62 . kompliziert

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Ich war wütend. Die ganze Zeit nur wütend.

Zusammen brach ich erst, als ich bei Dean ankam und er mich fragte, ob alles okay sei und ich versuchte zu lächeln.

Dean's Augen weiteten sich erschrocken, als ich begann zu weinen und auf die Fußmatte sank.

Es war zu viel, alles stieg mir über den Kopf.

"Was ist los?", fragte er und kniete sich zu mir.

"Ich- Ich.." Meine Kehle fühlte sich an, wie zugeschnürt, ich versuchte zu reden, doch schaffte es nicht.

Ich schluckte und begann wieder zu weinen.

"Alles okay?", hörte ich aus der Wohnung.

Ich konnte kaum was sehen, da meine Sicht durch die Tränen in meinen Augen verschwamm, aber ich denke es war Matthew.

"Hilf mir mal sie rein zu bekommen", wandte sich Dean an seinen Freund und zog mich dann hoch.

"Ich kann allein gehen", schluchzte ich halb und ging dann zur Wohnung, doch er wich trotzdem nicht von meiner Seite.

Schließlich wurde ich auf irgendwas weiches gesetzte und Dean bat Matt mir Taschentücher und was zu Trinken zu holen.

Ich nahm die beiden kaum war.

Alles hörte sich gedämpft an und meine Sicht war undeutlich.

Ich weinte immer noch und hatte das Gefühl, dass das noch ewig so weiter gehen könnte.

Warum passierte mir das alles? Warum tat er mir das an?

Was hatte ich so verdammt falsch gemacht, dass mir sowas immer passierte?

Ich würde nie einfach glücklich sein können.

Es würde immer so enden, dass entweder ich es verkackte oder jemand anderes mir weh tat.

Und ich dachte mit ihm wäre es anders. Es war so gut gewesen die letzt Wochen, warum hatte es nicht so bleiben können?

Und wie konnte er verlangen, dass ich all das einfach hin nahm?

Matt kam wieder und jemand hielt mir ein Taschentuch vors Gesicht. Ich nahm es, zerknüllte es aber nur in meiner Hand, ohne es zu benutzen.

"Willst du was trinken?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Willst du mir erzählen was los ist?", fragte Dean und ich sah auf.

Ich sah zwischen ihm und Matt hin und her. Mein Atem ging immer noch unregelmäßig und ich versuchte mich zu beruhigen, während weiter Tränen über mein Gesicht rannen.

Er hatte ein Kind mit ihr!

Er hatte mit ihr geschlafen, als ich dort gefoltert wurde!

Das war mit Abstand das abartigste, was ich je erlebt hatte und ich hätte niemals gedacht, dass er zu sowas fähig wäre.

Und dann dachte er alles würde wieder gut werden mit Sex.

Bei ihm ging es doch eh immer darum. Ob etwas gut oder schlecht lief Sex war seine Antwort.

Das war auch das einzige im Thema Beziehungen, zu dem er wirklich fähig war.

"Grace." Dean kniete sich erneut vor mich und ich warf einen Blick rüber zu seinem Freund.

Dean verstand. "Matt kannst du uns kurz allein lassen?"

Dieser nickte und ging dann aus dem Zimmer.

Es würde mich nicht stören, wenn er wüsste, was los wäre, aber ich wollte nicht, dass mich zwei Menschen erwartungsvoll ansahen und darauf warteten, dass ich erzählte, warum ich heulend, auf der Fußmatte zusammen brach.

Second Chance || Still can't get enoughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt