Freitag, gegen halb 7.
"Nein, ich mein das todernst, ich werde gerne hier im Auto warten", sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust.
"Grace.. Xavier hat gesagt er ist vielleicht erst in einer halben Stunde da. Willst du wirklich so lange hier im Auto sitzen? Ich kann nicht die ganze Zeit den Motor laufen lassen, also wird es hier drin arsch-kalt werden", redete Lilly auf mich ein und sah mich genervt an.
"Man nein, ich geh da nicht hoch", murmelte ich trotzig.
"Killian ist nicht da, der ist jetzt beim Sport", meinte Lilly nach einem kurzen Blick auf die Uhr.
"Ich frag lieber garnicht, warum du das weißt", schnaubte ich und sah aus dem Fenster.
"Jetzt komm schon."
Ich antwortete nicht.
Wir hatten Xavier zum Kino abholen wollen, doch er hing jetzt länger bei seinem Job fest, also mussten wir noch eine Weile warten.
Lilly wollte einfach nach oben zu Xavier's Wohnung gehen, doch Killian wohnte ja auch dort und ich wusste, dass mein Pech dafür sorgen würde, dass ich ihn sehen würde und das wollte ich nach Dienstag echt nicht.
Ich hatte ihn, seit ich ihn Anfang der Woche gesehen hatte - relativ erfolgreich - aus meinen Gedanken verdrängt und jetzt machte Lilly all das wieder kaputt.
"Okay, ich steig jetzt aus. Du kannst entweder hier erfrieren oder du kommst einfach mit", sagte sie schließlich bestimmt und öffnete die Fahrertür.
Ich seuftzte frustriert, stieg aber ebenfalls aus.
"Na geht doch", lachte Lilly und ich warf ihr einen wütenden Blick zu, folgte ihr aber in den Wohnungsblock, bis in den 3. Stock und dann zu einer der Türen.
Sie schloss die Wohnung mit dem Schlüssel, den Xavier ihr zum Valentinstag geschenkt hatte - jaja, oh mein Gott wie süß - und wir traten ein.
Ich war erst einmal hier gewesen, als Xavier garde dabei war in die Wohnung einzuziehen.
Er hatte sie sich erst gekauft, als Killian's Entlassung kurz bevor stand. Er selbst konnte sich die Wohnung nicht leisten und hatte daher bis dahin noch zu Hause gewohnt und Killian hätte es wohl, nachdem er grade aus dem Gefängnis gekommen war, schwer gehabt eine Wohnung zu finden.
Er hatte zwar nur ein Jahr in Untersuchungshaft gesessen und war wegen mangelnder Beweise entlassen worden, aber wirklich gut kam das trotzdem nicht an.
Naja, ab da hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht die Wohnung zu meiden, was auch lange gut funktioniert hatte - bis jetzt.
Aber die Wohnung sah echt cool aus. Modern und irgendwie fand ich in einigen Sachen den Stil von Killian wieder - überwiegend schwarz, schlicht und dennoch irgendwie gut aussehend.
Hinter der Haustür lag direkt ein großer Raum der in zwei Teile eingeteilt war - rechts die Küche und links das Wohnzimmer - gegenüber erstreckte sich ein Balkon über die komplette Wand. Vom Wohnzimmer ging ein Gang aus, an diesem waren drei Türen, hinter denen sich zwei Schlafzimmer und ein Bad befanden.
"Schick", kommentierte ich kurz, während ich meine Jacke auszog und mich genauer umsah.
"Ja, nh?", erwiderte Lilly grinsend und ging direkt auf die Küche zu.
Ich lief ihr etwas planlos hinterher und sah zu, wie sie für uns beide ein Glas Cola einschenkte.
Ich nahm es dankend entgegen und sagte dann: "Wenn Killian gleich hier auftaucht-"
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Second Chance || Still can't get enough
Teen FictionJust want to forget you.. ••• Nur nicht daran denken.. Doch wie soll sie das schaffen, wenn er die ganze Zeit da ist? Abstand halten funktioniert nicht? Doch was dann? --- Grace brauchte eine ganze Weile, um sich von dem, was passiert war zu erhole...