Blake :
Am nächsten Morgen weckten mich die Sonnenstrahlen. Naja eher die nervigen Vögel, welche anfingen zu singen. Mussten die mich auf diese Art wecken? Ich schwöre, je nachdem was der Doc. sagt, bin ich gleich auf der Jagd und töte diese Viecher. Ich war genervt genug, denn es hatte den Anschein, als würde ich zwei Mates haben. Aber für wen sollte ich mich entscheiden? Für Alessio, meine erste große Liebe, oder für Sebastian, wo ich das Gefühl habe, diesen sympathischen Wolf schon mein ganzes Leben zu kennen? Warum musste es immer solche Entscheidungen geben? Mein Leben war auch ohne diese “Qual der Wahl“ schon kompliziert genug. Ständig musste ich mir die Frage stellen, ob Alessio überhaupt noch lebte. Denn ich war ja so behämmert gewesen ihm zu sagen, ich würde abhauen. Es gab im Moment einfach zu viele Gründe, die mir Sorgen bereiteten. Da waren meine Eltern, die immer noch bei den Jägern sein könnten, mein Rudel hier, auf was ich aufpassen musste, die Truppe, welche in Washington meine Eltern suchte. Und noch der Angriff vom feindlichen Rudel, welches jeder Zeit wieder zuschlagen könnte. Wie sollte ich das alles überwältigen? Wow, ich mag zwar das Letzte Alpha-Weibchen sein, doch eigentlich ist mein Leben nichts Wert. Sobald meine Eltern wieder da Heim sind, werden sie mich sowieso wieder zum nächsten Ort bringen. Vielleicht ist es besser für alle, wenn ich jetzt schon gehe. Allerdings hätte das Rudel dann keinen, der sie in dieser Zeit beschützten würde. Naja wie schon gesagt, war mein Leben ein pures Chaos. Ich redete mir schon selber ein, dass das Chaos in meinem Kopf bloß herrscht, da Alessio nicht bei mir ist. Er fehlte mir so. Doch eigentlich ist das ganze Rudel ohne mich besser dran.
Nachdem ich erstmal sämtliche Zeit damit verschwendet hatte, meine Gedanken zu sortieren, was im Endeffekt nichts gebracht hatte, sprang ich von Alessios Bett und ging runter in den Aufenthaltsraum. Dort sprang mich direkt ein helles Bündel an. Da ich damit nicht gerechnet hatte, schaffte es Jenna mich um zuschmeißen. Ich hatte meine kleine total vernachlässigt. Deshalb raufte ich jetzt spielerisch mit ihr. Dabei schaute ich sie mir genauer an und musste erschreckender Weise feststellen, dass sie kein Welpe mehr war, sondern ein Junghund. Wie konnte ich den Übergang vom Welpen zum Junghund verpassen? Aber immerhin hatte ich Glück, dass sie mir nicht entfremdet ist. Sie war mir gegenüber noch genauso zutraulich, treu und verspielt, wie zu der Zeit, wo ich mich noch richtig mit ihr beschäftigt hatte. Allerdings wird sich das auch bald ändern, dass hatten mir meine Eltern bevor sie verschwanden mitgeteilt. Meine kleine durfte und konnte nicht mit mir fliehen. Dementsprechend musste ich auch noch ein neues Zuhause für sie finden. Doch wer würde so einfach Hals über Kopf einen Pitbull übernehmen. Keiner...wegen all den Vorurteilen gegen “Listenhunde“. Denn sie sind nicht gefährlich. Nur wenn sie in falsche Hände geraten und der Mensch sie kaputt macht. Aber sonst sind sie lieb. Die besten Beispiele leben bei Mina und Alessio. Bella, Luke und all die Welpen, naja jetzt Junghunde sind total freundlich. Sie würden niemandem etwas antun.
Trotz dieser positiven Argumente wird es nicht leicht sein jemanden für Jenna zu finden.Ich wendete mich von meinem Welpen ab und machte mich auf die Suche nach dem Rudelarzt. Irgendwo hier muss der ja rumgammeln. Jenna folgte mir. Sie war so süß, es brach mir das Herz sie abgeben zu müssen. Doch so ist es wahrscheinlich besser. Mein Leben ist nichts für jegliche Art von Gesellschaft! Ich war einfach kein Mensch für solche Themen. Obwohl, konnte ich mich eigentlich noch als Mensch bezeichnen? Ich war ja jetzt mehr ein Tier, oder etwa nicht? Ok, diese ganzen Fragen werden wohl nie beantwortet werden. Während ich weiter den Doc. suchte, versuchte ich mal wieder nebenbei meine Gedanken zu sortieren. Doch wie immer scheiterte ich. Mit meiner angespannten Körperhaltung zeigte ich allen, denen ich begegnete, dass ich heute nicht die Laune für irgendwelche Späße hatte. Aber trotzdem wurde ich von irgendeinen Spacken angestubst. Wie ich schon gesagt habe, war meine Laune nicht grade die beste. Dementsprechend knurrte ich. „Blake, was ist denn mit dir los? Ist dir deine Beute abgehauen?“ Wenn es bloß die Beute gewesen wäre. Aber ich sollte es ja immer noch langsam angehen lassen und noch dazu wusste ich noch nicht einmal, wie mein jagte. Ich schaute den Unruhestifter an und verlor mich direkt in blaulila Augen. Sebastian! Er hatte mir grade noch gefehlt. Zwar wollte ich ihn näher kennenlernen, doch erstmal wollte ich einen genauen Überblick von meiner Situation und meinen Gefühlen bekommen. Und da ich grad wirklich keine Lust auf Gesellschaft hatte, wollte ich wieder knurren, doch der Bann, welcher von den blaulila Augen ausging, verhinderte dies. Sebastian kniete sich zu mir und schaute mich besorgt an. Ich ignorierte ihn. Und schaute von seinen Augen zu seinen braunen Haaren. „Du solltest den Doc. suchen gehen.“ Ach ne, dass hätte ich jetzt nicht gedacht. Diesmal schaffte ich es zu knurren und mein Gegenüber musste lachen. Warte mal, warum war er in seiner Menschengestalt? Er sah gestern schlimmer aus als ich. Mein Blick wechselte von genervt auf fragend. Er verstand sofort. „Jeder hat so seine Stärken. Du kannst es auch Fähigkeiten nennen und meine ist der Heilungsprozess, weshalb ich auch prima als Krieger geeignet bin. Eine Frage, weshalb hat das Letzte Alpha-Weibchen so eine miese Laune? Ist es wegen Alessio?“ Ich wollte die Frage nicht beantworten und stolzierte mit erhobener Rute davon. Auf diese Reaktion hin, hörte ich wieder, wie Sebastian lachte. Dieses fantastische Lachen. HALT! Schnell schüttelte ich mich und humpelte weiter. Ich sollte so schnell wie möglich den Rudelarzt suchen.
Mittlerweile hatte ich das ganze Haus abgesucht und konnte ihn nirgends finden. Wo war er bloß?! Hier waren so viele Verletzte, die ihn brauchten und er war nicht auf zu finden. Meine müden Glieder schmerzten. Mir war gerade alles egal. Dementsprechend legte ich mich einfach da hin, wo ich stand. Das ich im Weg lag, war ja nicht mein Problem. Liegend schaute ich mich um und erblickte bekannte Gestalten, wie Mina, Sophie und Taylor. Ob Sisi und Isabel auch hier waren? Schließlich kannte ich bloß ihre Wolfsgestalt. Genervt schnaubte ich den aufgebrauchten Sauerstoff aus meinen Lungen. Der Doc. kann jetzt mal so langsam auftauchen. Die Schmerzen bringen mich noch um! Ich schaute mich immer noch genervt um. Es machte den Anschein, als würde ich allen egal sein. Der einzige, welcher heute mit mir gesprochen hatte, war Sebastian. Nach langem Nachdenken entschied ich mich dazu, allen Anwesenden einen schrecken einzujagen. Denn ich wollte wissen, ob ich ihnen wirklich so egal war. Innerlich musste ich grinsen und setzte mein Vorhaben um.
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Das Letzte Alpha-Weibchen
WerewolfBlake Summer ist ein 16-jähriges Mädchen, was schon schlimme Erlebnisse hinter sich hat. Zusätzlich hat sie erfahren, dass man ihren großen Bruder Liam umgebracht habe. Zumindest erzählten das ihre Eltern. Und nun solle der angebliche Mörder auch...