Ich wusste nicht, ob ich bereit dafür war, oder was passieren würde, wenn wir uns wieder öfter sahen. Allein die Wirkung die seine Anwesenheit jetzt schon auf mich hatte..
"Tut mir leid, ich wollte nicht so laut werden", murmelte er schließlich.
Er hatte nicht wirklich geschrien oder so, das ließ dieses Thema garnicht zu und dann hätten wir wohl die Aufmerksamkeit der Gäste auf uns gezogen. Aber im Verhältnis zu der restlichen Gesprächslautstärke, klang er zumindest um einiges wütender.
"Schon okay", erwiderte ich und diesmal griff meine Hand nach seiner.
Ich merkte, wie er sich sofort entspannte.
Er hatte es verdient und ich wollte ihn nicht mehr nicht in meinem Leben haben.
Auch wenn ich eigentlich mit der Absicht hergekommen war, mit dem ganzen hier eher abzuschließen, konnte ich mir jetzt schon nicht mehr vorstellen ihn nicht mehr zu sehen.
"Ich glaube dir", sprach ich meinen Gedanken zum ersten Mal laut aus.
Er sah mich verwundert und erleichtert zu gleich an.
"Und ich werde versuchen.. dir eine zweite Chance zu geben. Also ich meine halt, dass wir sozusagen als.. ich würde sagen Freunde, von vorne anfangen", fügte ich noch hinzu.
Killian saß mir mit offenem Mund gegenüber, sprachlos. Er schien nicht mit dieser Reaktion meinerseits gerechnet zu haben.
Und ich zugegebenermaßen auch nicht.
"Du verarschst mich, oder?", brachte er schließlich hervor.
Ich musste lachen: "Nein.. das heißt natürlich nur, wenn du das auch willst."
"Doch klar ich - .. danke."
Einen Moment schwiegen wir, dann sagte er: "Ich hab dich vermisst."
Während er das sagte strich er mit seinem Daumen über meine Hand.
Ein Kribbeln breitete sich von dieser Stelle über meinen ganzen Körper aus, aber ich lächelte nur.
Ich wusste nicht, ob ich ihn direkt vermisst hatte.
In dem letzten Jahr war ich zu sehr damit beschäftigt mich mit dem, was passiert war, auseinander zu setzten.
Aber doch ja ich denke ein Teil von mir hatte ihn vermisst. Das Gefühl, das er in mir auslöste und das ich nicht richtig beschreiben konnte. Ich hatte seine Art vermisst, wenn er so war wie jetzt - fürsorglich, nicht arschlochmäßig..
Nachdem wir einige Zeit nur so da saßen, meine Hand in seiner, begannen wir über einfache, belanglose Dinge zu reden.
Und es tat gut. Es tat verdammt gut einfach mit ihm zu reden.
Nach etwa 2 Stunden und 3 Kaffes später verabschiedeten wir uns wieder von einander.
"Es war schön", sagte er, als wir draußen vor dem Café standen.
"Ja, war es", erwiderte ich.
"Wie kommst du nach Hause?", erkundigte er sich und ich machte eine Handbewegung in die grobe Richtung der Bushaltestelle.
"Soll ich dich fahren?" Er klang nervös.
"Ehm.. ich weiß nicht", versuchte ich seiner Frage auszuweichen.
"Komm schon, du musst doch bestimmt noch ewig auf den Bus warten", redete er auf mich ein und ich hörte, wie die Selbstsicherheit in seine Stimme zurück kehrte.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das hier alles ein bisschen zu schnell ging.
Unsicher trat ich von einen Fuß auf den anderen.
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Second Chance || Still can't get enough
Teen FictionJust want to forget you.. ••• Nur nicht daran denken.. Doch wie soll sie das schaffen, wenn er die ganze Zeit da ist? Abstand halten funktioniert nicht? Doch was dann? --- Grace brauchte eine ganze Weile, um sich von dem, was passiert war zu erhole...