17. Kapitel

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„Kann ich nicht mit zu dir kommen? Henry wird mir den Kopf abreißen."

Mark hoffte, dass er leidend genug aussah, um Josh zum Nachgeben zu bewegen.

Doch der schüttelte nur lachend den Kopf. „Du kommst sowieso nicht drum herum. Deine Familie wird dich schon wieder zusammenflicken."

Mark verdrehte die Augen. Ihm graute vor der Reaktion seiner Familie und der erdrückenden Fürsorge, die ihm drohte.

Doch von Henry würden bestimmt einige „Ich-hab-es-dir-doch-gesagt"-Sprüche kommen - und auf die konnte Mark gut verzichten.

Er wusste selbst, dass er mehr auf sich hätte achten sollen, ganz zu schweigen davon, dass er Henry von Logans Infektion erzählen hätte sollen.

„Ich kann nicht glauben, dass es gerade mal 18:00 Uhr ist und ich schon nach Hause reite", murmelte Mark kopfschüttelnd.

Er zwang sich, Joshs prüfendem Blick zu begegnen. Er hoffte bloß, dass sein Partner nicht auf die Idee käme, ihn etwas fragen zu wollen, was Mark selbst ihm nicht sagen wollte - allein mit seinem Blick konnte Josh schon Informationen aus anderen Menschen herauslocken. Bei ISASP hatte er darum von einigen jüngeren Agenten den Spitznamen „Lügenkiller" verpasst bekommen.

„Du solltest dich daran gewöhnen - ab heute wirst du immer zu Hause essen."

Mark verzog das Gesicht. „Josh."

„Nicht Josh. Du musst wieder gesund werden. Wir brauchen dich bei diesem Fall."

„Ich nehme das als Kompliment", knurrte Mark.

Josh schwieg, doch Mark meinte, den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht zu erkennen.
„Sag mal, Mark... liebst du Neela McLucas?"

Joshs Frage kam für Mark so überraschend, dass er unwillkürlich zurückzuckte. Zwar blickte Josh nicht zu ihm, aber er war sich sicher, dass der andere Agent es bemerkt hatte.
Er zögerte. „Wieso fragst du?"

Joshs Blick sagte ihm, dass der sein Ausweichmanöver bemerkt hatte. „Nur so. Also, liebst du sie?"

Mark kniff die Augen zusammen und suchte den Horizont ab. Er wünschte, es käme jemand, der ihr Gespräch unterbrechen würde. Es wurde ihm zu persönlich. Und bei solchen Fragen begann er, sich zurückzuziehen.

Selbst bei Josh.

„Sie ist meine beste Freundin", wich er aus. „Hast du Ian informiert? Über das, was heute passiert ist?" Jedes Thema war ihm lieber, als Neela.

Er wusste selbst nicht, wie er zu ihr stand. Nur, wie er zu ihr stehen sollte.

Josh beobachtete ihn mit zusammengekniffenen Augen. So blickte er immer, wenn er nachdachte. Was in diesem Fall kein gutes Zeichen war - für Mark.

„Nein. Wenn Alec es nicht macht, bleibt es dir überlassen, den heutigen Bericht zu schreiben."

Mark atmete auf. Ian Jacobs hätte ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem Fall zurückgezogen und das war das einzige, was Mark auf keinen Fall wollte.
„Danke."

„Warum weichst du mir aus?"

„Warum fragst du?", konterte Mark.

„Vielleicht habe ich ja Interesse an ihr." Joshs Blick machte ihn fast noch nervöser, als das, was er sagte.

Bis Mark realisierte, was sein Freund gerade gesagt hatte.

„Du?" Er richtete sich im Sattel auf.

Der triumphierende Blick in Joshs Augen entging ihm nicht. Er hatte eine Antwort gewollt und er hatte eine bekommen - selbst wenn er Mark dazu hatte hereinlegen müssen.
„Also doch. Ich wusste es." Josh lächelte.

It All Comes Back Again Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt