47. I'll Always Find You

626 12 5
                                        

*Foxy's P.O.V*

"Damon.", presst ich hervor. Es klang wie eine Frage, oder auch wie eine erleichternde Feststellung. Ich war froh sein Namen aussprechen zu können, mit den Schmerz der sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet hatte, und mir Schwierigkeiten bereitete zu reden. Das Mondlicht beleuchtete ihn wie eine Adonis-Statue. Er sah aus wie das Ying-Yang Zeichen. Die eine Seite schwarz, die andere hell erleuchtet. "Foxy...-" Er klang erfreut, und irgendwie erleichtert. Er sprach meinen Namen aus, als wäre er tausend von Meilen gerannt. Er kam einen Schritt auf mich zu, daraufhin trat ich einen Schritt zurück. Ich habe kein gutes Gefühl, ich habe keine Ahnung wie ich mich fühlte, oder fühlen sollte. "Warte! Wie...Wie bist du hier? Wie bist du hergekommen? Oder wie hast du mich gefunden? Was machst du überhaupt hier?" Mein Gehirn war kurz davor zu explodieren. "Ich werde dich immer finden.", lächelte er sanft und trat wieder einen halben Schritt auf mich zu. Bitte wie? Das habe ich schon ein mal gehört! Genauso so, in dieser Tonlage und genau aus dem gleichen Mund! "Nein!", schrie ich. Das kann nicht sein! Damon kann unmöglich hier sein, genau vor mir, in Lebensgröße. Es ist nicht möglich! Er ist in Mystic Falls, wo er mit Elena über Blümchen Wiesen hüpft! Er kann da unmöglich hier bei mir sein. "Du bist nicht Damon! Du bist nicht echt.", murmelte ich und schritt weiter nach hinten. Ich stütze mich gegen einen Baum. Das ist eine Halluzination! Die Droge muss wahrscheinlich noch in meinem Körper sein, und dazu kommt noch das Werwolfsgift der Hybriden. Ja so muss es sein. "Nein! Nicht schon wieder!", flüsterte ich ängstlich, ängstlich davor das gleiche noch ein mal durchzumachen. "Ich will das nicht wieder durchmachen. Ich ertrage das nicht." Langsam lehnte ich mit den Rücken gegen einen Baum. "Was sagst du da? Ich bin es...Damon!", sagte er sanft und kam langsam auf mich zu. "NEIN!", wand ich laut ein und hob meine Hand. "Komm nicht näher! Bitte...nicht noch ein mal, Caleb." Mir wurde langsam heiß. "Foxy-" "NEIN! Ich will das nicht Caleb! Nicht noch ein mal! Hör auf! BITTE!Hör doch einfach endlich auf! Ich kann nicht mehr! Verschwinde! Lass mich in ruhe!", schrie ich verzweifelt mit heiser Stimme. "Lass mich einfach in ruhe.", wiederholte ich nochmal, aber diesmal sehr leise. Überlastet fuhr ich mir über mein Kopf. "Ganz ruhig. Foxy, ich bin es...-" Es war Damons Stimme, keine Zweifel. Sie war es, ich könnte niemals den Klang seiner Stimme vergessen. Es klang so sehr nach ihm. Obwohl es seine Stimme war, die mich immer beruhigte und in mir etwas auslöste, konnte ich es dennoch nicht wahr haben. Wahr haben das es Damon ist. Es ist einfach unmöglich. Nachdem ich gebeten habe ihn zu sehen, kann es nur eine Halluzination der Droge und des Giftes in meinem Körper sein, die zusammen mich Dinge sehen lassen, mein Wunschdenken visuell darstellen. "Es bist nicht du! Nein es ist unmöglich!", nuschelte ich wie eine psychisch verrückte, währenddessen ich Stück für Stück herunter sank und mir meinen Kopf hielt. Zitternd schaukelte ich leicht nach vorn und zurück, eben wie eine Verrückte in einer Gummizelle. Er setzte an etwas zu sagen, aber ich hielt mir dann die Ohren zu. Als würde das etwas bringen. "Bitte...geh einfach weg.", flehte ich mit zusammengekniffenen Augen, während der Regen weiter auf mich hinab rieselte. Zwei kalte, raue, feuchte Hände umschlungen meine Handgelenke, und entfernte somit meine Hände von meinen Ohren. Erschrocken öffnete ich, bei der Berührung, automatisch meine Augen und sah so direkt in ein paar wundervolle eisblaue Augen. Sie sahen schockiert und besorgt in mich hinein. Die Augen waren anders als sonst. Sie schienen fürsorglich, warm und weniger kalt oder abweisend. Noch ein Grund das es nicht Damon ist. Nach all dem was passiert ist, er zu mir gesagt, oder mir an den Kopf geworfen hatte. "Foxy. Bitte! Ich bin es! Glaub mir. Ich bin Damon. Ich-" "Beweise es!", krächzte ich fordernd. Ich wusste nicht ob es Tränen oder Regentropfen waren, die über meine Wangen streiften. Ich vermute beides. Zu erst sah er perplex drein und dachte eine Sekunde nach. Dann veränderte sich sein Ausdruck. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen ist ihm etwas eingefallen. Er lächelte amüsiert und sicher. "Erkennst du den einzig wahren Schlüpperstürmer etwa nicht?", witzelte er. Mein Mund öffnete sich überrascht, meine Augen weiteten sich in Fassungslosigkeit. Der Druck um meine Handgelenke verschwand und er rückte etwas nach hinten um mir Freiraum zu geben. Ich kann es nicht glauben! "Damon!", stieß ich hervor. "Ich kann es nicht fassen. Du...bist hier!" Meine Hand fand seine Wange. Ich musste ihn berühren um sicher zu gehen das es er ist, und nicht nur eine geisterhafte Illusion. Als ich ihn dann berührte, seine glatte, kalte, makellose Haut, wie aus Porzellan, da zeigte es sich das er wirklich hier war. Ein Lächeln schlich über meine Lippen, da spürte ich den salzigen Geschmack meiner Tränen. Zärtlich erwiderte er mein Lächeln. "Aber wie?", fragte ich fassungslos. Er sah bedrückt nach unten und stand seufzend auf, hielt mir darauf seine Hand hin. Ohne nachzudenken ergriff ich sie und mit einem Schwung stand ich aufrecht. Unmittelbar lehnte ich mich aber wieder mit dem Rücken gegen den Baum. Ich bin zu erschöpft um selber zu stehen. Meine Kraft vergeht langsam weiter Stück für Stück. "Foxy...ich habe nicht viel Zeit. Und ich habe keine Zeit um dich zu fragen was los oder passiert ist. Frage selbst mich nicht wieso, weshalb, warum." Ich setzte an was zu sagen, aber er kam mir zuvor. "Es ist einfach so. Ich weiß das alles macht gerade kein Sinn für dich, und das muss es auch für diesen Moment nicht. Ich musste herkommen, solange ich noch konnte." Ich war immer noch nicht drüber hinweg das er hier war, vor mir. Der echte, wahre Damon! Und nun redet er oben drauf noch verwirrendes Zeug. Ja mein Gehirn setzte aus. Ich war vollkommen verwirrt. Total überfordert schüttelte ich den Kopf. "Ich versteh nicht, w-" Binnen einer Sekunde stand er Hautnah vor mir. Seine Augen starrten meinen Mund an. "Küss mich!", raunte er, nahm schlagartig mein Gesicht in seine Hände, umfasste es als wäre es aus Glas, und presste vorsichtig, aber dennoch leidenschaftlich seine Lippen auf meine. Er drückte sie so kräftig auf meine, so sehnsüchtig. Es war als wäre nie etwas passiert. Der Kuss kam spontan und unerwartet. Seine Lippen waren warm und unendlich liebevoll. Sie hatten dieselbe Wirkung wie ein Pflaster, ein tröstendes Wort und das Versprechen, dass bald wieder alles gut sein würde. "Genau das brauchte ich.", atmete er während des Kusses. Die Zeit schien still zu halten. Mein ganzes ich verlor sich darin. Alles, der Schmerz, der Kummer, all das Negative in mir verblasste und plötzlich zählte nur noch eins: Seine Lippen. Und wie sehr ich ihm seine Kleider vom Leib reißen will, ihn hier und jetzt nehmen wollte, unter dem Mond bei Regen. Doch bevor ich überhaupt einen Finger auf ihn legen konnte drückte er sich von mir weg. Verwundert sah ich ihn an. Er hob langsam seine Hände zu seinem Kopf. Es schien als spiele sich ein Kampf in seinem Kopf ab. Sein Gesicht spiegelte – Schmerz? - wieder. Es hatte aber nicht den Anschein nach Schmerz. Irgendwas ging in ihm vor, wenn ich nur wüsste was. Der Damon den ich liebe und kenne, genau der stand vor mir, und nicht der Fremde Damon mit Kälte und Angewiederheit in seinen Augen. Den Damon wollte ich zurück, und der stand vor mir. Als...als hätte ich meinen Damon zurück. So dumm konnte aber auch nur ich sein, denn so schnell das gute Gefühl kam, so schnell verging es auch schon wieder, als Damons Augen aufschlugen. Wieder hatte ich kein gutes Gefühl. "Damon?", hauchte ich vorsichtig. Er senkte langsam seine Hände, die vor einigen Sekunden noch seinen Kopf gehalten hatten. "Damon.", wiederholte ich. Es war als wäre er erstarrt, aber dann blinzelte er einige male, sein Körper wurde lockerer und sein Kopf fuhr zu mir herum. Da betrachtete er mich auf einmal von Kopf bis Fuß mit einem...angewiderten Blick. Nein... Er rollte mit seinen Augen und seufzte, "Was für ein Fehler herzukommen." "Ist alles ok?", fragte ich leise. "Nein. Ich weiß nicht was mich geritten hat herzukommen, wie- arghh!" Er rieb sich seine Stirn. "Was ist los?", fragte ich verblüfft. "Bilde dir jetzt nichts ein Foxy. Der Kuss gerade, überhaupt das hier ist alles nur wegen einem Grund passiert: Weil mir langweilig ist, ok? Es hatte keine Bedeutung oder anderes, verstanden?" Sprachlos stand ich da. Was soll ich darauf antworten? Warum macht er das? Ich- gott mein Kopf ist ein einziger Milkshake. "Wie bitte? Willst du mich gerade auf den Arm nehmen? Wenn du Langeweile hast, dann vögel doch deine Freundin durch ganz Mystic Falls, anstatt diesen Weg auf dich zu nehmen, um nun hier vor mir zu stehen, mir einen Kuss aufzuzwingen und darauf mich wieder blöd anzukleffen!", fuhr ich ihn an so laut ich konnte, denn das Reden und Atmen begann mir immer schwerer zu fallen. "Ich wollte dich einfach noch ein wenig ärgern, denn ich weiß du stehst auf mich, bist besessen von mir, liebst mich.", flüsterte er neckend. Punkt für ihn, aber das muss er ja nicht wissen. "Ich wollte dich etwas mehr quälen, aber das war es nicht wert, denn deine Gegenwart ist einfach unausstehlich. Kaum auszuhalten.", quengelte er. "Und was hast du davon? Mich zu quälen?", fragte ich heiser. Mir fiel auf das der Regen schon lange aufgehört hatte. "Es ist eine Freude dich leiden zu sehen, Foxy. Das habe ich davon: Schadenfreude.", erwiderte er boshaft. "Warum ich?" "Weil ich all deine Gefühle mir gegenüber ausnutzen kann, sie als Waffe gegen dich verwenden kann, um-" Er kam langsam auf mich zu. "-dich Stück für Stück zu brechen.", beendete er dann matt. "Du bist einfach dafür das geeignet Opfer, du verhältst dich und reagierst genauso wie ich es erhoffe." Aus versehen entfloh ein Schluchzen meinem Mund. Mit allen meinen übrig geblieben Kräften kämpfte ich dagegen an meine Tränen freien lauf zu lassen. Der Damon der gerade noch vor mir gestanden hatte, mich gefühlvoll geküsst hatte...der war verschwunden. Wie in einem Atemzug. "Denkst du wirklich so, oder ist es wieder dieser "Ich-verdiene-Dich-nicht" Scheiß?" "Nein, sicher nicht, denn, es ist eigentlich so: Du verdienst mich nicht.", grinste er und drehte sich von mir weg. "Nun ja, ich hatte meinen Spaß, mehr oder weniger. Ich werde jetzt wieder gehen, meine Freundin durch ganz Mystic Falls vögeln.", winkte er ohne sich zu mir umzudrehen. "Nein! Bitte... bitte bleib.", schluchzte ich. Keine Ahnung was ich damit bezwecken wollte, aber immerhin hat er angehalten. "Warum sollte ich?", fragte er dunkel ohne sich zu mir zu drehen. "Weil...weil ich dich darum bete. Weil das nicht du bist. Weil ich den echten Damon kenne. Weil du weißt was ich für dich empfinde, und ich weiß das du genauso empfindest.", sagte ich mit kehliger Stimme. Mein Mund war so trocken wie noch nie. "Du...d-du kannst nicht einfach auftauchen, nach all dem, mich mit einen Kuss überrumpeln und dann wieder ein Arsch sein.", fuhr ich erstickend fort. Seine Rückenmuskeln spannten sich an, er atmete schwer aus. Es schien wie eine Ewigkeit das er so dastand, aber es waren nur einige Sekunden, als er sich dann umdrehte. Seine Haare klebten ihn, wegen dem Regen, an der Stirn. Ich biss mir auf die Unterlippe als sein Blick auf mich fiel. Sein Augen waren wässrig, als kämpfe er dagegen an zu weinen, Emotion zu zeigen. Er blinzelte kräftig, schluckte stark, sah mich gleichgültig an und sagte dann tonlos, "Ich werde jetzt gehen." Ohne des weiterem drehte er sich wieder um und ging. Schwer atmend sah ich ihn entgeistert nach. Mein Mund war geöffnet, bereit etwas zu sagen, ihm etwas nach zu schreien, ihn was an dem Kopf zu werfen, ihn zum Stillstand zu bringen, aber es kam nicht heraus. Rein gar nichts. Er lief weiter, immer weiter von mir weg. Er wurde immer kleiner und kleiner. Dann war er hinter den Bäumen mit Vamp-Speed verschwunden. Und er war weg. Ein Mischung aus Schluchzen, Geheule und leisen, heiseren Schreien kam aus meinem Mund, während ich wieder zu Boden sackte. All das Negative, was für einen Bruchteil einer Sekunde verblasste, rauschte nun drückend auf mich ein. Es zerfraß mich von innen.

HEARTS│GERMANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt