Als erstes bekamen wir alle unsere Zeugnisse in der Aula, dann gingen wir in die große Halle, wo Menschen Reden hielten, Leute etwas vorspielten und so weiter.
Dann gab es endlich Essen. Ich saß zusammen mit Xavier, Lilly, Teresa, Max und Liam an einem Tisch.
Das Buffet war echt beeindruckend und wir alle schlugen uns die Teller ziemlich voll und danach tanzten wir.
"Ich finde es schön, dass du hier bist", sagte ich zu Liam, als wir grade einen langsamen Tanz tanzten.
"Und ich bin froh hier zu sein", erwiderte er und lächelte.
Ich schmiegte mich wieder an ihn und genoss den Moment.
Noch immer strahlte er diese berühigende Wärme aus. Wie früher, bevor Killian wieder zurück gekommen war.
Auf das Lied folgte ein etwas schnelleres und wir gingen was mehr zu den anderen.
Ich konnte nicht glauben , dass unsere Zeit hier einfach vorbei war. Ich war noch nicht bereit dafür, dass das hier zu Ende war.
"Guck nicht so traurig", meinte Dean und legte einen Arm um mich.
"Aber es ist traurig", erwiderte ich mit dem Blick auf die Bühne, wo Kelly und Seamus grade ein Duett sangen. Es klang bei weitem besser, als ich erwartet hatte.
"Du wirst all die Idioten hier-" Er deutete einmal mit dem Finger durch den ganzen Raum. "-schon noch oft genug irgendwo sehen."
Ich lächelte und merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, dabei hatte ich mir fest vorgenommen nicht zu weinen.
Ich drehte mich zu Lilly und Teresa um, deren Augen ebenfalls glänzten. Wir hatten uns immer über diese Mädchen lustig gemacht, die an ihrem Abschluss heulten.
"Ich bin froh, wenn ich von all den Idioten hier weg sind", hatte Lilly einmal zum wiederholten Mal gesagt und wir hatten darüber geredet, wie wir lachend und mit erhobenen Mittelfinger von hier weg gehen würden.
Und jetzt war es soweit und es tat weh.
In diesem Moment tat es sogar weh, dass ich auch Ashley, die sich grade an ihren Freund lehnte, als hätte sie ihn nicht am letzten Wocheende erst betrogen, nicht mehr sehen würde.
Mir würden auch die Menschen fehlen, denen ich im Prinzip nur im Gang begegnet war. Die mit denen ich bloß eine Kopf-Nick-Freundschaft hatte und die mit denen ich in all der Zeit nie ein Wort gewechselt hatte.
Ich löste mich etwas von Liam und Dean und ging dann rüber zu Lilly und Teresa.
Es wurde grade das Ende der Veranstaltung angekündigt und es lief das letzte Lied. Auf uns von Andreas Bourani - ein Recht typisches Lied für so einen Anlass, aber ich mochte es.
"Ich versteh garnicht, wieso ich heule", schluchzte Teresa und fächelte sich mit denen Händen Luft zu um ihre Tränen zu trocknen, ohne ihr Make-Up zu ruinieren.
Lilly und ich lachten und fingen selbst an zu heulen.
"Ich werde es vermissen mit euch in einer Klasse zu sein", sagte Teresa.
"Und ich es mit euch auf einer Schule zu sein", fügte Lilly hinzu.
Teresa würde mit mir zusammen auf die gleiche Uni wie Xavier und so gehen, während Lilly eine Ausbildung auf irgendsoeiner speziellen Buisness-Schule machte - schlau genug war sie ja.
Wir umarmten uns alle zu dritt, ehe wir uns lösten und wie alle anderen Laut das Lied mitsangen.
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"Könnt ihr euch mal ein bisschen beeilen?", schallte Xavier's Stimme durch die Mädchen-Toilette.
"Jaja", antwortete Lilly, rechts von mir, "zieh du dich mal in so 'ner kleinen Kabine um."
Die nächste Anlaufstelle für unseren Abschluss war the Club, aber dafür waren unsere Abschlusskleider nicht ganz so praktisch, daher waren wir vorkurzem nochmal shoppen gewesen - zu dritt - um uns noch Party-Kleider zu kaufen.
In der Kabine links von mir ertönte ein dumpfes Geräusch und dann ein Fluchen: "Au, verdammt."
"Alles okay?", fragte Lilly.
"Ja, aber hier ist es viel zu eng", erwiderte Teresa, "und ich hab Angst, dass mein Kleid diesen Boden hier berührt."
Wir lachten viel zu lange darüber und so dauerte es noch länger, bis wir endlich vor den Kabinen standen.
"Wir sehen verdammt scharf aus", meinte Lilly dann, als wir uns im Spiegel betrachteten.
"Und wie", stimmten wir ihr zu.
Wir hatten alle das gleiche Kleid an, in den Farben, in denen auch unsere Abschlusskleider waren - Teresa wein-rot, Lilly schwarz und ich in einem zarten rosa.
"Wollen wir dann?", forderte ich die beiden auf.
"Warte noch." Teresa ging zu ihrer Tasche, bückte sich und holte dann einen Edding hervor.
Sie hielt ihn uns mit einem Grinsen vor die Nase und schließlich schrieben wir alle drei unsere Namen an die Wand mit dem Text wir wissen ihr werdet uns vermissen, AK18 darunter.
"Jetzt können wir gehen", sagte Teresa und wir alle wussten, dass sie nicht nur das gehen jetzt, sondern das endgültige von der Schule gehen meinte.
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Am Ende dieses Abend, beziehungsweise am frühen Morgen des nächsten Tages waren die meisten von uns dann bei Lilly.
Ich schlief schnell ein - in Liam's Armen - und ich wusste noch, dass mein letzter Gedanke war, dass dieser Tag trotz allem irgendwie perfekt war.
Trotz meinem letzten Jahr.
Trotz meinem ganzen emotionalen Drama.Ich war hier. Und ich war nicht allein.
Ich hatte Menschen, die an meiner Seite standen, egal was passierte, auch wenn das nur ein paar waren. Und auch denen ging es gut.
Es war okay im Moment.
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Ich weiß es ist kurz, aber heute Abend kommt noch eins 🤗
Wie findet ihr es ??
Hat von euch schon jemand seinen Abschluss? 🤔
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Second Chance || Still can't get enough
Teen FictionJust want to forget you.. ••• Nur nicht daran denken.. Doch wie soll sie das schaffen, wenn er die ganze Zeit da ist? Abstand halten funktioniert nicht? Doch was dann? --- Grace brauchte eine ganze Weile, um sich von dem, was passiert war zu erhole...