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Scott :

So schnell, wie Leif und Alessio in die Fluten sprangen, konnte ich gar nicht schauen. All das, was gerade passierte, warf das Leben unseres Rudels sichtlich durcheinander. Und all das fing mit dem Auftauchen eines Mädchen auf, eines Mädchen, welches hinterher sogar einen Omega gerettet hatte.
Einem Mädchen, welches anscheinend keine Dankbarkeit besaß.
Oder hatte sie einfach eine schlechte Art das zu zeigen?
Mittlerweile ist in dieser Welt auch alles verkehrt.
Demnächst wird es heißen, dass totgeglaubte Vampire doch noch leben.
Dass wäre die größte Tragödie, welche jetzt noch auf uns zu kommen könnte.
Es existierten jetzt ja schon nur noch knapp 5 Rudel, alle anderen wurden von Jägern ausgelöscht. Unsere Art lebte ziemlich nah an der Klippe, wenn man das so betrachtete.
Wir hatten kaum Chancen uns zu wehren.
Man könnte meinen, dass wir uns einfach Waffen hätte nehmen können, doch so sind Werwölfe nicht, wir kämpfen niemals mit Waffen, die einzigen Waffen, welche wir besaßen waren unsere Krallen und unsere Zähne. Was anderes brauchten wir nicht und würden wir nie brauchen.
Die Art mit Waffen zu kämpfen, welche die Jäger verwendeten, war einfach unnatürlich und abscheulich. Meiner Meinung nach sogar feige.
Ich wollte mich noch weiter über dieses Thema aufregen, als ich sah, wie Leif kurz panisch strampelte und dann von der Wasseroberfläche verschwand.
Was passierte da?!
Wieso kann man nicht einmal von Tragödien verschont bleiben?
Und wieso bringt mich das Abtauchen dieses Omegas dazu Angst zu verspüren?
Dieses Gefühl gehörte nicht zu mir...
Ich empfand nie Angst, Panik oder sonstige Gefühle, welche der eigenen Person schaden konnten.
Das wären alles nur Nachteile.
Nachteile, welche einem das Leben kosten könnten. Und genau das ist der Grund, weshalb ich strikt gegen jegliche Art von Gefühlen war. Sie waren einfach nur lästige Hindernisse. Und nur weil man diese Einstellung pflegte wird man oft als unsympathisch, arrogant oder egoistisch angesehen.
Dabei sollte man erst die Person kennen lernen, bevor man sich so ein Urteil erlaubte...
Oje...ich bin dieser Meinung, urteile aber selbst immer so, wie man es nicht sollte und bilde mir anschließend meine Meinung, so wie bei diesem Omega.

Apropos Omega, vielleicht sollte ich mal einschreiten und aufhören darauf zu warten, dass dieser wieder auftauchte. Denn so wie es aussah, schien er nicht mehr dazu in der Lage zu sein, ansonsten wäre er schon längst wieder aufgetaucht.
Ich sah kurz über die Wasseroberfläche und suchte diese nach Alessio ab, der strömende Regen und das toben des Wassers erschwerten mir mein Vorhaben.
Doch dann, als ich Alessio ich den Fluten erkannte, merkte ich, wie mir eine Last vom Herzen fiel, denn dieser zog gerade einen Wolf auf einen der, im Wasser ragenden, Felsen.
Allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass dies nicht der Omega war.
Ich  verdrehte die Augen, knurrte kurz und sah zu den Zwillingen, welche mich panisch ansahen.

Wehe ihr sagt jetzt etwas. Bleibt einfach ruhig, ich werde den Rest schon machen und wehe ihr setzt auch nur eine Pfote in das Wasser! Ihr bleibt hier, verstanden?

Ich sprach im strengen Ton, denn anders würden die Zwillinge einem nicht zuhören.

Ja, wir bleiben hier und warte, versprochen.

Eine Sache ist und bleibt nervend an Zwillinge, wenn diese gleichzeitig antworten...
Wie ich das hasste, da würde es doch auch ausreichen, wenn nur einer antworten würde. Aber nein es müssen beide aussagen.
Ich gab mich mit der Antwort zufrieden, sprang nun ebenfalls in die Fluten und war nun auf alles gefasst.
Bei einem solchen Unwetter war das Wasser alleine schon eine ziemliche Gefahr, doch die Gefahr stieg, denn man konnte nicht in die Tiefe sehen.
Egal, welches Wesen sich nun im Nassen befand, ich würde es weder sehen können, noch besiegen können.
Ich war blind, konnte mich auf keinen meiner Sinne verlassen und diese Tatsache alleine versuchen wir eigentlich zu vermeiden.
Denn ein Wolf ohne Sinne ist ein toter Wolf, so war es schon immer.
Kurz gesagt, ich riskierte gerade ein Leben für einen Omega.
Einem einfachen Omega, welcher mir ziemlich ans Herz gewachsen war.

Es dauerte nicht lange und ich hatte mit zusätzlichem Gewicht zu kämpfen, denn mein Fell hatte, soweit wie's ihm möglich war, das Wasser aufgenommen.
Als ich, gefühlsmäßig, an der Stelle war, an der Leif untergegangen ist, tauchte ich unter und versuchte trotz schwerer Dunkelheit etwas auszumachen.
Gerade als ich zum Luft holen nach oben auftauchen wollte, sah ich rechts unter mir eine leichte, schwache Silhouette, welche langsam sank.
Ohne nachzudenken tauchte ich tiefer und packte Leif am Nacken.
Anschließend versuchte ich mit ihm aufzutauchen, doch es ging nicht und ich konnte mir nicht erklären, weshalb das nicht möglich war. Bis ich dann bemerkte, dass irgendetwas dabei war Leif in die Tiefe zu ziehen.
Doch die Rechnung wurde nicht mit mir geschlossen, ich strampelte und paddelte mit aller Kraft und schaffte es, dass wir beide durch die Oberfläche schossen.
Das Ding hatte also losgelassen. Zurück an der Luft atmete ich ausgiebig ein und aus, wobei mir der Geruch vom frischem Blut auffiel. Mein einziger Gedanke in diesem Augenblick war, dass es nicht das Blut von Leif sein durfte. Ich hoffte, dass es das von diesem Ding war, oder meins, aber in keinem Fall seins...
Bevor ich in schnellen Zügen zurück zum Ufer schwamm, verstärkte ich meinen leichten Biss bei ihm im Nacken.

Ohh nein..Leif!!!

Hört bitte auf im Chor zu antworten...ich bitte euch...
Wussten sie nicht, dass diese Art zu antworten einfach nur nervig war?
Ihnen jetzt zu antworten, oder etwas dazu zu sagen hätte keinen Sinn.
Wassertropfen flogen umher, als ich mich kurz schüttelte und Leif am Ufer fallen ließ.
Wie würde ich nun das Wasser aus ihm bekommen?
Zurückverwandeln konnte ich mich nicht, dazu war ich zu aufgedreht.
Ich sah mich, leicht benommen, um und sah, dass Alessio mit zwei gestalten auf den Felsen hockte.
Er hatte Mina und Taylor aus dem Wasser gefischt und sich somit unnötig in Gefahr gebracht...
Wer oder was sollte solch einen Sturz überleben können?
Mein Blick richtete sich wieder auf Leif.
Vielleicht würde er das Wasser ja ausspucken, wenn ich mich auf ihn werfen würde.
Es war ein Versuch wert und somit ließ ich mich auf seinen Brustkorb fallen.

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