Call me Babe

Kapitel 21 - Miami

Die nächsten zwei Tage vergingen normal, Donnerstag und Freitag hatten wir ja schulfrei, am Donnerstag begannen Dad und Rachel schon mal, die Hochzeit zu planen, während Ali und ich einen Mädelstag einlegten: shoppen, Gesichtsmasken, Muffins backen, Liebesfilme und natürlich Nägel lackieren. Cole war mit den Jungs unterwegs, zuerst bei Adam im Krankenhaus, welcher immer noch nicht aufgewacht war, und dann noch irgendwas wegen Chris erledigen.

Am Freitag verbrachten Tammy und ich unseren Tag im Park, wo ich alle Details über Adam und sie erfahren und sie alles über Cole und mich erfahren hatte. Dann war ich noch mit Cole im Kino, wo er mich zwang, einen Horrorfilm zu schauen, nur damit ich mich an ihn kuscheln konnte.

Es war Samstagmorgen und wir waren am Flughafen, am Weg in den Flieger. Cole, Ali und ich würden nebeneinander sitzen, Rachel und Dad eine Reihe vor uns. Wir waren alle verdammt müde und ein langer Flug lag vor uns, aber die Vorfreude war riesig. Ich liebte Miami und das Meer dort.

Im Flieger angekommen, begaben wir uns auf unsere Plätze, wobei Cole den Fensterplatz auf seinem Ticket stehen hatte, ich den mittleren und Ali den äußersten Platz der rechten Seite. Ich jedoch konnte nur am Fenster sitzen, da ich schlimme Flugangst hatte und immer aus dem Fenster sehen musste, sonst wurde ich panisch, fast schon paranoid. Cole wusste das ganz genau, also erwartete ich, dass er mir den Fensterplatz überlassen würde.

Es kam doch immer anders als man dachte, und so setzte Cole sich auf den Fensterplatz. Ich sah ihn ungläubig an. „Rutsch in die Mitte" jammerte ich. Die Leute hinter mir drängelten schon, da sie auch auf ihre Plätze wollten, also ging ich in unsere Reihe, damit sie vorbei konnten. „Du sitzt immer am Fenster, Hailee. Das ist heute mein Platz, steht sogar am Ticket." Grinste mein Freund.

Während Ali sich schmunzelnd auf ihren Platz setzte, versuchte ich, Cole wegzuschieben. Ich stellte mich vor ihn hin, da wir in der ersten Klasse saßen und so viel Platz vor den Sitzen hatten, und versuchte mit meinen Händen, die ich an seinem Oberarm platziert hatte, ihn nach links in die Mitte zu schieben. Cole lachte mich aus, wie immer, da ich viel zu schwach war.

„Cole, bitte!" jammerte ich und ließ ihn los. „Nein, ich sitze hier. Du kannst in der Mitte sitzen." Grinste er breit und bewegte sich keinen Zentimeter. „Du weißt genau, dass ich immer am Fenster sitzen muss." Warf ich ihm schmollend vor.

Als er sich immer noch nicht bewegte, begann ich, mit meinen Händen auf seine Brust zu schlagen, damit er endlich auf den Mittelsitz rücken würde. „Rutsch jetzt" forderte ich wieder und versuchte erneut, ihn nach links zu schieben. Schließlich nahm er lachend meine Handgelenke, hielt sie genau in die Mitte zwischen unseren Körpern, ein paar Zentimeter von ihm und ein paar von mir entfernt, ca. auf der Höhe meiner Brust, und sah mir in die Augen.

„Sag bitte, allerliebster Cole, rutsch in die Mitte, damit ich am Fenster sitzen kann, weil ich der komplizierteste Mensch auf Erden bin." Forderte er breit grinsend und gab mir diesen Blick, der so viel sagte, Liebe aber auch Provokation ausstrahlte. Ich stöhnte genervt auf.

„Oder du bist einfach ein Gentleman und lässt mich hier sitzen, weil du weißt, dass ich sonst panische Angst bekomme." Lächelte ich süß, um ihn umzustimmen. Er prustete los. „Ich? Ein Gentleman? In welchem Universum lebst du? Komm, sag schon, es ist nur ein Satz und du kannst am Fenster sitzen." Wieder dieser Blick. Erneut seufzte ich.

„Bitte rutsch in die Mitte damit ich am Fenster sitzen kann, weil ich der komplizierteste Mensch auf Erden bin." Sagte ich genervt und sah ihn genauso an. „Wo ist das allerliebster Cole geblieben?" fragte er und zog die Augenbraue hoch. Ich lachte, einfach nur wegen unserem kindischen Verhalten. „Rutsch jetzt, Arschloch." Meinte ich, diesmal tat er es sogar und so hatte ich mir meinen Platz erkämpft.