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Alessio :

Wieso wollte sie mir keine Chance geben? Ohne sie würde ich nicht Leben können. Als sie mir das sagte beziehungsweise schrieb, fiel ich auf die Knie. Denn meine Welt brach zusammen. Mina half mir besorgt auf, doch ich stieß sie kalt von mir weg. Ich hatte schon viel darüber gehört, dass man dann Stiche im Herzen spürt, doch ich hätte nie gedacht, dass es so weh tun würde. Ich war doch von Anfang an nett zu ihr, wieso war sie dann so abweisend? Meinem Rudel zu liebe stand ich auf und wollte sie nochmal darauf ansprechen, doch sie war nicht mehr da. Diese Erkenntnis, ließ erneut mein Herz schmerzen. Einer meiner Wölfe stupste mich an. Ich sah zu ihm und erkannte an seinem grau-weißem Fell, dass es Taylor war. Seine Augen zeigten Besorgnis. „Mir geht es gut. Renn ihr hinterher und pass auf sie auf." Er nickte und preschte schon los. „Alessio, sie hat doch bloß Angst." Ich wollte Mina gerne glauben, doch in ihrem Blick sah ich noch was anderes, konnte es aber nicht deuten. Sie verheimlichte irgendwas, doch was? Milan kam nun auch an meine Seite. Egal, wie es mir in den nächsten Stunden gehen sollte, ich musste stark bleiben. Für mein Rudel. Ein Alpha darf keine Schwächen zeigen, mag es auch noch so weh tun. Schnell schickte ich Milan weg und rannte in meiner Wolfsgestalt mit Mina nach Hause.

Dort angekommen, ging ich direkt in mein Zimmer und schloss mich dort ein. Ich konnte einfach nicht aufhören an meine Mate zu denken, was ist wenn ihr etwas passiert, wenn ich nicht bei ihr bin? Da Mina sagte, ich solle ihr Zeit lassen, sprach ich mit Taylor über Gedanken. Das war eine Sachen dich ich liebte. Wie gut, dass ich ein Werwolf bin.

Wie geht's ihr? Wo ist sie? Soll ich kommen? Hat sie sich beruhigend?

Alessio, beruhige dich. Sie ist sicher zuhause angekommen und ist am weinen, wahrscheinlich ist das der Schock.

Nein, das wollte ich doch nicht. Meine Mate sollte nicht wegen mir leiden. Jetzt war es mir egal, was meine Schwester mir geraten hatte. Ich öffnete mein Fenster und sprang in Wolfsgestalt hinaus, so konnte sie mich wenigstens nicht aufhalten und würde es auch nicht bemerken, da meine Tür verschlossen war.

Unter ihrem Fenster angekommen, hörte ich ihr leises schluchzen und traf auf Taylor.

Sie braucht Zeit für sich, du machst sonst alles schlimmer. Willst du das?

Ich knurrte ihn an, denn von dieser Option wollte ich nichts hören. So schnell wie es ging kletterte ich auf einem Baum und sprang bon dort aus auf ihren Balkon. Anschließend klopfte ich an der Balkontür. Ich sah wie sie zusammen zuckte und auf mich zu kam. Es machte den Anschein, als würde sie mich reinlassen, doch da hatte ich mich getäuscht, sie zog die Jalousien runter. Jetzt konnte ich sie nicht mehr sehen. Deshalb klopfte ich noch ungefähr eine Viertelstunde auf die Jalousien, aber sie reagierte nicht. Hätte ich ihr doch Zeit geben sollen?

Alessio, du machst es noch schlimmer, wenn du sie nicht in Ruhe lässt.

Da ich sowieso nichts anderes machen konnte, sprang ich wieder runter zu meinem Wolf. „Ich weiß Taylor, doch es tut so weh." Genau das was ich verhindern wollte geschah. Ich weinte vor einem Rudelmitglied. Daraufhin stupste er mich vorsichtig an und sah mich besorgt an. Was sollte ich nun machen? Ich will sie für mich haben, kein anderer soll sie je berühren.

Am besten du gehst nach Hause. Versuch morgen in der Schule mit ihr zu sprechen. Ich passe bis dahin auf sie auf.

Ich nickte, denn für was anderes war ich nicht in der Lage. Natürlich sprang ich wieder durch's Fester in mein Zimmer. Gerade im Zimmer angekommen, klopfte es an meiner Tür. Ich beschloss es zu ignorieren. „Liebling, bitte mach endlich die Tür auf. Mina hat mir alles erzählt. Ich mache mir Sorgen." Musste meine Schwester alles rum posaunen? Nur weil viele Werwölfe nach so einer Situation zum Selbstmord neigen? „Alessio dann sag bitte irgendwas, damit ich weiß das du noch lebst." Sie machte sich richtig Sorgen, deshalb antwortete ich meiner Mutter. „Ich lebe Mum.....will aber alleine sein." Egal wie oft ich es versuchte, meine Stimme blieb brüchig und zittrig. „Soll ich jemanden für dich anrufen, oder mit ihr sprechen?" Sprechen nein, aber sie könnte meinen besten Freund und Beta anrufen. Ihm vertraute ich voll und ganz, er war der Stellvertretende Alpha und meine rechte Hand. „Wehe du sprichst mit ihr, aber ruf bitte,..." Verdammt, das ging gar nicht, denn Taylor passte auf Blake auf. Egal, soll sie ein anderes Rudelmitglied anrufen. „Ruf Jayden an." „Ich dachte Taylor, warum ihn nicht?" „Er passt auf meine Mate auf." „Ok, dann ruf ich Jayden an." Ich hörte wie sie ging und war froh, denn ich konnte einfach nicht mehr. In meiner Situation konnte ich richtig nachvollziehen, warum soviele den Tod gewählt haben.

Erneut klopfte es. „Mum ich will....alleine sein." „Allesio, Jayden hier. Bitte mach auf, dein ganzes Rudel ist unten im Wohnzimmer. Wir machen uns große Sorgen um dich." Das wusste ich auch ohne das er es mir sagte. Mit hängendem Kopf stand ich auf und schloss die Tür auf. Sobald sie offen war, kam Jayden auch schon rein. Er schloss mich sofort in seine Arme. „Es wird alles gut. Du siehst sie doch morgen in der Schule und kannst mit ihr reden. Sie muss das ganze erstmal verarbeiten." „Ich hoffe du hast recht. Es tut so weh, seit dem sie das gesagt hatte." „Kann ich mir vorstellen. Aber gib ja nicht auf." Ich nickte schwach, zwar war das genau das was ich wollte, da ich dann keine Schmerzen mehr hätte. Aber ich dachte an morgen, denn da würde ich sie wieder sehen.

Warum kam sie schon seit zwei Tagen nicht in die Schule, ist ihr etwas passiert? Liegt sie im Krankenhaus und keiner hat es mir gesagt. Ich drehe langsam durch. Seit dem ich sie das letzte mal gesehen habe, habe ich weder gegessen, getrunken und geschlafen. Dementsprechend sah ich auf deutsch gesagt ziemlich scheiße aus. Mein Rudel versuchte mir die ganze Zeit gut zu zu reden, doch ich konnte einfach nicht mehr. Jede Faser meines Körpers vermisste sie. Ich würde es einigermaßen aushalten, wenn sie mich ignorieren würde. Hauptsache ich konnte sie sehen. Sehen wie sie lacht, schreibt oder wie sie mit Jenna spielt. Ich brauchte sie einfach in meiner Nähe. Lange würde ich es nicht mehr ohne sie aushalten. Fühlte sie nichts? Immerhin waren wir auf eine Art verbunden. In meinem Kopf kreisten Gedanken darüber, wie ich meinem Leiden ein Ende setzen könnte. Meine Kräfte waren am Ende. Taylor würde ein guter Alpha sein, dass wusste ich. Er würde das Rudel führen und beschützen.

Das Letzte Alpha-WeibchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt