1 . Viel Zeit

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1 Jahr später.

Es war eine Menge Zeit vergangen.

Zeit, in der ich irgendwie versucht hatte mich von all dem zu erholen.
Mich davon zu erholen, dass ich gesehen hatte wie Menschen getötet wurden, von dem was mir passiert war und dass ich eine wichtige Person verloren hatte.

Nach einer ganzen Weile hatte ich es tatsächlich geschafft wieder in mein normales Leben zurück zu finden.

Kurz nachdem die hauptsächlichen Dinge geregelt waren - seine Verhandlung und wie alles weiter gehen sollte - war ich kurzerhand zu Adam nach Amerika geflogen.

Ich hatte eine Weile bei ihm im Wohnheim geschlafen, was möglich war, da er erst in diesem Jahr einen Mitbewohner bekommen hat, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wie er es geregelt hatte, dass ich in einem Jungenwohnheim schlafen durfte.

Obwohl das eigentlich auch egal war, weil ich die meiste Zeit nur im Bett verbracht hatte.

Hauptsächlich hatte ich geschlafen und gegessen.

Adam hatte sich um mich gekümmert und an meiner Stelle meine Freunde und meinen Dad über meinen "Zustand" auf dem Laufenden gehalten.

Ich hatte mit niemandem reden wollen, Adam hatte ich alles erst ganz am Ende erzählt.

Unsere Verbindung war seit dem wieder ziemlich stark.

Als ich dann zurückgekommen war hatte ich mich nach und nach wieder mit meinen Freunden und Liam getroffen.

Ich hatte schon befürchtet, dass er zu sauer auf mich sein würde, weil ich einfach abgehauen war und das dann auch noch zu meinem Ex-Freund, doch das war er nicht.

Er kümmerte sich mindestens so gut um mich, wie Adam es getan hatte.

Und jetzt? Jetzt war alles okay.

Irgendwie hatte ich es überstanden und zurück gefunden, hatte ihn vergessen.

Mein mit größtes Problem war es tatsächlich gewesen, nach knapp einem Monat in Amerika und dann noch einem halben Monat zu Hause, wieder in den Schulalltag zurück zu finden.

Ich hatte eine Menge Stoff und einige - laut Lilly - ziemlich geile Partys verpasst.

"Und wie läuft es im Moment so zwischen dir und Liam?", fragte Lilly und lehnte sich an den Spind neben meinem.

Ich verdrehte die Augen und räumte mein Mathebuch in den Schrank: "Lill, du musst das jetzt nicht jeden zweiten Tag fragen, ich werde dir schon erzählen, wenn es was neues gibt."

"Darf man als beste Freundin jetzt nicht mal mehr fragen?", lachte sie und ich musste ebenfalls grinsen.

Ich wusste genau, dass sie eigentlich nur wollte, dass ich fragte, wie es zwischen ihr und Xavier lief.

Die beiden waren zwar echt extrem süß und jetzt schon seit etwas über einem Jahr zusammen, doch manchmal nervte es mich auch ein bisschen, denn auch, wenn es zwischen Liam und mir gut lief, war die Gesamtsituation bei uns bei weitem nicht so rosig, wie bei den beiden.

Jedenfalls laberte mich Lilly jetzt - ungefragt - mit ihrer ach so tollen Beziehnung voll und ich schweifte ab.

"Ich nerv dich oder?", fragte sie plötzlich und hatte mit dieser stechenden Erkenntnis meine Aufmerksamkeit zurück erlangt.

"Ein bisschen", gab ich dann zu.

"Tut mir echt leid. Ich-", sie brach ab und schaute geschock an eine Stelle rechts hinter mir.

Second Chance || Still can't get enoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt