55 . bitte vertrau mir

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"Nein, ich denke nicht, dass wir es ihnen sagen sollten. Dafür ist es viel zu früh", sagte Killian gereizt und stellte sein Bier etwas zu stark auf den Tisch.

"Warum?" Ich verschrenkte die Arme vor der Brust und drehte mich auf der Couch zu ihm hin.

"Wir haben doch gesagt, dass wir das erst machen, wenn es was Ernstes ist", meinte er frustriert.

Er war genervt von mir.

Okay, vielleicht hatte ich das Thema in den letzten Tagen etwas zu oft angesprochen und auch schon etwa genauso oft hatte ich versprochen das Thema erstmal sein zu lassen.

Aber es war mir wichtig und ich hielt es für den nächsten richtigen Schritt.

"Also ist es für dich nichts Ernstes?", entgegnete ich und er sah schnell zu mir rüber.

"Was? Nein! Darum geht es doch garnicht." Er wandte den Blick wieder ab und sah auf den Fernseher, trank noch einen Schluck.

Das tat er immer wenn er genervt war und jetzt war er genervt wegen mir.

"Worum geht es denn dann? Welchen Grund gibt es das jetzt noch weiter hinaus zu zögern. Früher oder später müssen wir das eh machen", redete ich weiter auf ihn ein.

"Ich werde da jetzt nicht weiter drüber diskutieren." Er stand auf.

Langsam fragte ich mich wirklich, warum ich das wieder angesprochen hatte. Es war wirklich das einzige Thema, wo wir immer wieder aneinander gerieten.

Ich verstand einfach nicht, wo sein Problem war.

Wir wohnten jetzt schließlich nicht mehr zusammen, sollten wir uns also trennen würde es höchstens bei irgendwelchen Familientreffen unangenehm werden und das würde es ja auch, wenn wir den beiden die ganze Zeit was vormachen müssten.

"Wo gehst du jetzt hin?", wollte ich wissen und stand ebenfalls auf.

"Ich geh eine rauchen", meinte er nur und war schon auf den Balkon verschwunden.

Ich wusste, dass es sinnlos wäre ihm nach zu laufen. Das würde es nur noch schlimmer machen.

Also rief ich ihm nur ein "schön" hinterher und verzog mich dann in sein Zimmer.

Ich war froh, das Lilly und Xavier nicht hier waren.

Denn nach dem letzten Streit - den die beiden deutlich mitbekommen hatten - hatte ich nämlich nicht nur Killian sondern auch Lilly versprochen das Thema erstmal für eine Weile ruhen zu lassen.

.. das war vor etwa 5 Tagen also ja.

Frustriert ließ ich mich auf das Bett fallen.

Ich ging immer in sein Zimmer, weil ich wusste, dass er früher oder später auch hier rein kommen würde.

Und dann würden wir uns wieder vertragen.

Ja, ich könnte auch einfach zu ihm gehen, aber nein.

So hatte sich das bei uns entwickelt und ich sah keinen logischen Grund das jetzt über den Haufen zu werfen.

Ich hörte wie die Balkontür aufging - das einzig praktische an diesem schrecklichen Quietschen.

Dann Schritte die definitiv in die Richtung des Zimmers kam und ich legte mir in Gedanken schon zurecht, wie ich mich entschuldigen sollte ohne ihm das Gefühl zu geben Recht zu haben, als die Tür klingelte.

Ernüchtert ließ ich mich wieder nach hinten in die Kissen fallen.

Ich versuchte zu lauschen, als Killian's Stimme erklang. Er war immernoch gereizt, aber ich konnte nicht verstehen, was er genau sagte.

Second Chance || Still can't get enoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt