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Alessio :

Warum lebe ich noch? Ich hätte Tod sein müssen. Völlig verwirrt versuchte ich mich aufzurichten, doch es brachte nichts meine Schmerzen waren einfach zu grausam. Ich konnte noch nicht einmal meine Augen öffnen. Aber dennoch wusste ich, dass ich am Leben war. Meine Gedanken kreisten darum, warum mein Rudel mich unbedingt retten will. Merken die nicht, dass ich unerträgliche Qualen leide? Warum musste ich überleben, ich wollte doch direkt sterben! Ja ich weiß, wer will schon sterben. Aber ich hatte für alles gesorgt, Taylor würde Blake retten und einer von den beiden würde mein Rudel übernehmen. Ich denke, dass war die Idee von Mina. Den sie liebte mich überalles und würde mich, ihren Bruder nie gehen lassen. Es war zwar etwas egoistisch, doch ich nahm ihr das nicht übel. Wahrscheinlich würde ich genauso handeln und alles versuchen, dass sie überlebt. Da ich es nie übers Herz bringen könnte, meine Schwester sterben zu sehen. Plötzlich wurden meine Gedanken unterbrochen. Ich merkte wie mir jemand einen Kuss auf die Wange drückte. War das meine Schwester? Nein, bei ihr spüre ich nicht so ein kribbeln. Aber dann kann das nur Blake sein! Von neuer Kraft getrieben konnte ich endlich meine Augen öffnen. Und dann sah ich sie, ihr wunderschönes Gesicht, welches vom Kummer überzogen war. Warum war sie so traurig? So gut wie es ging, hebte ich meine Hand und berührte ihre Wange. Sofort drehte sie ihren Kopf zu mir und strahlte übers ganze Gesicht. „Du lebst!" Sie schmiegte ihren Kopf in meine Hand und war total verwirrt. „Ich hätte nie gedacht, dass du hier sein würdest. Du wolltest uns doch ignorieren.". Sie nickte schuldig. „Mach ich auch, doch du hättest tot sein können. Und ich hatte bis gerade eben keine Erinnerungen." Ich sah sie verwirrt an. Warum hatte sie keine Erinnerungen mehr? Niemand raubt meiner süßen ihre Erinnerungen! Sie stand auf und sich so zu mir, dass ich ihren Hinterkopf sah. Mein Blick traf auf die genähte Wunde. Ich konnte mein wütendes knurren nicht unterdrücken und das stöhnen vor Schmerzen ebenfalls nicht. Ok, ich sollte ruhig bleiben, dann würde ich auch weniger Schmerzen haben. Das hoffte ich zumindest.
„Wer war das?" „Dein Vater und sein Rudel. Aber Taylor kam mit deinem rechtzeitig. Die anderen sind alle
t-tot." „Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest." Sie zuckte bloß mit dem Schultern. Warum nahm sie das so auf die leichte Schulter? Sie hätte tot sein können. „ Das ist mir egal, werd einfach wieder gesund." „Wenn du in meiner Nähe bist, kann ich nicht anders." Sie wurde rot und ich musste schelmisch Grinsen. Ich liebte meine Wirkung auf sie. Warum gesteht sie sich ihre Liebe zu mir nicht ein? Egal, ich würde ihr die Zeit lassen, die sie brauchen würde. „Ich hasse dich." „Meine kleine, dass weiß ich doch." Ich liebte es, wenn sie etwas verärgert ist. Das sieht nämlich so süß aus. Und auch diesmal fiel es mir auf, anscheinend mochte sie es nicht 'kleine' genannt zu werden. „Für dich immer noch Blake und ich hole jetzt den Doc." Wie immer hatte ich recht, doch ich wollte nocht, dass sie ging und schaute sie flehend an. Ich konnte es nicht glauben, sie ging einfach. Wie konnte sie mir das antun, obwohl ich sie gerade brauchte? Angestrengt versuchte ich die Stimmen von unten zu hören. Es klappte nicht, dass hätte ich mir denken können, denn dafür war ich noch zu schwach. Doch nach ein paar Minuten hörte ich Jubelschreie und anschließend das Auftreten von Schritten auf der Treppe. Die Person, welche nach der Stimme her meine Schwester war, ließ nicht lange auf sich warten. Sie strahlte über's ganze Gesicht, welches durch das viele weinen angeschwollen war. „Hey, du bist mich doch nicht los geworden." Ihr Blick wechselte von Erleichterung zu schockiert. „Das wollte ich nie, obwohl wir uns oft streiten, bist du immer noch mein Bruder. Ich würde dich für nichts eintauschen wollen." Ich wollte sie etwas beruhigen, schließlich war es etwas gemein, das zu erwähnen, doch auch lustig. „Ich weiß, komm her." Unter starken Schmerzen bereitete ich meine Arme auf eine Umarmung vor. Mina liefen Tränen über die Wange, doch ich wusste, dass diese vor Erleichterung waren. Überglücklich umarmte sie mich vorsichtig. Leider entging ihr nicht, dass ich vor Schmerz stöhnte und kurz zusammen zuckte. Sofort ließ sie von mir ab und berührte nur meine Wange. Ich glaube das war auch die einzige Stelle die unversehrt geblieben ist. „Mach das nie wieder hörst du. Ich komme gleich wieder, ich sage Mum bloß bescheid Taylor ist ja bei dir." Und schon war sie wieder verschwunden. Doch wann hat mein Beta Raum betreten? Er trat nun auch an's Bett und bei ihm sah man ebenfalls pure Erleichterung. „Danke, das du sie gerettet hast." „Klar, es sah ja so aus, als würde es deine letzte Bitte sein. Ihr habt beide eine heilende Wirkung auf den anderen. Sie konnte sich, nachdem sie dich berührt hat wieder erinnern und du bist wach geworden. Wir hatten fast die Hoffnung aufgegeben. Denn wir musste dich mindestens viermal wiederbeleben." Wow, ich hätte nie gedacht, dass Blake und ich so auf den anderen wirken. Taylor wollte gerade noch etwas sagen, doch da platze der Doc. auch schon in mein Zimmer. Anscheinend freuten sich heute alle, nur ich war am leiden. Aber was soll's, schließlich geht es allen gut und ich bin ja gerade dem Tod von der Schüppe gesprungen. Hoffentlich ist er nicht allzu sauer, dass ich noch bei den Lebenden bleibe. „Alpha, Ihnen geht es schon besser." „Ja, aber könntest du was gegen die Schmerzen tun?" „Selbstverständlich, aber dann würden Sie schlafen. Denn da ist ebenfalls ein Beruhigungsmittel drin." „Ok, dann warte, bis meine Mutter hier war." Er nickte und ging wieder raus. Da meine Mutter auch gerade hereingeplatz ist. So wie es aussieht kommen alle zu mir gestürmt. Auch sie umartmte mich. Wie bei den anderen stöhnte ich auf. „Das bist du selbst in Schuld. Wie dumm bist du? Dein Rudel ist da um dir zu helfen oder dich zu beschützen und was machst du, du schickst es einfach weg." Ich verdrehte die Augen, typisch Mütter. „Ich habe alles richtig gemacht. Oder hätte ich Mina, Taylor und Milan kämpfen lassen sollen? Das wollte ich nicht und ein guter Alpha hätte es genauso gemacht, dass sein Rudel sich retten kann." Entschuldigend sah sie mich an. „Ach Alessio, ich weiß doch, dass du ein guter Alpha bist. Doch tu mir dass nie wieder an. Soll Taylor nochmal Blake holen?" Ach Taylor ist hier geblieben. Ich schaute ihn an und er lief auch schon los.

Meine Mum war immer noch in meinem Zimmer und Blake wich mir nicht von der Seite. „Mein Schatz, ich geh dann wieder." „Ok, Mum." Es war ein Wunder, dass sie Blake nicht ausfragte. Nun war ich mit meiner Mate wieder alleine. „Bild dir nichts drauf ein, wenn du wieder fit bist, ignoriere ich dich wieder." Ich lächelte einfach, da ich wusste, dass sie es nicht lange schaffen würde. Oder gar nicht. Da der Doc. mir schon das Zeug gegen die Schmerzen gegeben hatte, schlief ich recht schnell ein. Allerdings merkte ich noch, wie mir jemand über die Wange strich. Es konnte nur Blake gewesen sein, da kein anderer im Raum war.

Das Letzte Alpha-WeibchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt