mehr. Wie sollte ich mein Rudel ohne sie führen können? Gar nicht, denn sie war und ist meine Luna und ohne sie würde ich nicht vollständig sein. Sie ist mein Licht im Leben und ohne sie wird alles düster und kalt sein. Jede Sekunde ohne sie war farblos. Ohne sie ist meine Welt regnerisch und grau. Ich brauchte sie einfach. Zwar habe ich schon oft versucht das zu leugnen, doch nun muss ich mir eingestehen, dass ich ohne sie ein Wrack wäre. Aber wie sollte ich sie wieder bekommen? Schließlich habe ich sie sozusagen von mir gejagt. Von der Kampftechnik und meiner Kraft mag ich vielleicht einer der stärksten und angesehensten Alpha-Wölfe sein, doch ich bin zugleich der dümmste Wolf. Noch ein Punkt, den ich mir nicht eingestehen will ist, dass ich weiter starke Schmerzen spüren werde, wenn ich weiter an sie dachte, doch wie sollte ich auf hören an meine Sunny zu denken? Das ist gar nicht möglich, dann müsste ich aufhören an mein Leben zu denken. Sie wird immer der Grund für mein Lachen sein, sie macht mich einfach vollständig. Aber all diese Sachen sind mittlerweile egal, da ich sie ja eh verloren hab. Ich meine welcher Freund, der seine Freundin behalten will und ihr vertraut, wirft ihr vor, dass sie einen betrügt? Warum dachte ich in den unpassenden Momenten einfach nicht nach und sagte das, was mir in den Sinn kam?

Wie immer wenn ich über mich und mein Leben nachdachte, riss mich jemand aus meinen Gedanken. Normalerweise hasse ich das, da ich dadurch nie ne Lösung finden kann, doch jetzt war ich dankbar. Denn ich musste jetzt bei meinen vier Rudelmitgliedern sein und bei meiner letzten Aufgabe, die ich für meine Süße machen konnte. Und wer weiß, vielleicht kommt sie dadurch zu mir zurück. Ich schaute Leif mit einem aufgesetzten Lächeln an.

Du brauchst dich nicht zu verstellen. Ich weiß, dass du gestern mit ihr gesprochen hast. Denn seitdem geht es dir nicht grade gut. Du humpelst mehr. Ich hoffe, das du weißt, dass ich immer für dich da bin. Du hast an mich geglaubt, als ich es nicht konnte. Jetzt solltest du ebenfalls an dich glauben. Sie wird schon irgendeinen Grund haben. Es muss einfach irgendetwas vorgefallen sein. Wenn ich das bloß auch könnte, mit anderen über weite Entfernung zu kommunizieren, glaub mir, dann würde ich mit ihr reden. Vielleicht ist sie so, weil sie dir irgendwas verheimlicht.

Wie konnte ich früher so grob mit ihm sein? Er ist so aufmerksam und versucht mir grade zu helfen, doch was würde das bringen? Auch wenn er recht haben sollte, ich hatte sie verloren. Oder gab es etwa noch Hoffnung? Gerade als ich ihm antworten wollte, merkte ich, wie Taylor vergeblich versuchte eine Verbindung aufzubauen. Obwohl ich eigentlich überhaupt keine Motivation dazu hatte, mit irgendjemanden zu reden, verstärkte ich die Verbindung und hielt sie aufrecht.

Alessio, endlich! Man bin ich erleichtert, ich hab mir ziemliche Sorgen um dich gemacht. Wie geht es dir?

Irgendetwas stimmte da nicht, er redete um den Wunden Punkt herum. Was hatte mein Oberbeta und bester Freund zu verheimlichen? Ich wurde ziemlich stutzig und misstrauisch. War etwas mit Blake passiert? Wurde das Rudel angegriffen? Oder sind es Mina und meine Mutter? Obwohl, bei Mina würde er nicht so ruhig bleiben. Aber was war es dann?

Taylor, was ist los. Bitte erzähl es mir direkt, ich hab keine Lust auf ein Ratespiel!

Es wird dir aber nicht gefallen...aber jetzt mal wirklich, wie geht es einem der stärksten Alpha-Wölfe? Habt ihr die Eltern schon befreien können? Geht es euch vieren gut, oder benötigst du noch ein/zwei Wölfe mehr?

Eindeutig, es muss etwas schlimmes passiert sein. Er redete bloß drum herum und noch dazu ziemlich schnell. Reflexartig und instinktiv knurrte ich ihn an.
Ich spürte direkt, wie er innerlich zusammen zuckte.

Sag JETZT!

Es geht um Blake. Sie ist seit gestern vermisst. Wir haben sie schon überall gesucht und alle Wölfe suchen weiter, sie haben nicht vor aufzugeben. Aber ich hab das Gefühl....

Nein, ich hatte es geahnt. Es gab keine andere Möglichkeit, außer, dass was mit ihr sein musste. Wenn meinem Herz irgendwas passieren sollte, könnte ich mir das nie verzeihen. Das ist alles meine Schuld! Was ist, wenn man sie entführt hat und nun quält. Oder wenn sie schon...NEIN, das durfte nicht sein. Auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte, sie hat es verdient zu Leben. Ich hatte aufgehört Taylor zu zuhören. Und hatte somit ziemlich viel nicht mitbekommen, doch er redete immer noch.

...mach dir ja keine Sorgen. Wir sind hier fleißig und werden erst Ruhe geben, wenn wir sie gefunden haben. Ich werde auch nochmals jeden Wolf fragen, wann und wo er sie zuletzt gesehen hat. Schließlich kann sie nicht einfach spurlos verschwinden...

Doch, sie konnte das. Schließlich war sie mein Mädchen, wenn sie nicht gefunden werden will, haben wir ein ziemliches Problem. Aber was ist, wenn sie nicht freiwillig gegangen ist? Daran durfte und konnte ich nicht denken, allerdings konnte ich es ebenfalls nicht ausschließen. Hoffentlich geht es ihr gut.

Taylor, wir...kommen sofort z zurück.

Nein, wir suchen sie hier schon. Du kannst hier nicht viel mehr richten, oder machen wie wir. Rette ihre Eltern und halte in der Umgebung nach ihr ausschau. Wer weiß, vielleicht wurde sie ja von...

Ich knurrte, damit er es nicht aussprach. Aber was ist, wenn sie wirklich bei den Jägern sein sollte. Ich musste sie finden und wenn das stimmen sollte, musste ich sie retten. Wie sollte ich ohne meinen Lebensinhalt leben? Das ist ein Ding der Unmöglichkeit! Ich teilte Taylor mit, dass wir es so machen würden und informierte die anderen ebenfalls. Diese waren direkt am Boden zerstört. Damit wir eine größere Chance hatten sie zu finden beschloss ich, dass Scott und die Zwillinge ebenfalls zu Wölfe werden sollten. Sie warteten nicht lange damit. Zwar würden uns die Jäger nun leichter finden, doch unsere Chance Blake wahrzunehmen stieg.

Alessio...es tut mir leid. Jetzt wird es uns auch klar, weshalb du so drauf bist. Du hättest uns eher informieren müssen.

Ich weiß Scott....

Er nickte, denn er sah, dass das Thema von meiner Seite beendet war. Alle drei zeigten mir, dass sie bereit waren. Ich sah sie dankbar an, nickte und preschte vor. Kurz darauf hörte ich, wie mir ihre schweren Pfoten folgten. Das was ich nun vor hatte, würde ziemlich gefährlich und dumm sein. Doch es passte zu mir. Blake, ich werde dich finden. Das verspreche ich. Denn so lange, wie du nicht bei mir bist, fehlt in meiner Welt die Sonne...ohne dich herrscht bloß Regen. Ich werde dich finden, bitte hab keine Angst...

Das Letzte Alpha-WeibchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt