Als Neela sich wieder zu Mark umdrehte, um ihn aus ihrer Küche zu schicken, sah sie sofort, dass etwas nicht stimmte.
Er stütze sich am Türrahmen ab und blinzelte heftig, als würde er Mühe haben, etwas zu sehen. Erschrocken stellte sie fest, dass sein Gesicht weiß wie eine Wand war.
„Mark." Er reagierte nicht. „Mark, alles okay?" Natürlich nicht!, beantwortete sie sich selbst. Für diese Frage hätte sie sich ohrfeigen können, doch Mark schien sowieso nichts mitbekommen zu haben.
Als er plötzlich zusammenbrach, riss Neela erschrocken die Augen auf und schlug die Hände vor den Mund. Das Aufschreien war ihr beim ASS abtrainiert worden.
Schnell lief sie zu ihm hin und kniete neben ihm nieder. „Mark!"
Seine Augenlider flatterten.
„Mark, was ist los?", fragte Neela erschrocken.
Mark öffnete die Augen.
„Soll ich Dr. Jones rufen?" Sie fühlte sich hilflos.
Mark stöhnte auf und fuhr sich mit der Hand an den Kopf. „Bloß nicht", murmelte er leise, bevor er erschöpft die Augen wieder schloss.
Neela machte sich Vorwürfe. Sie hätte nie zulassen dürfen, dass er so viel in die Aufklärung des Mordes steckte. Es war sein ganzes Leben geworden.
Sie hätte ihn früher nach Hause schicken müssen.
Nicht, dass er auf sie gehört hätte, aber es wäre definitiv besser gewesen, eine Abfuhr zu kassieren, als die Alternative zu wählen: es totzuschweigen.
Neela stand auf, ging in den Flur und rief die Treppe nach oben in den ersten Stock: „Josh!" Sie brauchte Hilfe.
„Komme gleich!", rief Josh aus Harveys Zimmer zurück. Sie konnte das leise Klick-Klack der Computertastatur hören. Es war das einzige Geräusch im Haus.
„Nein, jetzt! Mark ist umgekippt. Ich brauche dich!", schrie Neela verzweifelt.
Sofort hörte sie oben das Schaben eines Stuhls, der über den Holzboden geschoben wurde und dann eilige Schritte zur Treppe.
Die wenigen Sekunden, bis Josh endlich vor ihr stand, erschienen ihr wie eine Ewigkeit. Er blickte fragend auf sie. „Neela, was ist passiert?"
Sie sah auf und entdeckte echte Besorgnis in seinen Augen. Sie war froh, dass Josh hier war.
Während sie ins Wohnzimmer gingen, erzählte Neela ihm, was passiert war. Um sich kurz abzulenken, ging Neela in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen. Mark würde es brauchen.
Sie stützte sich kurz auf der Theke ab und atmete tief durch, bevor sie zu Josh und Mark zurückkehrte. Sie sah Josh neben seinem Partner auf dem Boden knien. Mark wendete stöhnend den Kopf ab.
Es war ihm unangenehm, vermutete Neela. Er war nicht gerne schwach.
Neela stellte das Wasserglas auf dem Wohnzimmertisch ab, während Josh Marks Puls fühlte. Stirnrunzelnd nickte er ihr zu.
Neela hockte sich neben Josh. Mark hatte die Augen geschlossen, seine Brust hob und senkte sich mühevoll. Auch Josh schien das zu bemerken; er runzelte wieder die Stirn.
Als er Marks Stirn berührte, zog er eine Augenbraue nach oben. „Er hat Fieber", stellte Josh fest.
Neela schluckte. Wenn sie ihm nur früher geholfen hätte...!
Josh blickte sie fest an. „Neela, das ist nicht deine Schuld. Gegen diesen Sturkopf kann niemand etwas ausrichten - außer ihm selbst. Wir warten, bis es ihm ein wenig besser geht, dann bringe ich ihn für die Nacht nach Hause. Hoffen wir, dass er weitermachen kann. Es könnte sein, dass er sich bei einem unserer Kollegen angesteckt und die Symptome bis jetzt ignoriert hat."
DU LIEST GERADE
It All Comes Back Again
Ficção AdolescenteDie plötzliche Ermordung von Sheriff McLucas versetzt ganz Brendshire in Aufruhr. Um in seinem Todesfall zu ermitteln, werden drei Geheimagenten in das kleine, amerikanische Dorf geschickt. Einer von ihnen ist Mark O'Ryan, dessen Familie zu den best...