Nicht ganz besinnliche Weihnachten

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Diego

Mit schnellen Schritten folgen Nico und ich Ámbars Vater nach draußen.

"Sergio, das kannst du nicht ernst meinen." spricht Nico ihn an und er dreht sich zu uns.

"Willst du nicht ein Vorbild sein? Was soll Victoria denken? Jedes mal, wenn sie bei mir ist und vorher was mit den beiden gemacht hat, da erzählt sie mir voller Freude, wie toll die beiden sind und das sie immer alles mit ihr machen was sie will. Für deine Enkelin ist es vollkommen normal das ihre Tante eine andere Frau liebt, warum dann für dich nicht? Du versaust es dir nur damit Sergio, das wissen wir alle." spricht Ámbars Ex dann weiter und Sergio blickt ihn überrascht an.

Ich bin selbst überrascht das solche Worte aus ihm herauskommen, aber er liefert gute Argumente.

"Nicolás hat Recht." stimme ich zu und räuspere mich, bevor auch ich an ihn appelliere.

"Du siehst doch das es keine Phase ist, die beiden sind seit Jahren zusammen. Will man als Vater nicht glückliche Kinder? Tut man nicht absolut alles dafür? Wenn meine Kinder später mal auf das gleiche Geschlecht stehen, dann ist mir das vollkommen egal. Solange sie glücklich und gesund sind hab ich mir ja nichts vorzuwerfen...wenn ich du wäre, dann würde ich jetzt da reingehen und die beiden so fest umarmen, sodass sie keine Luft mehr bekommen. Du hast zwei wunderschöne, erfolgreiche Töchter, die gesund sind und jemanden an ihrer Seite haben, der sie liebt, mehr braucht man als Vater nicht, jedenfalls denke ich so."

Ich werde meine Kinder wie das wertvollste auf der Welt behandeln, denn das sind sie für mich. So wie Sergio mit Nina umgeht..das könnte ich einfach niemals, dafür liebe ich meine Kinder doch viel zu sehr. 

"Gib dir einen Ruck Sergio, jetzt kannst du es vielleicht noch gerade biegen, jedenfalls wenn du das willst...wenn nicht, dann wirst du Nina bestimmt nicht mehr wiedersehen."

Nico trifft den Nagel auf den Kopf, denn lange wird sich Nina das nicht mehr gefallen lassen. 

Sergio schaut nur schweigend zwischen uns hin und her. Zwei Optionen. Entweder er wird uns gleich eine Standpauke halten, was uns denn einfällt das wir uns hier einmischen oder er geht rein und entschuldigt sich bei Nina und Naty.

Allerdings stehen wir jetzt schon seit Minuten in der Kälte und keiner rührt sich. Scheinbar ist das dann Option Nummer drei. Weitere Minuten vergehen und dann öffnet Ámbar die Terrassentür.

"Würdet ihr bitte reinkommen, es ist kalt draußen."

Nico und ich setzen uns in Bewegung, während Ámbars Papá immernoch draußen stehenbleibt.

"Wo sind Nina und Naty?" frage ich, als ich die beiden nicht entdecken kann.

"Sie sind nach Hause gefahren."  

Das ist verständlich, ich wäre auch nicht hier geblieben. 

"Wir würden jetzt auch langsam mal gehen, ich glaube hier muss noch einiges geklärt werden." verabschiedet sich mein Papá von mir mit einer Umarmung und dann folgt auch Sophie. 

Die beiden verabschieden sich noch von den restlichen Leuten und ich wende mich meiner Verlobten zu.

"Sollen wir später nochmal vorbeischauen bei den beiden?" 

"Ich glaube die beiden brauchen ein bisschen Ruhe um das zu verarbeiten, aber vielleicht morgen."

"Ist denn mit dir alles okay?"

Sie wirkt genauso niedergeschlagen wie ihre Schwester.

"Ich hab gedacht das wird das erste harmonische Fest mit meiner Familie seit Jahren, aber mein Vater muss es ja versauen...wie immer eigentlich." 

Her SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt