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Blake :

Gerade als ich meinen genialen Plan in die Tat umsetzten wollte, stellte Alessio auf einmal eine Verbindung zu mir her. Die erste Frage, die ich mir stellte war, was passiert sein mochte. War was mit meinen Eltern? Er erzählte mir, dass er den Grund gerne wissen wollte, weshalb ich mich so von ihm abschotten wollte, aber konnte ich ihm die Wahrheit sagen? Nein, sonst würde er sich bloß Sorgen machen. Da er nun dazwischen funkte, konnte ich meinen eigentlichem Plan nicht folge leisten. Doch ich spürte seine Schmerzen und brauchte diese dann nicht vorzutäuschen. Ich krümmte mich, denn seine Schmerzen zu spüren war nicht gerade ein angenehmes Gefühl. Er erzählte mir, oder wollte mich eher dazu drängen ihm den Grund für meine Worte zu sagen. Doch ich durfte ihm nicht sagen, dass das halbe Rudel, mich eingeschlossen schwer verletzt war, weshalb ich weiter ab blockte. Aber seine nächste Frage, verletzte mich zu tiefst.

Hast du einen n neuen?!

Wie konnte er mir so etwas vorwerfen? Wir waren doch Seelenverwandte. Diese Worte zu hören, löste einen unbeschreiblichen Schmerz aus. Dieser Schmerz kam sowohl von meinem Herzen, als auch von dem Vertrauen, was so eben gebrochen wurde. Wir haben nie Geheimnisse voreinander gehabt, oder uns unrecht getan, also wie kam er nun darauf, dass ich einen neuen hatte? Ja, schon in letzter Zeit, seitdem ich Sebastian kenne, bin ich etwas durcheinander. Doch davon wusste Alessio nichts. Ich wartete etwas mit meiner Antwort, da ich ruhig und bestimmt klingen wollte. Doch wie immer, wenn ich es wollte, klappte es nicht. Es klang wie meine Laune, oder mein Zustand. Man hörte die Enttäuschung heraus.

Nein, hab ich nicht. Sobald du mit meinen Eltern hier bist, muss ich sowieso weg. Ich will dich nicht damit überraschen. Und wie kannst du mir sowas unterstellen, ich dachte, wir vertrauen uns. Weißt du was, sag meinen Eltern, dass ich weg bin. Ich hab keine Lust mehr. Bye und meld dich NIE WIEDER bei mir!

Nachdem ich ihm dass zu geschrien hatte, brach ich die Verbindung ab. Ich krümmte mich und jaulte qualvoll durch die Schmerzen auf.
Hab ich mich jetzt richtig entschieden? Ich meine, ich liebe ihn doch. Aber...Ach langsam hasse ich meine Gefühle, vielleicht sollte ich sie abstellen, bevor ich mich hinterher noch auf Sebastian einlasse und ihn ebenfalls verletzte. Da ich immer noch schrie und mich krümmte, hörte ich ebenfalls panische Rufe. Ich konnte Taylor, Mina und Sebastian heraushören. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass das ganze Rudel panisch meinen Namen schrie. Doch ich war nicht in der Lage ihnen zu antworten. Gerade als Mina, Taylor und Sebastian mich berühren wollten, mussten sie direkt zurück weichen, da ich, obwohl ich es nicht wollte, durch meinen Schmerz nach ihnen schnappte. Wieso machte ich das? Das waren doch meine Freunde! Mal wieder verstand ich mich nicht. Werde ich mich überhaupt jemals verstehen können? „Blake, alles wird wieder gut. Was hast du? Ist was mit Alessio? Bitte, sag mir was mit meinen Bruder ist!" Ich wollte ihr antworten, dass ich an meinen Schmerzen schuld war, schließlich war es meine Dummheit gewesen, die mich in diese Lage gebracht hatte. Aber ich war wie weg getreten. Außerdem auch wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich es nicht tun können, da keiner in Wolfsgestalt war und ich beherrschte es nicht mit jemandem zu sprechen, wenn er nicht die gleiche Gestalt hatte wie ich.

Immer weiter versuchten sie mich zu beruhigen, doch man konnte sagen, dass ich so gesehen abwesend war. „Wer sucht den Doc.? Wir müssen erfahren, was sie hat. Ich kann sie nicht leiden sehen. Sie ist die Gefährtin meines Bruders. Holt den Doc. oder wollt ihr dem Alpha erklären, dass was mit seiner Luna passiert ist?!" „Mina, der Doc. ist doch in seinem altem Rudel, er hat Urlaub..." WARTE WAS?! Hier waren so viele verletzt und er nahm sich das Recht zu verschwinden? Das ist mal ein netter Arzt. Dem würde ich die Meinung sagen, wenn er es wieder für richtig halten sollte hier aufzutauchen....
Ich jaulte immer noch und wand mich auch noch, doch ich konnte mich etwas mehr auf meine Umgebung konzentrieren. „Wie er ist weg? ISABEL SAG NICHT, DASS DAS STIMMT! Schau SIE dir AN. Ihr....Sie hat irgendwas tu was!" „Mina ich weiß, dass du Angst hast, doch ich kann ihr nicht helfen und der Doc. ebenfalls nicht. Ich hab sowas schon mal gesehen. Da ist was zwischen ihr und dem Alpha vorgefallen. Er wird sich grad nicht anders verhalten...."
Was ihm ging es genauso? Ohh...was habe ich wieder angerichtet? Aber wie konnte er mir auch so einen Verrat vorwerfen? Eigentlich tragen wir beide Schuld, oder trag ich sie doch alleine? Schließlich habe ich ihn angelogen und das Ganze ist erst hinterher eskaliert.

Ich dachte weiter über meine Dummheit nach und bekam gar nicht mit, dass die Schmerzen plötzlich aufgehört hatten. Aber als ich dann auch wieder Mental da war, richtete ich mich auf, was ziemlich weh tat. Es fühlte sich an, als wären all meine Knochen gebrochen worden. Als ich stand schaute ich mich um. Alle Schaulustigen waren verschwunden. Ich nutze diese Chance und wollte mich grad aus dem Staub machen, als Jenna ankam. Na toll, was sollte ich nun mit ihr machen? Mit nehmen konnte ich sie ja nicht. Die nächste Minute verbrachte ich mal wieder mit dem Nachdenken. Seltsamerweise fand ich relativ schnell eine Lösung, packte Jenna am Nackenfell und machte mich auf die Suche nach Sebastian. Ich hatte das Gefühl, dass er nicht so viel nachfragen würde. Relativ schnell hatte ich ihn gefunden, setzte meine kleine vor ihm ab und sah ihm mit einem Blick an, der keine Fragen duldete. „Ich pass auf sie auf. Aber pass auf dich auf. Ich weiß nicht, was zwischen dir und dem Alpha vorgefallen ist, aber ich bin immer für dich da. So wie du aussiehst, denke ich mal, dass du fortgehen möchtest. Ich werde dich nicht aufhalten. Aber vergiss nicht. Ich bleibe für dich da, du kannst immer kommen." Ok, kein wunder, dass ich ihn schon so sehr mochte. Er verstand mich einfach und das ohne Worte. Er war so...NEIN!? Schnell schüttelte ich mich. An sowas dufte ich jetzt nicht denken. Ich nickte sah ihn dankend an und preschte trotz meiner schweren Wunden in den Wald. So wirklich Ahnung, was nun auf mich zukommen sollte, hatte ich nicht. Aber was ich wusste war, dass ich ab diesem Moment nicht mehr Blake Summer war.

Das Letzte Alpha-WeibchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt