7

5.9K 291 26
                                    

Blake :

Dieses Miststück wollte mich wirklich schlagen, doch ihre Hand wurde von Alessio festgehalten. Von wem auch sonst. Ich schaute die beiden ängstlich an. Bis Alessio die unangenehme Stille brach. „Chantale, was ist in dich gefahren?“ Er schrie diese Barbie an. „Sie bringt alles durcheinander! Das hier ist keine Behindertenschule.“ Ich sah die beiden schockiert und niedergeschlagen an. Ich hatte keine Lust mehr, wollte mir solche Sachen nicht anhören. Dementsprechend versuchte ich zu fliehen, aber Alessio hielt mich am Arm fest. Kann er mich nicht verstehen, dass ich aus dieser Situation fliehen möchte? In der Hoffnung, er würde mich anschließend loslassen, sah ich ihn flehend an. „Bleib bitte. Beachte sie einfach nicht. Sie steht auf mich und hat uns vorm Unterricht zusammen gesehen. Deshalb macht sie so einen Aufstand.“ Da ich mich von ihm fernhalten wollte, schüttelte ich entschlossen meinen Kopf. Er sah mich mit seinen grünen Augen flehend an. Erneut schüttelte ich meinen Kopf und sah auf meinem Arm, welchen er immer noch festhielt. „Entschuldige.“ Nachdem er meinen Arm losließ, ging ich schon Richtung Sporthalle, da ich dort als nächstes Unterricht hatte. Wie immer folgte Jenna mir. Zwar hatte ich noch eine Viertelstunde Zeit, doch ich beschloss einfach hier zu warten.

„Blake, kommst du? Mr. Smith macht den Sportunterricht draußen.“ Ich folgte Mina und bekam einen genervten Blick vom Sportlehrer, da ich zu spät kam. „Nehmen sie es ihr nicht übel, sie ist neu.“  „Ich weiß Ms. Long, doch für Ms. Summer gelten die gleichen Regeln wie für den Rest.“ Mina nickte und stellte sich neben mir. Der Lehrer erklärte uns, dass wir nun in Gruppen zusammen arbeiten sollten. Na toll, ich und Gruppenarbeit. Sobald wir eine Gruppe hatten, sollten wir uns ein Laufspiel ausdenken und alles was man dazu braucht erstellen, wie Regeln und Aufbauplan. Die meisten hatten sich schon zu Gruppen zusammen getan, doch wie immer hatte ich keine. Wer wollte auch schon mit jemandem zusammen arbeiten, der nichts dazu beitragen kann. Ich wollte niemanden stören und ging zu meiner Mauer, bis ich da weggezogen wurde. „Du kommst mit zu uns.“ Meinte sie das jetzt ernst? Ich würde doch nur stören. Deshalb sah ich Mina verwirrt an. „Uns macht das nichts aus, dass du nicht sprichst.“ UNS!? Kurz darauf kamen wir bei zwei weiteren Mädchen und zwei Jungen an. Schüchtern stellte ich mich dazu. „Leute, das ist Blake. Blake, das sind Lara, Kate, Brian und Derek.“ Die Mädchen würde ich leicht auseinander halten können, den Lara war etwas kleiner wie Kate und hatte schwarze Haare, während Kate blonde hatte. Doch bei den Jungs war es unmöglich, denn sie sahen sich zum verwechseln ähnlich. Mussten die beiden Zwillinge sein? Da ich schon vergessen hatte, wer Derek und wer Brian ist, zeigte ich fragend auf die beiden. „Ich bin Brian und das ist Derek.“ Ok, trotzdem half es nichts, ich konnte sie einfach nicht auseinander halten. „Keine Sorge, wir verwechseln sie auch immer. Ständig müssen sie sagen wer wer ist.“ Ich nickte Mina zu und hoffte, das sie dieses Nicken als ein Danke deutete.

Wir hatten keine Ideen und fragten deshalb Mr. Smith, ob wir einfach ein schon vorhandenes Spiel erneuern dürften. Er willigte ein und so stellten wir Fußball um. In 'unseren Fußball' würde es drei Bälle geben. Tja, mehr viel uns dazu nicht ein. Anschließend sollten wir unser Projekt vorstellen, doch der Unterricht wurde gestört. „Blake Spätzchen!“ Nein, peinlicher geht es nicht, was wollte mein Vater denn hier? Ging er etwa davon aus, dass ich schon Schluss hatte, nur weil die anderen Schulen weniger Stunden hatten? Kurz darauf, stand er auch schon neben Mr. Smith. „Was fällt ihnen ein, meinen Unterricht zu stören?“  „Es tut mir ja leid, aber ich würde nur kurz mit meiner Tochter sprechen.“  „Sprechen kann man das ganze ja nicht nennen, aber schon in Ordnung. „Ms. Summer sie dürfen kurz mit ihren Vater gehen.“ Da mein Vater immer noch da stand, ging ich mit ihm. Mittlerweile war mein Hund wieder auf meinen Arm. Ich sah ihn verwirrt, neugierig und wütend an. „Ich weiß Spätzchen, du magst es nicht, wenn ich dich in der Schule störe. Aber deine Mutter und ich müssen für ein paar Tage vereisen.“ Das war doch jetzt nicht sein Ernst, wir waren gerade zwei Tage in New York und schon wollten die mich alleine lassen? Mein Blick zeigte jetzt Angst und Wut. Ich war wütend, dass sie mich alleine ließen. Hatte aber auf der anderen Seite Angst, dass ich sie nie wieder sehen würde. „Wir kommen in spätestens drei Wochen wieder. Wenn was ist kannst du ja zu Alessio gehen, er ist ein ziemlich netter Junge.“ Ich konnte es nicht fassen, er meinte es wirklich ernst. Von meiner Wut gesteuert, drehte ich mich einfach um und rannte in den Wald, der hinter der Schule lag. Und wie konnte er es wagen zu sagen, dass ich zu Alessio gehen sollte?

Irgendwann hörte ich auf zu rennen und setzte mich auf einen Baumstamm. Ok, Blake beruhige dich. Ihnen wird schon nichts passieren. Im innersten wusste ich, dass ihnen nichts passieren wird, doch ich hatte am meisten Angst davor, dass ich es nicht schaffen werde Alessio zu ignorieren. Die Schule war mir völlig egal, ich war ja sowieso schon die schräge. Nach keiner Ahnung wie viel Zeit, hörte ich ein heulen in der Nähe. War das hier jetzt etwa ein Hortorfilm? Das einsame Mädchen, welches im Wald ermordet aufgefunden wurde. Blablabla und so weiter und so fort. Am liebsten würde ich jetzt schreien, dass ich auf diese Scheiße kein Bock hatte, doch das konnte ich nicht. Deshalb blieb ich einfach sitzen und streichelte Jenna.

Plötzlich berührte mich etwas an der Schulter, ich schrie und rannte weiter in den Wald. Na toll, warum rannte ich ausgerechnet tiefer in den Wald? Da könnte mir doch keiner helfen. Aber ich hörte Schritte hinter mir, somit musste ich tiefer hinein rennen. Jenna tat mir ziemlich leid, dadurch das ich rannte, wurde sie ziemlich durch geschüttelt. Hoffentlich erleidet sie deswegen keine Schäden. Überall raschelte es um mich herum. Verdammt, man hatte mich umzingelt. Was sollte ich jetzt tun? Ich beschloss auf jeden Fall meine kleine bis zum Tode zu beschützen. Weiter rennen konnte ich nicht mehr, denn egal zu welcher Seite ich schaute, überall kamen große Gestalten auf mich zu. Ich war doch gerade mal 16 eindeutig zu jung zum sterben und von Jenna wollte ich gar nicht reden. Vor Angst drückte ich sie enger an mich. Wenigstens sterbe ich nicht alleine.

Das Letzte Alpha-WeibchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt