Stimmungsschwankungen

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Diego

Diese Papierarbeit ist wirklich ermüdend. Seit bestimmt schon fünf Stunden hänge ich im Büro des Clubs und kümmere mich um alles. Zu meiner Müdigkeit kommen noch Kopf- und Rückenschmerzen hinzu. Ich brauche eindeutig einen bequemeren Stuhl. Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder auf die Uhr schaue ist es bereits kurz nach eins. Von Ámbar habe ich seit heute Nachmittag nichts mehr gehört. Sie hat mir nur stocksauer von Vickys Problem erzählt und wie sich Nicolás verhalten hat. Mir ist der Kerl ja schon die ganze Zeit ein Dorn im Auge. Am liebsten würde ich ihn verprügeln. Gewalt ist zwar keine Lösung, aber jemand muss dem Typ Intelligenz einprügeln! Ich hab vergeblich versucht sie zu beruhigen. Hoffentlich haben es die Mädels geschafft. Da wir heute bei mir schlafen habe ich ihr angeboten, dass sie bei mir ihren Mädelsabend machen können. Hoffentlich hat sie sich nicht mehr zu sehr aufgeregt, Stress ist nicht gut für das Baby. Hoffentlich kommt Leon bald mit meinem Wasser. Wie aufs Stichwort klopft es an meiner Tür.
"Komm rein" brumme ich genervt und widme mich wieder den Unterlagen. Ich muss Gastón eindeutig mal zeigen wie das hier alles funktioniert, damit das nicht mehr alles an mir hängen bleibt.
"Hey" begrüßt mich eine weibliche Stimme, die eindeutig nicht Leon gehört.
"Baby. Was machst du denn hier?" spreche ich meine Verwunderung aus.
"Ich bringe dir dein Wasser" grinst sie und stellt es auf meinem Tisch ab.
"Komm her" erwidere ich. Sie läuft um meinen Schreibtisch herum und ich ziehe sie auf meine Beine, ehe ich sie küsse.
"Vermisst du mich so sehr?" frage ich dann schmunzelnd und vergrabe meinen Kopf in ihrer Halsbeuge.
"Ja, ich halte es nicht eine Sekunde ohne dich aus" antwortet sie sarkastisch.
"Du riechst gut" grinse ich und drücke ihr einen Kuss auf den Hals.
"Das ist der Sinn von Parfüm" kichert sie und ich küsse erneut ihren Hals, ehe ich mich wieder von ihr löse.
"Wie gehts dir? Alles gut?" frage ich, während Ámbar beginnt meine Krawatte zu lockern.
"Ja, die Mädels haben mich ein wenig auf andere Gedanken gebracht. Aber ich könnte ihm immernoch an den Hals springen und ihn erwürgen"
"Er ist es nicht wert Baby. Er wird schon noch sehen was er davon hat. Vicky wird sich von ihm abwenden und das wird schwer ihr Vertrauen wiederzubekommen"
"Ich hoffe einfach nur, dass sie die Nachricht mit unserem Kind besser aufnimmt"
"Wir müssen ihr nur erklären das sich nichts ändern wird. Sie steht dann auf gleicher Stelle wie unser Baby. Wir dürfen ihr einfach nur nicht das Gefühl geben das sie außenvorgelassen wird"
"Mhhh" 
"Hey.." beginne ich und lege meine Hände an ihre Wangen, "Du bist die beste Mutter der Welt. Natürlich wirst du das meistern"  versuche ich sie aufzumuntern.
"Und du wirst garantiert der beste Vater der Welt werden" lächelt sie zurück.
"Warum bist du eigentlich hier?" wechsle ich das ernste Thema.
"Yam kam auf die Idee. Und ich muss zugeben, ich war nicht abgeneigt von der Idee"
Grinsend beginnt sie damit die Knöpfe meines Hemdes aufzumachen, doch ich hindere sie daran.
"Nicht jetzt. Ich muss noch den Papierkram fertig machen" 
"Kannst du keine kleine Pause machen?" 
"Umso eher ich damit fertig bin, desto eher habe ich Zeit für dich, okay?"
"Du kannst auch einfach eine kleine Pause machen" 
Erneut vergreift sie sich an meinem Hemd und erneut stoppe ich sie.
"Ámbar. Nicht jetzt, ich will das wirklich fertig machen"
"Du findest mich nicht mehr sexy oder?" fragt sie verletzt und steht von meinem Schoß auf.
"Was?! Nein! Das stimmt doch nicht"
"Doch klar. Ich werde fett und unattraktiv. Du suchst dir dann eh eine Andere!" schreit sie mich an. Das sind die Hormone. Die Schwangerschaft macht sie so. Sie meint das nicht so, ich weiß das. Ich stehe auf und gehe auf sie zu, doch Ámbar macht immer wieder einen Schritt zurück.
"Baby, jetzt hör auf mit dem Mist.  Du weißt das du die schönste Frau auf der Welt für mich bist"
"In ein paar Wochen oder Monaten, wenn ich fett bin und kugelrund, dann lässt du mich bestimmt stehen oder suchst dir schon eine Neue!" faucht sie mich an.
"Nein" sage ich mit ruhiger Stimme und nehme ihre Hand in meine.
"Niemals. Du bist alles für mich, glaub mir" spreche ich weiter und mache wieder einen Schritt auf sie zu, sodass wir uns nah gegenüberstehen.
"Wir fahren jetzt nach Hause, nehmen ein gemütliches Bad und dann sieht die Welt schon ganz anders aus, ja?" frage ich sie mit einem schiefen Lächeln.
"Du willst jetzt gehen?" fragt sie verwirrt zurück.
"Ja, klar"
"Nein, du machst deine Arbeit. Sonst kann ich mir wieder anhören, das du nichts fertig gebracht hast" ordnet sie an.
"Aber du willst doch das ich es lasse"
"Nein? Ich geh zu meinen Mädels und du arbeitest fleißig weiter"
Okay. Jetzt bin ich wirklich verwirrt. Nimmt sie mich nur auf den Arm?
"Echt jetzt?" frage ich zur Sicherheit nochmal nach.
"Ja, beeil dich nur, okay?" bittet sie mich und richtet mein Hemd und meine Krawatte wieder.
"Ich mach so schnell ich kann" versichere ich ihr und küsse sie nochmal innig.

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Nach über einer Stunde habe ich dann endlich mal alles geschafft. Zufrieden fahre ich den Laptop runter und stelle die Ordner wieder ins Regal. Dann ziehe ich mir mein Jacket über, mache das Licht aus und verlasse das Büro. Danach schließe ich die Tür ab und begebe mich auf die Suche nach meiner Freundin. Ich finde sie an der Bar mit irgendeinem Typen. Wo sind die Mädels hin? Die können sie doch nicht alleine lassen! Als mein Blick ihren einfängt wirft sie mir einen flehenden Blick zu. Sie will das ganze also nicht mal. Ich nicke ihr zu und steuere die Bar an. Als ich neben dem Typen stehen bleibe, schaue ich erst ihn und dann Ámbar an.
"Bock zu ficken?" frage ich sie toternst. Sie zögert kurz. Doch als ich ihr meine Hand hinhalte legt sie ihre in meine.
"Gern" lächelt sie mir zu und Händchen haltend verlassen wir die Bar. Als wir außer Hörweite des Typen sind, den wir total verdutzt zurückgelassen haben, bekommt Ámbar einen Lachanfall.

"Hast du sein Gesicht gesehen?" lacht sie und legt ihren Arm um meine Schulter, um Halt zu bekommen.
"Ich glaube das wird er nie mehr vergessen!" kichert sie weiter.
"Ich hab ja nur die Wahrheit gesagt, mehr nicht" grinse ich und lege meinen Arm um ihre Hüfte.
"Ich muss mich noch von den Mädels verabschieden" 
"Kannst du auch per Nachricht. Jetzt lass uns nach Hause gehen, ich will nicht das meine schwangere Freundin in einem Club rumhängt"
"Wie fürsorglich" neckt sie mich und folgt mir nach draußen. Wir gehen zu meinem Auto und ich halte ihr die Tür auf, damit sie einsteigen kann. Anschließend gehe ich ums Auto herum und steige ebenfalls ein.
"Weißt du was?" fragt sie, als ich mich gerade anschnalle.
"Was denn?" frage ich und drehe mich zu ihr.
"Wir hatten ja schon an vielen Orten Sex.." beginnt sie. Okay, worauf will sie denn jetzt hinaus?
"Aber noch nie im Auto" 
"Und was willst du mir damit jetzt sagen?" frage ich sie und ziehe eine Augenbraue nach oben.
"Du könntest ja an einen ruhigen, menschenleeren Ort fahren und dann sehen wir weiter" antwortet sie und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel. Diese Stimmungsschwankungen sind wirklich lustig, aber irgendwie auch beunruhigend zugleich. Aber wie sollte ich dieser Frau auch eine Bitte abschlagen, vor allem so eine?

Ámbar hat wirklich krasse Schwankungen, sie ist unberechenbar :D

Diegos Reaktion war seeeeeeehr lustig, würde sowas gern mal im real life sehen :D

Und auf diesem Bild in der Media sieht Diego Jamie Dornan wieder etwas ähnlich. Und da Clara ihre Haare immer wie Dakota Johnson trägt ist das schon irgendwie grotesk :D 

Ich geh jetzt erstmal brunchen. All you can eat. Mexikanisches Essen. Oder auch kurz gesagt, ich geh in den Himmel. Aber da wir noch ein bisschen fahren müssen werde ich gleich abgeholt, denn ich habe noch keinen Führerschein. Ich glaube, ich gehöre zu den Wenigen, die mit 18 noch keinen Führerschein haben und noch nicht mal angefangen haben😂😂

Danach ist noch ein Konzert von ein paar kleinen Acts und mit hoher Wahrscheinlichkeit spielt danach Kraftklub ^-^

Her SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt