Diego
"Ich freu mich so für meine Schwester" grinst Ámbar über beide Ohren, als uns Montag Morgen die Nachricht erreicht, das Natalia und Nina jetzt verlobt sind. Keine Ahnung wer von beiden derjenige war, der den Antrag gemacht hat, aber das erfahren wir noch früh genug.
"Hoffentlich akzeptieren es meine Eltern endlich" fügt sie noch hinzu.
"Müssen sie früher oder später, ändern können sie es doch eh nicht" erwidere ich schulterzuckend und blättere in der Zeitung weiter. Vicky hab ich schon in den Kindergarten gebracht und auf dem Rückweg hab ich direkt Frühstück geholt.
"Erzähl das mal meinen Eltern" seufzt Ámbar und steht auf, um ihr Geschirr wegzubringen. Ich lege die Zeitung auf den Tisch und folge ihr in die Küche.
"Sag mir wann und wo und ich machs"
"Du denkst auch du kannst alles und jeden um den Finger wickeln oder?" lacht sie und dreht sich zu mir herum.
"Ich kann es doch auch, da brauchst du gar nicht lachen" grinse ich und mache einen Schritt auf sie zu.
"Davon träumst du wohl nachts" provoziert sie mich und läuft mir entgegen.
"In der Nacht träume ich von was ganz anderem, das kannst du mir glauben" erwidere ich und lecke mir über die Lippen. Ich würde sie am liebsten gleich hier in der Küche bespringen. Dieser Sexentzug tut mir wirklich nicht gut.
"Soll ich dir was verraten? Mir geht es momentan ähnlich"
Sie kennt mich einfach. Und ich kenne sie. Natürlich sehe ich ihr an, das sie genauso darunter leidet wie ich.
"Manchmal hasse ich es wirklich, das du noch in Kontakt stehst mit diesem Arsch. Würde er nicht sein, dann könnte ich dich einfach jetzt und hier nehmen. Aber nein, wir müssen natürlich ein Krisengespräch führen"
"Du meinst ich muss das" korrigiert sie mich.
"Soll ich etwa nicht dabei sein?" frage ich verwundert nach.
"Nein, Francesca ist ja auch nicht dabei. Ich will das mit Nico alleine klären, ohne das ihr wieder euer Revier markieren müsst"
"Ich kann auch sachlich sein"
"Ohja natürlich, das hat bisher immer super geklappt bei euch. Wolltest du nicht in einer halben Stunde noch was mit deinen Vater bezüglich deines Ladens besprechen?" fragt sie und schaut auf ihre Uhr.
"Okay jetzt willst du mich loswerden"
"Ich will nur keinen Streit. Ich will das vernünftig mit ihm klären"
"Okay, dann mach ich jetzt los" gebe ich nach und drücke meine Lippen kurz auf ihre.
"Holst du mich später ab?"
"Mach ich...und bitte stress dich nicht, ich will nicht das euch beiden was passiert" bitte ich sie und lege meine Hand auf ihren Bauch. Zu wissen das mein Fleisch und Blut dort heranwächst überwältigt mich jedes mal aufs neue.
"Ich werde entspannt sein, Nico wird sich stressen, dafür werde ich sorgen"
"Das ist die richtige Einstellung" lache ich und gebe ihr einen Abschiedskuss, ehe ich verschwinde. Ich begebe mich in den Blumenladen, wo Ramiro gerade alle Hände voll zutun hat. Ich gehe ins Büro und ein paar Minuten später klopft es an der Tür und mein Vater betritt den Raum. Sofort packt er alles aus, was er für mich rausgesucht hat.
"Ich persönlich bevorzuge das kleine Grundstück neben dem Gemüseladen" sage ich, nachdem er mir ein paar Vorschläge gezeigt hat.
"Das hab ich mir schon fast gedacht" grinst er und erzählt mir die Details dazu. Vom Preis her nicht ganz so günstig, aber eine super Lage. Weit und breit kein anderer Blumenladen oder irgendein Florist, der Blumen an den Mann bringen will.
"Nehmen wir mal an ich kaufe das Grundstück. Weißt du wie lange der Bau dauern würde?"
"Mit einem knappen Jahr würde ich schon rechnen, je nachdem wie groß du das ganze aufziehen möchtest"
"Ich würde es minimal halten. Es klappt hier schon ganz gut. Außerdem spare ich dann an Mitarbeitern. Zumal hier wirklich weniger mehr ist"
"Du bist der Boss, ich gebe die Anweisungen gern weiter. Also wenn du dich entschieden hast"
"Lass mich nochmal mit Ámbar drüber reden, dann gebe ich dir Bescheid"
"Okay, so machen wir es. Apropos Ámbar. Wie gehts ihr?"
"Ihr gehts super. Nur haben wir momentan ein kleines Problem mit ihrer Tochter"
"Was denn für eins?"
"Die Freundin von ihrem Vater ist schwanger und das verkraftet sie nicht so gut. Sie hat ständig Albträume, leidet an Schlafstörungen..sie war sogar schon bei einer Psychologin deswegen"
"Das klingt echt nicht gut. Wenn ich irgendwie helfen kann, dann sag Bescheid, okay?"
"Da kann niemand was machen, aber danke"
"Und sonst so? Mit dem Baby alles okay?"
"Dem Baby gehts super...sag mal warst du auch die ganzen Monate so aufgeregt, als Mum mit mir schwanger war?" will ich wissen und lege die ganzen Grundstückpläne zur Seite.
"Aber natürlich. Ich hab sofort angefangen alle Schränke und ein Bett für dich zu bauen. Ich war so euphorisch, dass mich deine Mutter manchmal wirklich bremsen musste. Spürst du nicht diese Vorfreude?"
"Nein...also doch...irgendwie jedenfalls. Ich hab Zweifel"
"An dem Baby?"
"Nein, an mir"
"Wieso?"
"Ich glaube einfach ich kann Ámbar nicht gerecht werden. Ihr Ex hat es damals ziemlich verbockt und ich hab das Gefühl sie denkt ich könnte sie ebenfalls einfach so stehen lassen. Sie hat das schon mal indirekt gesagt..ich weiß nicht wie ich ihr das klarmachen soll, es macht mich einfach nur wahnsinnig"
"Vermutlich fragst du hierbei den falschen, aber naja du kannst nicht viel machen. Mehr als ihr das immer wieder zu sagen ist wohl nicht drin. Ihr schaut euch nach einem Haus um, du beziehst sie in deine Karrierepläne ein...ich glaube das zeigt doch wie ernst es dir ist"
"Ich hoffe nur sie sieht das auch so" murmel ich zustimmend, als mein Handy klingelt.
"Bin gleich wieder da" sage ich und nehme Ámbars Anruf schon entgegen, während ich mein Büro durch die Hintertür verlasse.
"Was gibts?" frage ich besorgt nach. Innerlich balle ich schon meine Hände zu Fäusten, bereit Nicolás endlich das zu geben was er verdient hat.
"Kannst du herkommen?" fragt sie leise nach.
"Ist was passiert? Gehts dir gut?"
"Komm einfach her, ja?"
"Ich bin schon unterwegs"
Ich erkläre meinem Vater nur schnell die Kurzfassung, schnappe mir meine Sachen und fahre zu Ámbar. Mir egal ob ich zwanzig km/h zu schnell fahre, ich muss auf schnellstem Wege zu meiner Frau. Mit neuer Rekordzeit komme ich bei ihr an. Ich klingel und sie öffnet mir verheult die Tür. Sofort schließe ich sie in meine Arme und streiche ihr beruhigend über den Rücken.
"Es ist alles gut...shhhh...bitte wein nicht....komm, wir setzen uns und dann erzählst du mir alles" rede ich auf sie ein. Nur widerwillig löst sie sich von mir und ich folge ihr ins Wohnzimmer. Ich nehme auf dem Sofa platz und ziehe sie auf meinen Schoß.
"Erzähl mir in Ruhe was passiert ist, ja?"
Sie nickt und schnieft nochmal, ehe sie redet.
"Wir haben geredet und ich hab ihm die Sache erklärt...daraufhin ist er sauer geworden, hat das Glas, was ich ihm hingestellt hab runtergeschmissen und mich angeschrien...er gibt mir an allem die Schuld...ich würde Vicky alles einreden und ihn die ganze Zeit vor ihr schlecht machen"
"Hat er sonst noch was gemacht?" will ich sofort wissen. Ámbar zieht ihren Ärmel nach oben und ich sehe sofort das ihre Handgelenke blau sind.
"Er hat mich festgehalten, als ich ihn nach draußen geschickt habe. Er wollte nicht gehen, da hab ich ihn leicht geschoben...daraufhin hat er meine Handgelenke gepackt und sie zugedrückt"
Sofort beginne ich damit eines der Handgelenke vorsichtig zu massieren.
"Ich mach das Arschloch kalt" brumme ich dabei.
"Das bringt doch nichts" seufzt Ámbar und schließt die Augen, während sie ihre Stirn an meine legt.
"Jemand muss ihm mal in den Arsch treten..ich lasse nicht zu das er dir gegenüber gewalttätig wird"
"Bitte lass es gut sein. Das bringt nichts weiter mit ihm zu reden...und ich will auch nicht das du dich wieder mit ihm streitest und prügelst"
"Ich kann doch aber nicht einfach nichts tun. Man muss diesem Idioten die Grenzen zeigen"
"Bitte lass es Diego, ich will das nicht"
Ich nehme ihr anderes Handgelenk und massiere es ebenfalls.
"Gehts dem Baby gut, hast du irgendwelche Schmerzen oder so?"
"Dem Baby gehts gut, es sind nur meine Handgelenke"
"Ich bringe dich jetzt ins Bett" sage ich und lege die Arme um sie.
"Nein, ich kann mich jetzt nicht hinlegen"
"Doch, da diskutier ich auch nicht. Ich bring dich ins Bett und kümmere mich um alles andere"
"Hase, du kannst doch nicht immer alles für mich machen"
"Doch, ich bin dein Freund. Dir geht es nicht gut und ich will für dich sorgen, also lass es zu" bitte ich sie mit einem Lächeln im Gesicht.
"Nagut" murmelt sie und legt ihre Arme um meinen Hals. Ich stehe auf und trage sie ins Bett. Danach hole ich ihr noch Kühlpads für ihre Handgelenke.
"Ich muss wieder los. Wenn was ist, dann ruf mich an und ich bin sofort hier. Ich hole Vicky dann vom Kindergarten ab und unternehme was mit ihr, damit du deine Ruhe hast"
"Du musst das nicht alles machen" seufzt meine Freundin, doch ich schüttel sofort meinen Kopf.
"Lass es mich doch einfach machen, ich mach das gern"
"Du lässt es ja sowieso nicht bleiben"
"Goldrichtig. Also mein Ton ist an, wenn du was brauchst dann ruf an"
"Mach ich"
"Ich liebe dich" sage ich und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn.
"Und dich liebe ich auch" grinse ich und drücke ihr einen Kuss auf den Bauch.
"Und stress dich nicht. Lass alles meine Sorge sein, bitte"
"Jaha, ich habs doch verstanden" kichert sie und drückt mich nochmal.
"Danke" ruft sie mir noch hinterher, als ich dabei bin zu verschwinden. Jemand muss Nicolás mal gehörig in den Arsch treten und dieser jemand werde ich sein!Ohohoh, wird es erneut eine Auseinandersetzung zwischen Nico und Diego geben? Das was Nico gemacht hat ist ein absolutes No- Go, aber kann Diego mit Gewalt wieder alles ins Reine bringen? Ich bezweifle es. :/
Da hab ich es direkt vergessen gehabt. Ich fliege am Mittwoch in den Urlaub, weswegen frühestens am 26. wieder ein Kapitel kommt. Sorry!💕💕
DU LIEST GERADE
Her Secret
FanfictionIn einem Club lernt Ámbar den attraktiven Diego kennen. Die beiden kommen sich schnell näher und genießen ihr Liebesglück..bis Ámbars Geheimnis ans Licht kommt und Diego die Beziehung beendet. Welches Geheimnis hat Ámbar und wieso beendet Diego glei...