Kapitel 69 - Gemeinsame Zeit

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Wir lagen den ganzen restlichen Tag nur rum und schauten Filme, redeten und lachten. Es war so schön, ihn wieder bei mir zu haben. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich seinen Arm jedoch nicht um mich, ich lag alleine im Bett. Schnell angelte ich mir ein schwarzes Shirt aus seinem Koffer, dass mir bis zur Mitte der Oberschenkel ging und spazierte dann in die Küche.

Ich blieb erstaunt im Türrahmen stehen und schmunzelte. Cole stand nur in Boxershorts am Herd und machte Rühreier. Am Tisch standen bereits Orangensaft, Croissants und Marmelade. Er musste früh aufgestanden und zum Bäcker um die Ecke gegangen sein.

Er hatte mich noch nicht bemerkt, also genoss ich die Aussicht eine Zeit lang. Seine Schulterblätter traten bei jeder Bewegung hervor, was verdammt gut aussah. Ich ging zu ihm, legte meine Arme von hinten um ihn und küsste seine Schulter. „Also an diese Aussicht könnte ich mich gewöhnen." Grinste ich. „Guten Morgen, Babe." Cole drehte sich um und zog mich an den Hüften ganz an sich.

„Was hat dich dazu bewegt, früh aufzustehen?" fragte ich grinsend, schließlich stand er normalerweise nicht freiwillig vor zehn Uhr auf. „Du." Meinte er und holte einen Teller aus der Schublade. „Das musst du nicht tun." Kam es von mir. „Doch, ich habe einiges gut zu machen." Gut, da hatte er nun mal recht.

„Kaum bin ich da, trägst du schon wieder meine Klamotten." Grinste er und stellte mir einen Teller Rührei vor die Nase. „Wer soll sie denn sonst tragen?" fragte ich grinsend zurück. Cole blieb hinter mir stehen und massierte meine Schultern, was mich unwahrscheinlich entspannte.

Ich wollte es nicht ansprechen, doch es ging mir die ganze Zeit durch den Kopf, also stellte ich die Frage einfach, sobald Cole sich mir gegenüber hingesetzt hatte. „Was ist das mit diesem ‚Praktikum im Autohaus'? Was hast du wirklich die ganze Zeit getan?" Ich sah ihn intensiv an, sodass er nicht lügen konnte.

Sein Blick war überrascht, aber auch ein wenig ertappt. „Ich habe in dem Autohaus gearbeitet, das einem Bekannten von Will gehört." Sagte er schlicht und stach sein Rührei an. Ich antwortete nicht, sondern sah ihm zu und grübelte. Wieso sollte er das tun? Er hatte zuvor nie in den Ferien gearbeitet.

„Was willst du hören, Babe?" lachte er und sah mich ein wenig vorwurfsvoll an. „Warum tust du das? Ich meine, du hast früher nie..." weiter kam ich nicht, denn er verdrehte die Augen. „Na, weil ich ein bisschen Geld verdienen will." „Wofür?" ich schoss die Frage wie aus der Pistole, sodass er mich überfordert ansah.

„Das wirst du noch erfahren." Lächelte er. „Cole, wenn du das Geld irgendwie für mich ausgibst, werde ich dich umbringen. Hör auf, so viel für mich zu tun, ich brauche das nicht!" protestierte ich und sah ihn ernst an.

Cole seufzte, stand auf und kam zu mir. Er hob mich hoch, setzte sich hin und setzte mich auf seinen Schoß. Er quetschte meine Wangen mit seinen Händen zusammen und meinte: „Ich tue das, was ich für nötig halte. Versuch nicht immer, alles zu kontrollieren, das habe ich dir schon so oft gesagt." Er sah mich mit einem amüsierten Blick an.

„Wieso willst du mir das nicht sagen? Du hast gesagt, keine Geheimnisse mehr!" protestierte ich, doch es hörte sich durch meinen zusammengequetschten Mund an, wie Gemurmel und so prustete Cole los. Ich wollte, dass er mich ernst nahm und so nahm ich seine Hände von meinem Gesicht weg und hielt sie in meinen.

„Es ist ja kein Geheimnis, sondern einfach eine Überraschung." Lächelte er und wollte mich küssen, doch ich wich ihm aus. Ich hasste es, wenn er mir etwas verschwieg. Schnell stieg ich von ihm runter, murmelte ein „Gut, dann eben nicht." Und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer.

Doch sobald ich durch den Türrahmen ging, hatte Cole mich auch schon wieder an den Hüften gepackt, mich über seine Schulter geworfen und zur Couch getragen. Er ließ mich auf die Couch gleiten und platzierte sich über mir, sodass ich nicht weg konnte. Ich sah ihn beleidigt an, während er breit grinste.

„Ich kann's dir noch nicht sagen, sonst ist mein ganzer Plan zerstört." Erklärte er und küsste meinen Wangenknochen entlang. „Idiot." Murmelte ich und verdrehte die Augen. „Was war das?" fragte er provokant, ich drehte meinen Kopf ebenso ignorant weg. „Idiot." Wiederholte ich und verkniff mir mein Grinsen.

Cole begann, mich zu kitzeln und ich musste unwillkürlich lachen. Plötzlich hörte er auf, drehte meinen Kopf zu sich und sah mir in die Augen. „Liebst du mich?" fragte er ernst. „Natürlich." Gab ich sofort zurück. „Wirklich?" seine Stimme war auf einmal ernst. „Ja klar, wieso fragst du das?" ich war verwirrt. „Naja, nach allem was war..." murmelte er und sah weg.

Ich seufzte, legte meine Arme um seinen Hals und zwang ihn so, mich wieder anzusehen. „Natürlich tue ich das. Und ich kann mir den Tag an dem ich es nicht tun werde, nicht vorstellen." Meinte ich ehrlich und küsste ihn. Er zog mich mit sich hoch, sodass ich wieder auf seinem Schoß saß. „Danke." Murmelte er, als ich mich gelöst hatte. „Ich muss das einfach manchmal hören, keine Ahnung warum." Begründete er dann noch und drückte mich an sich.

Wir frühstückten, die Eier waren erstaunlich gut, wie vom Meisterkoch gemacht. Danach wollte ich mich anziehen gehen, doch Cole hielt mich auf, weil er meinte, mich nur in Unterwäsche und seinem Shirt zu sehen, würde ihm sehr gefallen. Das brachte ihm ein Augenverdrehen meinerseits ein, doch ich stimmte schließlich zu.

Wir endeten wieder mal auf der Couch, ich lag auf ihm, die Arme um seinen Hals geschlungen und meinen Kopf auf seiner Brust ruhend, sodass er sich nicht bewegen konnte. Er erzählte mir von einem Abend, an dem er mit der Gang feiern war und sie Tammy und Adam auf einmal verloren hatten, da die beiden knutschend das Haus verlassen hatten und die Tür hinter ihnen zugefallen war, wodurch sie sich ausgesperrt hatten, als mir das Geschenk einfiel.

Ich holte die fünf Liter Wodkaflasche hervor und leerte die Bilder am Couchtisch aus. Cole und ich sahen sie uns gemeinsam an. Bei einem Bild, auf dem ich Nick auf die Wange küsste und er mich freundschaftlich um die Hüfte hielt, wurde Cole sauer. „Wann war das?" fragte er. „Bei deiner Geburtstagsfeier." Gab ich zu, schließlich war ja nichts passiert.

„Er hat die Nerven, auf meiner Geburtstagsfeier mit meiner Freundin Fotos zu machen?" regte Cole sich auf und stand vom Sofa auf. Ich verdrehte nur lachend die Augen und zog ihn am Shirt wieder runter. „Wir sind nur Freunde." Sagte ich ernst. „Für dich vielleicht, aber für ihn... ich will mir gar nicht vorstellen, wie viel Zeit ihr miteinander verbracht habt, während ihr die Sache mit Chris durchgezogen habt, er hatte bestimmt schon einen Plan, wie er dich rumkriegt." Spekulierte Cole, was mich zum Lachen brachte.

„Cole." Sagte ich warnend. „Was denn, ist doch so." er schmollte. Ich lachte wieder los und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Dann holte ich ein Bild von uns beiden hervor, auf dem wir in einem Garten standen und Cole beide Arme um meinen Kopf geschlungen hatte, sodass man mich nicht mehr sehen konnte, man sah nur meinen Körper. „Also das gefällt mir schon viel besser." Lachte ich.

Es war bereits Mittag, als wir all die Bilder durchgesehen hatten und Cole bat an, für uns zu kochen. „Du kannst aber nicht kochen." Protestierte ich grinsend. „Mittlerweile schon." Was? Er hatte doch nicht etwa kochen gelernt? Ich sah ihn mit offenem Mund an. „Ich werd's beweisen." Grinste mein Freund und machte sich auf den Weg in die Küche.

Ich war verblüfft, ließ ihn aber in Ruhe kochen und ging ins Schlafzimmer, um mein Handy zu checken. Will hatte mir eine Nachricht geschrieben, dass Cole ihn gebeten hatte, mir bis Mittwoch freizugeben und er mir viel Spaß mit ihm wünsche. Er schlug mir auch ein Restaurant vor, dass uns beiden gefallen würde.

Dann hatte ich noch einen verpassten Anruf von Rachel und eine Nachricht von Tammy, wie sehr sie sich freute, dass mit mir und Cole wieder alles gut war und dass sie und Adam bald eine Woche lang mit seinen Eltern auf eine Farm in Connecticut fahren würden. Ich antwortete ihr noch, dass sie mich davor nochmal anrufen sollte, da ich wusste, wie nervös sie war und rief dann Rachel zurück.

Call me BabeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt