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Leif :

Ich wusste gar nicht, wie es möglich war, unter diesen Schmerzen einzuschlafen. Aber irgendwie hatte ich es geschafft, nur das diese jetzt der Grund waren, weshalb ich wieder wach wurde. Doch das war mir egal, ich hatte damit gerechnet zu sterben und fragte mich jetzt, wie ich das geschafft hatte. Total geschwächt rappelte ich mich auf. Anschließend schüttelte ich mich, damit meine müden Glieder wach wurden, leider konnte ich das darauffolgende wimmern nicht unterdrücken.

Leif, was ist? Wo tut es dir weh?

Ich schaute in die Richtung, aus der die besorgten Rufe kamen. Und die Person, welche diese Rufe von sich gab, war niemand anderes, außer meinem Alpha. In keiner Geschichte oder Legende steht etwas über einen Alpha, der sich um seinen Omega sorgt. Sogar die Gesetzte verbotenen so eine Art der Beziehung, da der Alpha keine Schwäche zeigen dufte, was er aber in diesem Fall tat. Also warum verhielt Alessio sich so? Normalerweise musste ich mir Sorgen machen, so wie er aussah. Es kam ihm überhaupt nicht gut, dass Blake gehen wollte. Wenn es wirklich keinen Weg gibt, sie vom Gegenteil zu überzeugen, sieht es für Alessio echt nicht gut aus. Man konnte ihm nämlich schon jetzt ansehen, dass er tausend Tode litt. So sehr, wie ich auch in Gedanken versunken war, ich musste ihm wohl oder übel antworten, bevor er noch vor Sorge verrückt wurde.

Schon...ok, mach...dir keine...Sorgen.

Es sollte kraftvoll klingen, doch es klang so, als wäre ich grade fast gestorben, was ja auch der Wahrheit entsprach. Trotzdem hatte ich alles daran gesetzt, dass es so rüber kommen würde, als wenn es mir gut gehen würde. Aber wie immer hatte ich versagt. Schließlich bin ich bloß ein Omega, der fürs Versagen geschaffen wurde. Ich werde nie etwas können. Das ich es geschafft hatte, Alessios Leben zu retten war bloß Glück. Und das war mir eigentlich nie gegönnt. Wahrscheinlich stand das Glück bloß dem mächtigen Alpha zu.

Das glaube ich dir nicht. Aber ich bin froh, dass du wieder ganz bei dir bist. Du hast sehr gut aufs Weidenkraut reagiert. Trotzdem möchte ich gerne wissen, wo du Schmerzen hast und wie doll diese sind.

Ich war sprachlos. Warum hatte er kostbares Weidenkraut an mir verschwendet? Außerdem hatte ich nie damit gerechnet, dass die Legende über die Wirkung des Krauts wirklich der Realität entsprach. Nichts desto trotz hatte Alessio das seltene Kraut verschwendet, denn ich, ein Omega ist es nie Wert, dieses Kraut verabreicht zubekommen. Also weshalb gab er es mir? Er hätte mich einfach sterben lassen sollen.

Warum hast...du mir...das Kraut...gegeben?

Weil du mein Freund bist und Teil meines Rudels bist. Ein Alpha lässt seine Rudelmitglieder nicht sterben, wenn es einen Weg gibt sie zu retten. Und diesen gab es bei dir.

Ich bin...bloß ein...Omega!

Da irrst du dich. Du bist Leif, einer meiner tapfersten und mutigsten Wölfen. Du bist Teil meiner Familie.

Ich wollte nichts mehr dazu sagen, denn ich wusste, dass er sich irrte. Denn der Tod war das einzige, was ein Omega, wie ich verdiente. Denn ich war sowieso bloß eine Last. Wegen mir mussten wir mehr Pausen machen, da ich nicht so eine Ausdauer genieß, wie die Betas. Aus diesen Grund und noch anderen Gründen, verstand ich auch nicht so wirklich, warum Alessio mich mitgenommen hatte. Egal wann und wo wir waren, ich habe ständig versucht ihm zusagen, dass ich bloß Chaos anrichte. Doch wer hört schon auf den kleinen dummen Omega?

Ich hab mir schon lange zu verstehen gegeben, dass ich nicht verdient hab zu leben. Wo ich bin ist immer Chaos, Krieg,Verwüstung oder Streit. Ich bekomm immer alles zunichte. Es wird nicht mehr lange dauern, bis es auch Alessio und seinem Rudel klar wird. Vielleicht bin sogar ich schuld, dass Blake gehen will. Ich musste einfach hier weg und genau deshalb humpelte ich unter Schmerzen von Alessio und den anderen weg. Das einzige was ich wollte ist, dass sie wieder nach Hause konnten und wenn ich bei ihnen bleiben würde, würden sie es nicht schaffen. Aber wie immer schien mein Plan beziehungsweise mein Vorhaben abgelehnt. Alessio und die anderen folgten mir und versuchten mich zur Vernunft zu bringen, doch ich blieb bei meiner Sichtweise. Wie sollte ich auch sonst denken, bis jetzt hab ich immer alles kaputt bekommen. Und so wie ich mich kannte, wird es nicht sehr lange dauern, bis ich auch dieses Rudel zerstört hatte. Genau deshalb ging ich.

Leif, du machst nichts kaputt. Außerdem bist du genauso viel Wert wie ein Beta. Wir werden das schaffen!

Wie oft sollte ich Alessio den noch meinen Standpunkt verdeutlichen? Warum wollte er mich nicht einfach verstehen? So schwer war das doch nicht! So stur wie ich war, ging ich weiter. Leider, so wie ich war, achtete ich nicht auf meine Umgebung. Obwohl, das tat ich eigentlich nie. Irgendwie fall ich wegen dieser Eigenschaft noch eine Klippe runter oder so.

In diesem Fall hätte ich mir wirklich die Klippe gewünscht, denn als ich hoch sah, sah ich in ein von Narben verstelltes Gesicht. Jäger! Schoss es mit sofort durch den Kopf. Er sah mich schockiert an, entspannte sich aber direkt. Aber weshalb oder warum konnte er sich entspannen? Vor ihm standen zwei verletzt Werwölfe und drei Menschen. Ahh, verstehe, er sah die Zwillinge und Scott nicht als Bedrohung. Und der dachte sich bestimmt, so verletzt, wie die aussehen, werde ich locker mit denen fertig. Meiner Meinung nach wäre das sogar die einzige mögliche Option, da sie ja auch der Wahrheit entsprach.

Ich stand wie angewurzelt da und schaute den Jäger vor mir ängstlich an. Als dieser plötzlich den Kopf verlor. Damit hatte ich nicht gerechnet, jauchzend wich ich zurück. Dabei stolperte ich und fiel auf meine gebrochene Pfote. Wo anders kann ich ja nicht drauf fallen!

Leif, alles gut.

Mal wieder drehte ich mich zur Stimme und es war wieder Alessio.

Wir sollten weiter, bevor die anderen merken, dass der da Tod ist!

Ich schaute noch einmal auf die Leiche und sah Scott da hinter vortreten. Also hatte er ihn getötet. Jetzt erst sah ich, dass neben der Leiche eine Spritze mit blauem Zeug war. Dieses Zeug weckte meine Neugier. Mit der Nase wollte ich dran schnuppern, um herauszufinden, was das ist, als Scott plötzlich nach meiner Nase trat. „Lass es lieber!" Ok, jetzt verstand ich wirklich nichts mehr. Was war an dem blauem Zeug verkehrt? Warum dufte ich nicht dran riechen? Und wie immer seit ich in diesem Rudel war, brauchte ich Antworten.

Das Letzte Alpha-WeibchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt