Als ich wieder im Wohnzimmer ankam, stand Killian grade von der Couch auf.
"Sicher, dass du jetzt trinken willst?", fragte er, während er den Scotch wieder zu drehte.
"Todsicher", antwortete ich.
"Dir geht's echt scheiße, oder?" Er kam um die Couch herum und stand jetzt mehr oder weniger direkt vor mir.
Sein Verhalten irritierte mich.
"Nein, also.. ich bin einfach nur wütend", erklärte ich und spielte an dem Deckel des Orangensafts rum.
Sein Blick, der kurz zuvor noch auf den Boden gerichtet war, schnellte jetzt zu meinen Augen.
Für einen Moment könnte ich schwören, dass in seinen Augen so etwas wie Hoffnung aufblitzte.
"Wie wütend?", fragte er schließlich und kam mit langsamen Schritten auf mich zu.
Ich sah ihn stirnrunzelnd an.
Erst, als er direkt vor mir stand, verstand mein Hirn, was er meinte.
"Eh-Ehm.. nein, also -nein", stammelte ich vor mich hin und wich bis an die Wand hinter mich zurück.
Seine Hand wanderte hoch zu meinem Gesicht und strich mir eine Strähne hinters Ohr.
Ich schmolz unter seinen Berührungen dahin.
Das hier würde nicht gut ausgehen. Das kommt ganz drauf an, wie du gut definierst, trällerte eine Stimme in meinem Kopf.
"Wie wütend bist du, Grace?", wiederholte er und seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Seine Lippen waren ganz nah an meinem.
Mein Körper zitterte und ich verlor die Kontrolle über ihn. Ich merkte, wie die Orangensaft-Flasche meiner Hand entglitt.
Seine Augen durchbohrten meine.
Wollte ich das?
Ich wusste es nicht. Verdammt ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich grade wollte, oder mit wem, oder .. - Dieses Gesicht!
Mal wieder ertappte ich mich dabei, wie ich ihn anstarrte.
Er tat nichts. Warum tat er nichts?
Da merkte ich, dass ich es wollte. Als ich mich innerlich darüber aufregte, dass er nichts tat, wurde mir klar, dass ich eigentlich hoffte, dass er was tat.
Mir war durchaus klar, warum er nichts tat. Denn so war er. Er tat nichts, wenn er sich nicht sicher war, dass ich es auch wollte.
Ich will es!
War mein einziger Gedanke, als ich mich zu ihm hinstreckte und meine Lippen auf seine legte.
▪
K I L L I A NAls sie ihre Lippen gegen meine presste, verschwanden alle Bedenken darüber, wie sie sich hier nach fühlen würde.
Es war ihre Entscheidung und somit nicht meine Schuld.
Sie wollte es jetzt und ich auch.
Ich ließ meine Hände in ihre Haare wandern und zog sie näher an mich.
Ich musste mich unglaublich zusammen reißen nicht die Kontrolle zu verlieren und über sie herzufallen.
Es war zu lange her, viel zu lange. Nicht nur mit ihr, sondern allgemein.
Zu behaupten ich hätte in dieser Zeit komplett auf jegliche Art von Erleichterung verzichtet, wäre gelogen und dann wäre ich wohl inzwischen auch explodiert, aber das war auch was anderes.
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Second Chance || Still can't get enough
Teen FictionJust want to forget you.. ••• Nur nicht daran denken.. Doch wie soll sie das schaffen, wenn er die ganze Zeit da ist? Abstand halten funktioniert nicht? Doch was dann? --- Grace brauchte eine ganze Weile, um sich von dem, was passiert war zu erhole...