38 . Du tust es

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Liam fuhr zu sich. Vermutlich waren seine Eltern nicht da und er wollte ungestört reden, schließlich würde Adam jetzt höchstwahrscheinlich wieder zu mir fahren.

Wir redeten kein Wort miteinander bis wir schließlich in seinem Zimmer waren.

Liam hatte sich aufs Bett gesetzt, den Kopf in den Händen vergraben und ich stand doof vor dem Bett rum und wusste nicht wo hin mit mir.

"Es tut mir leid, dass ich es dir nicht erzählt habe", sagte ich schließlich, "ich wollte dich nicht beunruhigen."

Er antwortete nicht, aber hob den Kopf und sah zu mir auf.

Dann nickte er. "Nun ja, jetzt bin ich beunruhigt, weil du es mir nicht erzählt hast."

"Ich weiß tut mir leid", antwortete ich und setzte mich neben ihn aufs Bett.

"Ich seh ihn eh so gut wie nie, weil er immer morgens arbeitet. Und wenn doch grüßen wir uns nur kurz mit ein bisschen Anstands-Smalltalk und das war's", log ich, in dem Versuch ihn zu beschwichtigen.

"In Ordnung", sagte er, bemüht ruhig zu bleiben.

Die Tatsache, dass er so verständnisvoll war löste in mir Schuldgefühle aus.

Es fiel mir leichter, mir einzureden, dass es okay sei, wenn er sich wie ein Arschloch verhielt.

Schließlich stand er auf. "Komm ich fahr dich nach Hause." Er streckte mir seine Hand entgegen und zog mich vom Bett hoch.

"Bist du sauer?", fragte ich zaghaft, als wir uns direkt gegenüber standen.

Liam schüttelte den Kopf. "Wir haben uns nur so lange nicht gesehen und ich war im ersten Moment einfach sauer, dass du lieber was mit Adam machen willst und dann das mit Killian", fügte er hinzu.

"Aber du weiß doch, er ist nur noch diese Woche hier und dann hast du mich wieder ganz für dich allein." Rein theoretisch.

"Ja, ich weiß. Ich hab überreagiert. Tut mir leid", sagte er und gab mir einen kurzen Kuss.

"Schon gut." Ich lächelte und küsste ihn ebenfalls, diesmal ein wenig länger.

Dann fuhr er mich nach Hause und wir redeten die ganze Zeit über, so dass alles wieder gut war, als er mich vor unserem Haus absetzte.


K I L L I A N

Diese beiden Mitarbeiter von Grace waren grade gegangen und Adam wollte schon wieder zurück zur Bushaltestelle gehen, als ich ihn aus mir unerklärlichen Gründen aufhielt.

"Hey, soll ich dich mitnehmen?" Hatte ich das grade wirklich gesagt?

"Ehm.. meinst du das ernst?", fragte er skeptisch.

"Ja, ich- ach keine Ahnung, kannst ja auch den Bus nehmen", antwortete ich und drehte mich zu meinem Motorrad.

"Nein, also wenn es für dich okay ist", lenkte Adam schnell ein.

Durch Grace wusste ich, dass die Busse hier scheiße fuhren und er hatte scheinbar kein Interesse daran alleine zu warten.

"Bist du schonmal Motorrad gefahren?", fragte ich, während ich ihm meinen Helm reichte.

Für mich war es selbstverständlich, dass mein Mitfahrer den Helm bekam, schließlich wäre ich sonst, sollte ich einen Unfall bauen, verantwortlich für den Tod dieser Person.

"Nein, nicht das ich wüsste", sagte er mit einem leisen Lachen. Witzig?

"Na gut, dann ehm.. wackel einfach nicht rum oder so ein scheiß und halt dich fest, klar?"

Second Chance || Still can't get enoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt